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44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
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Logbucheinträge im Dezember 2017

31.12.2017 - Petit Rameau, Tobago Cays

Schildkröten hautnah

In der Durchfahrt zwischen den beiden Inselchen Petit Rameau und Petit Bateau, gibt es einen weißen Sandstrand gesäumt mit Palmen. Hier haben einige lokale Verkäufer Tische aufgebaut und verkaufen T-Shirts mit Aufschriften wie "Live slow" oder "Work less". Das muss man uns nicht erst sagen, wir machen das schon seit - mmmh - wow! schon vier Monaten. Direkt vor diesem Strand liegt Moya vor Anker. Vom Boot aus kann man direkt ins blaue Wasser abtauchen und an den Inseln entlang schnorcheln. Direkt neben dem Strand wurden tausende von riesigen Muscheln aufgeschüttet, in denen sich kleine bunte Fische und Langusten verstecken. Außerdem haben sich teilweise Korallen darauf nieder gelassen und bilden jetzt einen gelb-grünen lebendigen Korallenrasen. Bisher habe ich hier in der Karibik noch nicht so viele lebendige Korallen gesehen, aber hier im Nationalpark scheinen sie sich wohl zu fühlen. Da ich nur kurz ins Wasser springen wollte hatte ich leider keine Kamera mitgenommen und plötzlich tauchten zwei riesige Schildkröten unter mir auf. Eine von beiden kam zum mir an die Wasseroberfläche zum Luft holen. Ich hätte nur meine Hand ausstrecken müssen, so hätte ich den im Durchmesser vielleicht 80 cm großen Panzer berühren können. Fasziniert schaute ich dem Schauspiel zu. Nur kurz ragte der Kopf aus dem Wasser heraus um Luft zu holen. Insgesamt 3 Mal tauchte sie auf bevor sie mit eleganten Schwimmstößen wieder hinunter zum Meeresboden schwamm, wo sie sich im Seegras niederließ und anfing zu knabbern.

Schnell schwamm ich zu Moya und holte die Kamera mit der Hoffnung sie wieder zu finden und ich hatte Glück - sie saß immer noch da wo ich sie einige Minuten zuvor habe Essen sehen. Nach meiner Schwimmanlage haben wir unseren Dingi Anker geschnappt und sind ans äußere Riff motort. Es ging nur langsam voran, Wellen, Strömung und Wind kamen uns vom Atlantik entgegen und Tilly kämpfte ganz schön. Außen in einer Sandbank vor dem Riff ankerten wir und Christian und ich wechselten uns ab die Unterwasserwelt zu erkunden. Da die Kinder im Dingi warteten und wegen den Wellen, war jeder von uns nur 5 Minuten im Wasser mit den Fischen. Mit Wind, Strömung und Wellen konnte man von relaxtem Schnorcheln nicht sprechen. Das äußere Riff mit den stehenden Wellen war einige Meter entfernt, trotzdem war es beeindruckend nah und ging es auch an der inneren Riffgrenze ganz schön hoch und runter. Wir mussten ganz schön paddeln um wieder an Bord zu kommen. Weniger abenteuerlich war unsere dritte Schnorchelrunde direkt an der Spitze von Petit Rameau - hier war es genauso schön wie am Hufeisenriff, dafür aber ohne Wellen und Strömung und die Kinder konnten am Strand spielen. Nebenan stieg die Privatparty der Souverein, einer 50 Meter Motoryacht die draußen vor Anker lag. Ein Angestellter hatte zuvor einen Pavillon aufgebaut, Handtücher lagen auf dem Tisch und ein BBQ stand da. Wenn der Chef dann plötzlich Gin trinken möchte, muss eben einer organisiert werden - egal wo er her kommt. Nur das Wetter konnte nicht eingekauft werden. In Minuten verfärbte sich der Himmel dunkel, gerade noch bevor die ersten Regentropfen fielen schafften wir es an Bord zurück.

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30.12.2017 - Petit Rameau, Tobago Cays

Stehende Wellen

Ich sitze im Salon. Die Sonne geht grade auf und strahlt die Cumuluswolken über uns an. Sie leuchten orange-gelb. Im Schiff ist es noch sehr ruhig, Christian und Joshua liegen noch in ihren Kojen, nur Jonathan sitzt neben mir und hilft mir beim Schreiben. Zwei Wörter schreiben, eins wieder löschen - Joni lacht wenn mein der Cursor an einer anderen Stelle landet - so arbeiten wir uns langsam voran.

Wir waren gestern morgen Anker auf gegangen und auf die kurze Passage nach Myreau gestartet. Ein frischer Ostwind wehte, die Atlantikwellen kamen ungebremst zwischen den Inseln. Selbst mit unserem vor dem Wind Kurs schaukelte es ganz schön, aber das war Nichts im Vergleich zu den entgegen kommenden Yachten - die wurden richtig durchgeschüttelt, selbst die Kats stampften gegen die Wellen. Trotzdem war unterwegs war einiges los, so viele Boote hatten wir schon lange nicht mehr auf dem Wasser gesehen. Auch in der Salt Whistle Bay war es voll, nur mit Mühe schafften wir es überhaupt in die Bucht, befanden sich doch am Süd- und am Nordufer zwei Korallenriffe. Dazwischen drängten sich bestimmt 20-30 Boote, ziemlich viel für so eine kleine Bucht. Selbst nach etlichen Versuchen konnten wir uns nicht auch noch dazu quetschen und drehten dann um. Spontan entschieden wir in den Nationalpark Tobago Cays zu fahren.

Die Tobago Cays sind 5 kleine Inselchen, die gegen den Atlantik von einem großen Korallenriff abgeschirmt werden. Hier wohnen Fische, Seesterne und Schildkröten, aber keine Menschen. Eigentlich wollten wir bei dem starken Wind, der ungebremst vom Atlantik auf die Inseln weht, nicht hierher fahren. Und tatsächlich brachen sich bei der Anfahrt um uns herum die Wellen. Weiße Gischt stand am Horizont wohin wir auch blickten - das war ganz schön unheimlich, wußten wir doch, dass Moya, wenn wir nicht gut aufpassen, von Wind und Strömung auf die Riffe gedrückt werden kann. Seglerisch sind die Cays nicht einfach - hier haben schon viele Schiffe Schaden erlitten - deshalb sind wir noch vorsichtiger als sonst. Inzwischen steht Moya sicher zwischen den Inselchen. Das Eisen ist im weißen Sand eingegraben. Ich war ganz entzückt als ich es beim Anker schmeißen habe im Boden verschwinden sehen habe - so kristallklar ist hier das Wasser. Trotz Atlantikwind stehen wir hier ruhiger vor Anker als in Canouan und genießen die Natur hier. Schildkröten haben wir bisher noch keine gesehen, dafür aber riesige Seesterne und strahlende Kinder, die Burgen unter Palmen errichteten.

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31.12.2017:
Kommentar from Dieter
Einen guten Rutsch und alles Gute für euer Segelabenteuer 2018! Wir werden auf euer Wohl und das Wohl unserer Ex trinken! In genau 8 Stunden. Ihr habt ja noch mehr Zeit. Mit herzlichen Grüßen, Adolf und Dieter
31.12.2017:
Kommentar from Dieter
Ach ja, vergessen, man wird nicht jünger... ganz naaaachträglichen Glückwunsch zum Geburtstag! Man muss auch mal der Letzte sein können :-))) Adolf und Dieter
29.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Wir sitzen fest

Draußen am Atlantik weht der Passat konstant mit 20 bis 25 Knoten. Caouan schrimt ihn mit ihren Bergen ab, allerdings nicht vollständig. Es fallen immer wieder neckische, starke Fallböen über die Berge, die Moya an ihrem Anker ziehen lassen. Bei so einer Böe springt unser Windgenerator an, der Wind pfeift und rüttelt, unser Binimi vibriert. Da die Böen nur kurz sind, kann unser Windmesser nicht messen wie stark sie sind. Gestern Morgen, wir schliefen alle noch, hörten wir "Hello, my friend" und ein Außenborder der tuckerte. Immer wieder rief der Mann, bis Christian entnervt aufgab, aus dem Bett stieg und seinen Kopf durch unsere Achterschifflucke streckte. "Your dingi is flipped. I can fix this for you". Christian kletterte an Deck und tatsächlich lag Tilly falsch rum im Wasser, unser Außenborder eingetaucht im Salzwasser, der Gummiboden zeigte nach oben. Die Paddel die im Inneren lagen waren weg. Wir waren erstmal gefangen an Bord - ohne Paddel und funktionierenden Motor für Tilly.

Der Wind und die Wellen müssen es irgendwie geschafft haben Tilly umzudrehen. Oder war es doch anders? Christian zumindest war sehr skeptisch, dass ein Dingi sich durch den Wind auf dem Kopf stellte war ihm noch nie passiert. Er schlug die Hilfe des Mannes aus und fing sofort an unseren Außenborder zu zerlegen und mit Frischwasser zu spülen, alle Teile zu trocknen säubern und mit WD40 einzusprühen. Nach ungefähr zwei Stunden kam das orangefarbene Dingi wieder angefahren "I found some paddels". Christian schaute ins Boot, tatsächlich lagen da unsere Paddel, alle beide. Für ein bißchen Kleingeld konnten wir sie wieder haben - zum Glück es wäre schwierig geworden genau solche wieder zu bekommen. Diesmal fragte ich mich, wie wahrscheinlich es ist, dass man zufällig beide Paddel findet. Die Paddel schwimmen zwar und können am Strand angespült werden, aber Moya liegt relativ weit draußen und Wind und Strömung sollten sie erst hunderte von Meter weit weg anspülen. Christian repariert weiter, erst sprang der Motor zwar an aber bekam zu wenig Benzin, dann lief er nur bei viel Gas. Nach zweimal Vergaser zerlegen und zwei weiteren Besuchen unseres Freunds war am Abend unser Außenborder wie neu. Wind oder nicht - wir hatten Glück gehabt.

Nach dem Frühstück wollen wir los nach Myreau in die Salt Whistle Bay um zu schauen ob Moya hier ruhiger steht. Außerdem sieht die Bucht zumindest im Cruisers Guide wahnsinnig toll aus mit weißem Sandstrand und Palmen.

Zu diesem Eintrag gibt es 3 Kommentare.
30.12.2017:
Kommentar from Dody
Nachtraeglich Happy Birthday fuer Christian, und die grosse Party mit Freunden kommt wenn sie da ist, no worries, muss ja nicht unbedingt am gleichen Termin sein, oder? Mit dem Dinghi, mir ist es bisher 3 mal passiert dass der Wind es mit Motor aus dem Wasser geblasen und umgedreht hat und vielen meiner Freunde ist das auch schon passiert. Ich will damit nicht sagen, dass in Eurem Fall "Fremdhilfe" ausgeschlossen ist, sondern dass es durchaus moegich ist dass sich ein Dinghi bei einer starken Boe mit Motor am Heck aus dem Wasser hebt und auf der falschen Seite zu liegen kommt. Und Paddel? Eine Woche nachdem sie uns von den Rocks gezogen hatten brachte uns jemand beide unserer Paddel die er am Strand gefunden hatte. Nun, ganz sicher in dem Fall, waren sie nicht vorher von Menschenhand entfernt worden sondern von den Wellen die ueber's Schiff schlugen, und, wegen Stroemung, Wind, und weil sie gleich schwer waren vermutlich, landeten sie nicht weit voneinander am Strand. Big hugs an alle xXx
30.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Danke Dody, so richtig dran geglaubt habe ich ohnehin nicht, dass jemand einfach des Buisiness wegen Dingis kaputt macht. Jetzt ist mein Glaube an die Menschheit aber wieder deutlich gestärkt :-)
01.01.2018:
Kommentar from Martina & Stefan
Es ist tatsächlich unglaublich und man denkt erstmal, das kann nicht sein. Aber uns ist das gleiche in Bequia passiert - Dinghi mit samt dem Außenborder auf dem Kopf im Wasser. Das erste und sicherlich einzige Mal, wo wir nicht konsequenterweise das Dinghi nachts reingeholt haben... Bei der Gelegenheit wünschen wir Euch ein fröhliches neues Jahr und weiterhin viele unvergessliche Erlebnisse auf Eurem Törn. Liebe Grüße Martina & Stefan
27.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Christians`Birthday Blast

Als Joni heute morgen zu uns ins Bett gekrabbelt kam, fing er gut gelaunt zu singen an "Happy Birthday to you. Happy Birthday to you". Er hatte natürlich keine Ahnung, dass unser Skipper heute Geburtstag hat. Er liebt dieses Lied nur einfach und fängt fast jeden Tag an es zu trällern. Wenn es denn schon sein muss, war es besser mit Happy Birthday geweckt zu werden im Vergleich zu Kindergebrüll. Am Geburtstagsfrühstücktisch meinte mein Mann ganz unschuldig "Das war bestimmt nicht einfach zu organisieren". Mein Hirn war noch nicht komplett hochgefahren "Was genau?" "Geburtstagsfrühstück vor Anker in der Karibik, der Traum jeden Seglers". Typisch Christian- als ob ich da was für kann.

Grinsend frühstückten wir, nur die Kinder litten etwas Futterneid, sie wollten sich ihr Omelett nicht teilen, wenn Papa doch ein eigenes bekam. Nachdem alle Bäuche voll waren setzten wir Tilly ins Wasser und legten am Dingidock des Beachhotels Tamarind, einem flachen Bau mit Palmwedelschirmen davor, an. Auf dem Hotelgelände gibt es einem kleinen italienischen Laden mit allerlei Köstlichkeiten. Wir kauften dort bei zwei Karibikladies Proccutio Cotto, Mozzerella und zwei Ciabattas für ein Picknick am Strand. Danach liefen wir in den kleinen Ort, um nach dem Marineteileladen zu suchen, der nicht nur Bootsmotoren verkauft, sondern auch Golf Carts verleiht.

Nach etwas erfolgloser Suche trafen wir Tancha, einen Grenadinen mittleren Alters mit langen Rastalocken und dem ansteckendsten Lachen weit und breit. Er führte uns in eine kleine Werkstatt und am Ende hatten wir ein altes Golfauto und eine ziemlich lustige Wartezeit verbracht bis das Auto da war. Tancha legte los, erzählte von seiner Familie die auf St Vincent auf ihn wartet, während er hier Geld als Klempner verdient, von St. Vincent, den Leuten hier und der Insel. Dazwischen brach er immer wieder in Lachen aus, hielt mir die Hand zum Einschlagen hin und freute sich - und ich mich noch mehr bei so viel geballter Lebensfreude. Durch ihn erfuhren wir, dass die nagelneue Marina auf Canouan bereits eröffnet ist und dass wir auch mit dem Golfcart bei einem Besuch der Marinabar auf das abgesperrte Gelände gelangen. Wir verabschiedeten uns und tuckerten Richtung Glossy Bay Marina mit unserem abenteuerlichen Gefährt. Hier fahren zwar viele von den Golfautos durch die Straßen, dazwischen aber auch richtige Autos, bei deren Überholen man sich so klein und verletzlich fühlt. Ich zuckte regelmäßig an den Kreuzungen zusammen und fiel fast hinten aus unserem Wagen, wenn es knallte und das alte Ding mal wieder eine Fehlzündung hatte. Ansonsten funktionierte es prima und trug uns über die Insel, jedenfalls über den befahrbaren Teil der Insel.

Der komplette Norden und größte Teil der Insel ist sowohl für die Einheimischen als auch für die meisten Besucher gesperrt. Hier gibt es ein Boutique Hotel, in den Buchten davor stehen die Superyachten, die dazu gehörigen Privatjets warten am kleinen Flughafen. Es ist sehr traurig, dass die Grenadinen ausgesperrt von Teilen ihrer eigenen Insel sind. Jetzt mit Eröffnung der neuen Marina im Süden ist nur noch der mittlere Teil der Insel frei zugänglich. Die neue Marina wurde traumhaft angelegt, alles ist begrünt, die wenigen Boote die schon da waren, lagen in einem langen Kanal. Auf der Seite der Anleger wurde einige neue Gebäude wie eine Häuserzeile aus Sizilien errichtet, vermutlich um Geschäfte zu eröffnen. Wir fühlten uns privilegiert als wir an der Marina Bar zwischen Pool und dem aquamarinen Meer im Schatten von Bäumen saßen, auf einem Sofa lümmelten und unseren Cappuccino schlürften - es war einfach traumhaft schön. Danach ging die wilde Erkundungsfahrt so lange weiter bis wir einen wunderbaren Ort am Meer zum Geburtstagskuchen essen gefunden hatten. Nach dem Sprung ins kühle Nass gingen wir zurück an Bord. Schade nur dass Christian den Ausklang des Tages nicht mit Freunden bei einem Cocktail oder zwei erleben konnte, sondern nur mit den Kindern und mir vorlieb nehmen musste.

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26.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Bittersweet

Joni brach heute Abend in Tränen aus nachdem ich seine Frage "Sind die Kinder noch da?" verneinte. Unser Kleiner ist momentan etwas unausgeglichen, hat er doch ganz tapfer alle seine Schnullis dem Christkind mitgegeben, damit sie an die Babies weiterverschenkt werden können. Tagsüber merkt man nur subtil was in ihm vorgeht, er ärgert Joshi, stört beim Spielen und weiß nicht so recht was er mit sich anfangen soll. Abends im Bett sieht man ihm seinen Kampf richtig an. Da kann nur Mama und auch nur mit Mühe helfen. Jonis emotionales Gleichgewicht ist also labil, Weinen und Lachen sehr nahe beieinander, da war es einfach für ihn zu viel, dass die beiden kleinen Jungs von der JaJaPaMi nicht mehr zum Spielen da waren.

Joshua und Jonathan waren die beiden letzten Tage im siebten Himmel, natürlich war es super, dass das Christkind da war, aber fast besser war noch mit Paul und Michel zu spielen und all die schönen Spielsachen zu testen, die Platz auf dem großen Katamaran hatten. Auch Christian und ich haben es genossen andere erwachsene Gesichter zu sehen und sich nett zu unterhalten mit Menschen die Ähnliches bewegt - sind sie doch auch Segler, Atlantiküberquerer und Eltern. Nach einem relaxten Spielnachmittag, haben unsere beiden Familienboote mit den beiden reizenden Britten Maria und Allan von der Lady Jane den Weihnachtsabend verbracht. Bevor es los ging zwang sich Christian zum ersten Mal seit Monaten in lange Hosen, Joshua freute sich sogar darauf eine Hemd zu tragen und ich suchte in den Tiefen meines Kulturbeutels Mascara heraus. Dann stellte ich fest, dass ich gar keine High Heels an Bord hatte - ohje keine Schuhe zum Kleid. Ich hatte keine andere Chance, als mit FlipFlops zum Restaurant zu gehen. Als wir aus dem Dingi am Anleger ausstiegen stellte ich schmunzelnd fest - ich war nicht allein.

Der Wind frischte auf, der gefühlt 17te Squall des Tages war im Anmarsch, wir joggten los und drückten die Daumen, dass wir nicht triefnaß beim Abendessen sitzen würden. Im Beach Hotel Bequia haben wir (trocken) bei hervorragendem Service, karibischen Ambiente, süffigen Cocktails und leckeren Essen den Abend verbracht. Wir saßen auf der Terrasse hin zum Meer, die Jungs konnten räubern ohne zu stören und hatten einen so tollen Abend, dass sie bis spät in die Nacht durchhielten. Bei guter Gesellschaft und aufgeräumten Kindern verging der Abend viel zu schnell. Die anschließende Nacht war überraschend ruhig, Moya rollte weniger wie die Tage zuvor von einer auf die andere Seite und die Luken waren und blieben offen, ohne multiples Aufstehen um Schiffsüberflutungen zu verhindern.

Nach diesem Tag war Abschied nehmen für keinen einfach - aber zum Glück sieht man sich ja immer zweimal oder vielleicht auch drei oder viermal. Die Pami und Lady Jane starteten nach Norden, wir sind nach Süden abgebogen. Bei 20-25 Knoten und subjektiv ganz schön ordentlichen Wellen sind wir nach Canouan gecruised und haben seit langem mal wieder unsere Angelleine ausgelegt. Nachdem ich den Köder ausgebracht hatte, hörte ich noch auf dem Weg zurück ins Cockpit "krrrrssssssssssssssss", die Angelschnur rauschte nur so raus. Immer ersten Augenblick dachte ich, der Haken hat sich in irgendetwas verfangen. Ich merkte aber schnell, da war einer so richtig wütend und kämpfte. Nur 3 kg schwer und 90 cm lang war der Fighter, aber die Zähne des Barracudas haben mir trotzdem ganz schön Respekt eingeflöst. Allein hätte ich ihn nicht landen können, nur zusammen haben Christian und ich den Fisch an Bord gebracht und ich war froh, dass hinterher alle Finger noch heile waren.

Zu diesem Eintrag gibt es 7 Kommentare.
27.12.2017:
Kommentar from Alexandra
Hallo Christian! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und viele liebe Grüße von der Reiteralm!
27.12.2017:
Kommentar from Gabi
Hallo Christian, auch von mir herzliche Glückwünsche zum Geburtstag.Schade, dass ich nicht mehr an Bord bin, sonst hätten wir im Beach Hotel noch einmal gefeiert, nachdem ihr doch tatsächlich dort Weihnachten feiern konntet ohne dass die englischen Ladies eure beiden Süßen an eine Palme haben ketten lassen. Viel Vergnügen weiterhin und vielleicht sehen wir uns ja noch einmal in der Südsee. Gabi
27.12.2017:
Kommentar from Christian
Hallo Christian, wünschen dir alles Gute zum Geburtstag - deine Kollegen vom Projekt. Rutscht gut ins Neue Jahr.
27.12.2017:
Kommentar from Steppke
Hallo ihr Vier, herzlichen Glückwunsch an den Skipper. Liebe Grüße, SSLTx :-)
27.12.2017:
Kommentar from Flo
Hallo Christian, wir wünschen Dir alles Gute zum Geburtstag! Wo habt habt ihr eigentlich den hübschen Weihnachtsbaum her? ;) Gruss Flo,Patsy+FKM
27.12.2017:
Kommentar from Maxi, Lars und Benno
Hallo Christian, auch nochmal auf diesem Weg alles Gute zum Geburtstag! Lass Dich schön feiern!
28.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Danke für die vielen Geburtstagsgrüße. Und der Baum kommt natürlich aus ... China. Christian.
24.12.2017 - Friendship Bay, Bequia

Frohe Weihnachten

Heiligabend ist jedes Jahr etwas Besonderes. Aber dieses Jahr auf unserem kleinen zu Hause auf dem Wasser war Heiligabend für uns einzigartig. Die letzten Tage schaute ich immer wieder auf den Kalender und sah Weihnachten näher kommen, aber so richtig angekommen, dass nun wirklich Weihnachten sein soll, ist es erst heute nachmittag bei mir. Bei Sonne, Strand und 30 Grad ist eben von Weihnachtsstimmung nicht wirklich etwas zu spüren. Vereinzelt sind die Geschäfte hier auf den Inseln zwar weihnachtlich dekoriert und wir haben auch schon den ein oder anderen Weihnachtsbaum auf den Marktplätzen gesehen, aber das alles wirkt für uns Deutsche, die Weihnachten im Kalten gewohnt sind, eher ein wenige wie von einer anderen Welt.

Moya steht seit 2 Tagen hier in der Friendship Bay in der wir uns mit der Pami Crew verabredet hatten. Seit den Kanaren haben wir die vierköpfige Familie immer wieder getroffen. Joshi und Joni waren ganz aus dem Häuschen als sie erfuhren, dass Paul und Michel an Weihnachten zum Spielen da sind. Wir waren heute morgen mit den Jungs am Strand und genossen das etwas andere Weihnachten. Die Bucht ist eher dünn besiedelt, neben einem Hotel gibt es nur Privatgrundstücke und auch vor Anker stehen nur wenige Yachties. Der Strand hier ist traumhaft, türkisfarbenes Wasser, fast weisser Sand und Palmen und Mangroven die bis ans Wasser reichen und die ideale Schattenquelle darstellen. Außerdem hat man in einer Hängematte dazwischen wirklich den idealen Start in den Tag, auch wenn er sich so gar nicht weihnachtlich anfühlt.

Erst als wir später an Bord Weihnachtssterne und einen Weihnachtsmann bastelten, die Kinder danach eine Weihnachtsgeschichte anschauten und wir ein die letzten Plätzchen hervorholten kamen wir etwas in Weihnachtsstimmung. Als später dann das Christkind unseren Mini-Baum geschmückt hatte, die Geschenke auf dem Tisch lagen und die Kinder mit leuchtenden Augen darüber herfielen, war dann fast alles wie immer. Naja, aber auch nur fast, unsere Familie vermissen wir heute noch mehr als sonst, die 28 Grad die wir hier am Abend immer noch haben passen nicht so recht zu Weihnachten und die Tatsache, dass das Auspacken der Geschenke diese Jahr in wenigen Minuten erledigt war ist dann doch ungewohnt. Uns und auch den Kindern hat es trotzdem gefallen. Wir wünschen Euch zu Hause ein schönes Fest mit Freuden und Familie, erholsame Feiertage, ganz viel Freude und hoffentlich ein bißchen Schnee.

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25.12.2017:
Kommentar from Marga
Frohe Weihnachten und von allem das Beste für 2018 wünschen Euch Marga, Lea und Jürgen
27.12.2017:
Kommentar from Jürgen Seidel
Lieber Christian, alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit und noch weiterhin ein tolles Gelingen der weiten Reise. Viele Grüße aus dem Amt. Grüße auch an die Familie.
22.12.2017 - Friendship Bay, Bequia

Nächste Station: Paradies

...hieß es nach unserem Abstecher in Kingstown. Bequia ist die größte Insel der Grenadinen, dennoch ist sie weniger als zwei Kilometer breit, nicht mal 10 Kilometer lang und beherbergt nur 5000 Einwohner. Im einzigen Dorf der Insel Port Elizabeth ist trotzdem einiges los. Die Admirality Bay die vor dem Ort liegt is voll von ankernden Yachten. Dazwischen fahren kleine Boote herum, verkaufen Eis, Wasser, Diesel, sammeln Wäsche ein, bieten ihre illegal gelegen Mooring Bojen oder Taxiservice an. Hier sind sie also alle! Wir haben uns schon die letzten Tage gewundert, dass wir am Horizont so viele Segler gesehen haben, aber die Buchten entlang der Küste leer waren. Kein Wunder, die Insel ist grün, das Wasser in der Bucht an den tieferen Stellen dunkelblau an den seichten Stellen türkisblau, der Strand ist weiß und der Ort wunderschön. Entlang der Bucht ragen Felsen auf und bilden unter Wasser ideale Plätze zum Schnorcheln oder Tauchen. Die Häuser sind bunt und sehr gepflegt und alles ist darauf ausgelegt die Yachties glücklich zu machen. Es gibt unzählige Bars, Cafés und Restaurants, Läden mit Angelbedarf, Delikatessupermärkte, Obst und Gemüseläden, eine Tauchschule, einen Rigger, verschiedene Segelmacher und sogar einen Paparazzi.

Letzterer hat uns bereits vor der Insel aufs Korn genommen und Action-Fotos von Moya gemacht. Wir wunderten uns schon ziemlich als das kleine Schlauchboot angerast kam und der Typ mit einem riesigen Teleobjektiv in alle 4 Richtungen abgespannt in seinem Boot stand und knipste. Die Fotos von Moya unter Segeln, die wir selbst nicht machen können, haben uns zuerst prima gefallen, dann aber ist uns die Luft weggeblieben und wir fanden sie gar nicht mehr so toll.

So ähnlich ging es uns später auch bei Doris Fresh Food, auf einem Tablett lag ein Leib Vollkornbrot, daneben ein Olivenciabatta und Schokocrossaints - mir ist schon das Wasser im Munde zusammengelaufen bis der Schwabe in mir Oberwasser bekommen hat. In dem kleinen Laden mitten im karibischen Nirgendwo findet man Alles von Lindt Schokolade bis Hengstenberg Saure Gurken und jeder Artikel kostet in etwa gleich so um die 10 Euronen. Bei Doris einzukaufen war nicht drin, aber 2 Smoothies für die Kinder und Cappuccinos aus der Siebträgermaschine für Christian und mich mit Blick auf die Bay mussten dann einfach sein. Bevor es zurück an Bord ging sind wir den Belmont Walkway um die Bucht gelaufen, ein schmaler Weg direkt am Wasser entlang der bis zum Strand führt und von dem man die Waterfront hervorragend erkunden kann.

Zurück bei Moya schaue ich noch einmal in unseren Cruising Guide um mich noch ein bißchen über den Ort zu informieren - dabei stolpere ich über den Absatz "avoid anchoring on the wreck that is 13°00,67'N, 61°14,47'W" und frage Christian ob es wisse, dass es hier ein Wrack gibt. Auf sein Kopfschütteln schaue ich auf unser GPS -Bingo! Genauer kann man gar nicht mehr treffen, 2 Meter unter Moyas´ Kiel liegt wohl noch ein Boot, das laut Hafenführer schon einige Anker verschlungen hat. Unser Eisen ist wieder aus dem Wasser gekommen als wir uns am Nachmittag in die Friendshipbay aufgemacht haben, wo wir Weihnachten verbringen werden.

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20.12.2017 - Kingstown, St. Vincent

Wer kennt diese Bucht?

...viele von Euch vermutlich, aber wo habt ihr die wohl schon einmal gesehen? Ich hätte sie nicht wieder erkannt, aber vielleicht kommt ja von Euch einer drauf. Wir sind gestern entlang der Küste von St. Vincent gesegelt bis in die Hauptstadt Kingstown. Unterwegs stoppten wir zweimal, einmal zum gucken und fotografieren und einmal zum Baden. Am Nachmittag haben wir dann unser Eisen vor einem kleinen Strand in Kingstown versenkt. Wir sind hier die einzige Yacht, wie so oft wenn die Yachting facilities limitiert sind. Wir besuchen diese Orte ganz gerne, da sie meist weniger touristisch, unbequemer aber auch authentischer sind. In Kingstown gibt es kein Dingi Dock, deshalb landeten wir am Strand zwischen den Fischerböötchen an, sofort waren wir von mindestens 10 Kindern umringt, die zuvor im Meer gebadet haben und wir die Abwechslung des Tages waren.

Am Strand standen wir dann doch etwas unschlüssig herum, ob wir unser Dingi alleine lassen konnten. Für uns wäre es eine kleine Katastrophe würde es geklaut werden. Normalerweise haben wir ein Edelstahlkabel mit dem wir es an den Dingidocks sichern, aber am Strand gestern gab es absolut keine Möglichkeit es anzuschließen. Christian sicherte so nur unseren Außenborder und klappte ihn nach oben, so dass man nicht davonfahren konnte. Wir waren unterhalb des Busbahnhofs gelandet, am Strand standen kleine Häuser mit Wellblechdächern. Als wir zur Straße gingen kamen wir an einem Bistro vorbei, der Besitzer und seine Freundin saßen vor der Tür, rauchten und tranken Bier. Der Mann hatte einen Hut auf, eine goldene Uhr am Arm und hatte mindestens 1cm lange Fingernägel auf die viele Frauen neidisch sein würden. Nachdem wir ein wenig mit ihm gesprochen hatten und ihm versprochen haben später bei ihm zu essen, ließ unsere Anspannung etwas nach - wir waren fast sicher, dass unser Dingi später noch genau dort stehen würde wo wir es gelassen hatten.

Kingstown ist ein lebendiger Ort, mit vielen Autos, Menschen und Musik. Es gibt hier einen riesigen Markt auf dem frische Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel, Autoteile und Textilien verkauft werden. Die Auswahl an Obst und Gemüse ist nicht mit unseren Supermärkten daheim vergleichbar. Es gibt zum Beispiel keine Äpfel, Trauben oder Birnen. Karotten gibt es nur importiert. Zu meinem Erstaunen wurden auch nur vereinzelt Mangos, Orangen und Papayas verkauft. Dafür gibt es aber Bananen, Kokosnüsse und tatsächlich Früchte die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Wir kauften eine Wurzel von der Größe einer großen Kartoffel. 10 kleine rote birnenförmige Früchte und ein melonengroßes stachelig grünes Ding aus dem man wohl Saft machen kann oder es so essen. Unsere Essens Gewohnheiten werden wohl in nächster Zeit etwas umgestellt werden.

Zu diesem Eintrag gibt es 2 Kommentare.
22.12.2017:
Kommentar from Adolf
Diese Bucht kenne ich leider nicht, aber euch und den Kindern ein frohes Weihnachtsfest in ungewohnter Umgebung , einen guten Rutsch ins "Neue Jahr" und eine glückliche Weiterreise in 2018
25.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Keiner eine Idee? Naja es ist auch schwer zu erkennen. Es ist die Wallilabou Bucht oder auch das Piratennest von Fluch der Karibik - hier wurde der Großteil der Filme gedreht
19.12.2017 - Chateaubelair, Saint Vincent

Smiling Faces, wild country

Columbus nannte die Menschen von St. Vincent Caribs. Zu der Zeit als hier die ersten Europäer siedelten und Sklaven von Afrika mitbrachten ist vor Bequia ein Sklavenschiff gesunken. Die Caribs beschlossen die Sklaven als ihr Eigentum zu übernehmen und brachten alle männlichen Nachkommen der Sklaven um, um sie zu kontrollieren. Das löste eine Revolte aus und brachte kriegsähnliche Zustände auf St. Vincent, die Sklaven klauten die Frauen der Caribs und flüchteten in die Berge, sie übernahmen bestimmte Traditionen der Caribs und nannten sich Black Caribs. Mit der Zeit übernahmen sie die Insel und wirkten der Britischen Besiedelung entgegen. Erst die geballte britische Seeflotte konnte dem ein Ende bereiten.

Wir wurden gestern alles andere als unfreundlich empfangen. Joshua und Jonathan mit ihren blonden Köpfen waren die Anziehungspunkte der Blicke, aber die Leute lachten als sie die beiden sahen. Wir wurden von den Menschen gegrüßt "How are y doing?" und viele fragen ob wir Hilfe brauchten. Wir stehen mit Moya in der Bucht von Chateaubelair, an der Küste stehen die kleinen karibischen Häuser, am schwarzen Lavastrand Palmen. Chateaubelair ist vom Tourismus fast unberührt, nur einige wenige Yachten halten hier -oft nur für einige Stunden- um die Einreise nach St. Vincent zu machen und fahren danach weiter Richtung Grenadinen. Vermutlich wollen die meisten Reisenden lieber an weißen statt schwarzen Stränden liegen? Tatsächlich hat Chateaubelair viel zu bieten, man kann von hier nicht nur Zeit am Strand verbringen, sondern zum Vulkan aufstiegen oder verschiedene Wässerfälle besuchen. Der Ort ist authentisch und ursprünglicher als die meisten Orte die wir bisher in der Karibik gesehen haben und die Menschen unglaublich nett. Am Strand gibt es keinen vernünftigen Anleger für die Dingis so dass wir Tilly stranden mussten - ein Rastamann war direkt zur Stelle und hat uns geholfen die Kinder sicher an Land zu bringen und hat uns bei der Gelegenheit auch gleich mit Maracuja aus dem Garten versorgt.

Als wir vor der Einreise warteten, kam ein Teenager heraus lachte Joshua an und zeigte ihm wie man wie ein Äffchen auf die großen Bäume am Strand kletterte. Später hielt ein Junge an und fragte ob wir von dem Schiff in der Bucht kommen. Auf meine Bejahung sagte er, dass wir genau richtig vor Anker stehen und Moya dort sicher ist. Vorhin klopfte es, ein Mann war vom Ort zu Moya gepaddelt und verkaufte Früchte. Auf die Frage "What fruits do you have?" packte er sein kleines Körbchen aus und antwortete lachend "I'm like a small supermarket" was hieß er hatte einige Bananen, 5 Kokosnüsse, 10 Limetten und einige Muskatnüsse, alle aus seinem Garten. Er redete und redete, erklärte uns wie wir Bananen und Kokosnüsse essen sollten, wünschte uns 5 mal frohe Weihnachten und meinte er gehe jetzt nach Hause auf ein Schläfchen.

St. Vincent ist grün, sogar sehr grün, überall wächst und spriest es - kein Wunder bei dem warmen und feuchten Klima. Der Regenwald ist dicht, mit Blättern so groß wie ich selbst, Bäumen mit Lianen und Pflanzen an denen bunte Blüten wachsen. Auf unserem Weg zu den Dark View Falls sind wir ein Stück durch den Regenwald gelaufen. An den Wasserfällen die in zwei Stockwerken von den Bergen herabfallen waren wir zunächst alleine später kamen dann doch noch guided Touren vorbei. Das Wasser war sehr erfrischend, es gab zwar keinen angelegten Pool, wir konnten aber dennoch in dem kleinen Becken baden in das sich das Wasser von 40-50 Meter Höhe ergoss. Neben dem Wasserfall war ein Weg angelegt um den Berg hinauf zu steigen, oben angelangt kamen wir zu einem zweiten Wasserfall und hatten eine hervorragende Aussicht über das dichte Grün.

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17.12.2017 - Soufriere, St. Lucia

Ein perfekter Tag

Heute morgen direkt nach dem Frühstück zog ich meinen Bikini, meine Tauscherflossen und meine Taucherbrille an und sprang ins Wasser. Moya lag nur ungefähr 25 Meter von der Küste entfernt die grün bewachsen steil ins Meer abfiel. Unter mir sah ich nur türkisblaues Wasser, rechts von mir lag Moya und links von mir sah ich bereits wie die Felsen steil ins karibische Meer abfielen. Am Cliff beobachtete ich einen kleinen Schwarm Rainbow Runners. Weiter am Ufer wo es flacher war und die Sonne den gesamten Meeresboden ausleuchtete, lagen große Felsen im Wasser bewachsen von sich im Wasser wiegenden Wasserpflanzen und teilweise sogar Korallen. Dazwischen schwammen kleine Fische und knabberten an den Felsen. Ich kenne die meisten dieser Fische nicht, besonders gefallen haben mir aber die kleinen Kofferfische, weil sie so ulkig aussehen und die in allen Farben schillernden Papageienfische.

Nachdem ich das fünfte Mal dachte "nur noch einmal um die nächste Ecke gucken" riss ich mich schließlich los und tauchte auf. Christian wartete schon, er war jetzt dran die ganz andere Welt zu erkunden. Nachdem wir alle gebadet hatten, ging es an Land. Wir wollten eine kleine Wanderung zum Wasserfall machen. Hier in der Gegend gibt es mindestens drei verschiedene alle flussläufig zu erreichen. Wir wussten nicht so richtig welchen wir ansteuern sollten und entschieden uns letzt endlich für die Piton Falls, die vermutlich unspektakulärste aber auch untourististe Variante. Entlang der Küste wanderten wir bis zum Ortsausgang. Heute am Sonntag nutzten die Lucies die Küstenstraße für ein get-together, immer wieder kamen wir an BBQs vorbei an denen die Einheimischen mit einem Bier in der einen und einer Tüte in der anderen Hand standen und sich lebhaft unterhielten. Nebenbei lief der Contest wer hat die dickste Bassbox und den lautesten Sound. Am Ortsausgang wurde es ruhiger und die Straße ging über in einen schmalen Wanderweg der direkt neben dem Meer durch den Regenwald führte. Das letzte Stück gingen wir steil die Straße hinauf, der Wanderweg hatte aufgehört und dann standen wir vor einem kleinen Häuschen in dem Eintrittsgelder gesammelt wurden. Wir wussten überhaupt nicht was auf uns zukommt, ob es sich bei den Wasserfällen um ein kleines Rinnsal handelt oder es einen Pool zum Schwimmern gibt. Deshalb fanden wir es umso besser als wir vor zwei kleinen befestigten Pools standen in die sich Mineralwasser aus einem Wasserfall ergoß, das einem der Vulkane in der Näh auf ungefähr Körpertemperatur erwärmt wurde. Die Kinder fanden es gigantisch, sie konnten in den Pools stehen und plantschten, tauchten und rasten zwischen den Pools hin und her. Sie störten dabei keinen, den wir waren die einzigen Gäste. Mein Lieblingsplatz war direkt unter dem kleinen Wasserfall, es fühlte sich einfach toll an das warme Wasser fast wie unter einer Dusche auf den Kopf plätschern zu lassen.

Bevor wir uns an den Rückweg machten haben wir noch die Kokosnuss und die Kakaofrucht geknackt, die wir beide geschenkt bekommen hatten. Die Bohnen der Kakaofrucht sind von einem herrlichen fruchtigen Fruchtfleisch umgeben, so dass man die Kerne nur ablutscht und dann wieder ausspuckt - der Geschmack erinnert eher an Ananas und das hat mit Kakao wie man ihn kennt gar nichts zu tun. Zum Sonnenuntergang gab es dann noch ein Bier und Sternenhimmel nachdem die Kinder im Bett waren. Nur jetzt gerade flüchte ich in den Salon, da der Himmel seine Tore öffnet, wie so oft hier auf den Inseln.

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16.12.2017 - Soufriere, St. Lucia

Along the coast of St. Lucia

Die Marigot Bay ist wirklich wunderschön. Regenwald und Mangroven treffen hier das Meer und weiße Palmenstrände. Die schmale Bucht war früher ein kleiner verschlafener Ort, in der Bucht standen die Boote auch bei Hurrikans sicher. Das Hurricane Hole wurde mit der Zeit immer lebendiger und mittlerweile ist die Bucht amerikanisiert. Die Preise in den Bars und Cafes sind anstatt in east carribean Dollars in U$ angegeben und sind astronomisch hoch. Im inneren der Bucht gibt es eine kleine Marina, die an ein Hotel grenzt, hier liegen die Sternchen und Celebrities am Steg mit ihren riesigen Luxusyachten. Unten am Wasser gibt es neben den Bars und Restaurants, einige Boutiquen und einen kleinen Supermarkt.

Um an Brot zu kommen, bin ich steil den Berg hinauf gelaufen und habe oben den wirklichen, sehr anderen Ort kennen gelernt. Hier oben sind die Häuser aus Holz in bunten Farben angemalt. Unterwegs haben mich 3 verschiedenen Leute angestrahlt, gefragt ob ich Hilfe bräuchte und mir dann einen guten Tag gewünscht. Nachdem wir wieder an Bord waren und leider keinen Zugang zum Strand gefunden haben, da das kleine Stückchen Erde zum Beach Club gehört, haben wir kurzer Hand beschlossen dem laut Reiseführer schönsten Naturstrand der Karibik den Rücken zu kehren und 2 Meilen weiter südlich vor Anker zu gehen.

Anse de Ray war das Gegenteil der Marigot Bay, im Ort gab es kein Restaurant, keinen Supermarkt, dafür drei Kirchen und eine Bar vor der 2 Megaboxen standen und den Ort mit Reggae beschallt haben. Am Pier stand eine schwanger Frau die in heißem Fett Krapfen und Fischküchen gebacken hat - der ganze Ort kaufte bei ihr ein. Wir auch. Heute morgen haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht und liegen jetzt in Soufrieres vor den Pitons, den Wahrzeichen von St. Lucia. Ich sitze gerade im Zaka Art Cafe und schreibe am Logbuch Eintrag. Vor mir ein Smoothie und wundervoll bemalte Masken an der Wand, die der Besitzer selbst bemalt, genauso wie der Kaffee den er selbst pflückt und röstet. Neben mir sitzt ein Rastamann und spielt Gitarre - ein wirklich schöner Ort.

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15.12.2017 - Marigot Bay, St. Lucia

The Nightswatch

...war heute etwas ganz Besonderes. Nicht nur dass wir ausnahmsweise drei Erwachse auf Wache waren, sondern auch weil richtig was los war. Wir sind gestern Abend um 21 Uhr gestartet, die Kinder waren sicher in ihren Kojen verstaut und waren im Land der Träume. Die große Bucht von Fort de France war beleuchtet von tausenden Lämpchen an Land, aber auch auf dem Wasser blinkte es, dazwischen lagen die großen Ankerleger. Wir hatten es nicht eilig wir hatten schließlich nur 40 Meilen vor uns bis St. Lucia und wollten erst im Morgengrauen ankommen, so sind wir erst mal mit 1.5 Knoten aus der Bucht hinausgestanden. Kaum waren wir um die Ecke beim Roque Diamond kam aus der Nachbarbucht die Royal Clipper - die Segel waren schön angestrahlt von Scheinwerfern. Auch sie wollte nach St Lucia. Christian packte den Ehrgeiz, er wollte gerne vor dem 5 Master ankommen und reffte unsere Segel aus. Im Abstand von nur einer halben Meile segelten wir neben dem Riesen entlang.

Um uns rum gab es viele Lichter, es waren ganz schön viele Schiffe unterwegs, viele davon konnten wir nicht auf dem AIS sehen, sondern nur ihre Lichter erkennen. Gegen 2 Uhr morgens, Christian schlief gerade, kamen zwei Schiffe auf der Steuerbord Seite immer näher. Ich hatte sie schon einige Zeit beobachtet und noch war es unkritisch, aber es gefiel mir nicht, da ich nur das eine von beiden auf dem AIS sah. Als es dann auch noch mit einem Strahler aufblinkte kam mir das Ganze noch suspekter vor und ich schaltete vorsichtshalber mal unser Funkgerät an. Die Royal Clipper war immer noch auf unserer Backbordseite und hatte die Segelbeleuchtung die schon seit einiger Zeit aus war wieder eingeschaltet. Gabi meinte "Oh die haben wohl Probleme mit ihrer Elektrik". Kurz darauf frischte der Wind auf, wir mussten die Segel reffen und genau als ich die Leinen in der Hand hatte hörte ich am Funk "Moya, Moya, Moya". Wie sich herausstellte waren die zwei Schiffe zu Steuerbord nur ein Schiff das ein riesiges Ölfass in einer halben Meile Abstand hinter sich herzog. Der Verband bat uns hinter ihm durchzugehen, was für uns hieß von 6 Knoten auf 3 abzubremsen und unser Kurs nach Steuerbord zu ändern. Wenig später hörten wir "Royal Clipper for Captain Dann, will you continue with this speed and course? Then I need to go to starbord, but there is still Moya". Offensichtlich hatten die Beiden schon über uns gesprochen und wir waren wohl ziemlich im Weg und die Leuchtzeichen waren wohl für uns bestimmt und hatten mit der Elektrik nichts zu tun (peinlich!). Sekunden danach hatten wir die Royal Clipper am Funk und wir hörten "We are going under sail only, could you make room for us?" Christian antwortete "We are running under sails too, but obviously not with as many as you. We will slow down and take care of you. Please go ahead an adjust your course." Danach fuhr der 5 Master scharf nach Steuerbord passierte uns nur wenige hundert Meter entfernt. Gleichzeitig kreuzte die Captain Dann Richtung Backbord und wir guckten, dass wir nicht am Ende noch das Ölfass mitnahmen. Das Wettrennen hat Moya gewonnen, wir waren heute morgen vor der Clipper in der Marigot Bay vor Anker. Die Clipper Gäste haben wir später an Land getroffen, die hatten von der nächtlichen Action nichts mitbekommen.

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16.12.2017:
Kommentar from Martina & Stefan
Trinkt für uns im Hotel Capella an der Bar einen Zacapa-Rum mit während eure Jungs im Pool planschen :-) Wenn Ihr in der Marina eingecheckt seid, habt Ihr auch freuen Zugang zum Capella-Hotel am süd-westlichen Ende von Marigot Bay. Das ist Luxus pur! Ganz liebe Grüße Martina & Stefan
14.12.2017 - Pointe du Bout, Martinique

Von Kreuzfahrern und 5-Mastern

Im Hafen von Fort de France lagen gestern 4 große Kreuzfahrtschiffe die zusammen gut und gerne 5000 Gäste unterbringen. Bei diesen Tourimassen haben wir kurz überlegt direkt Kurs auf die nächste Ankerbucht zu nehmen, aber wir brauchten noch Kleber um unser Dingi zu reparieren, Joni ein paar neue Schuhe und die Kinder Auslauf auf dem Spielplatz. Also sind wir doch übergesetzt und waren ganz überrascht, dass in der Stadt gar nicht so viel los war. Die meisten Cruiser sind an den Souvenir Ständen direkt am Hafen hängen geblieben, nur einen Straßenzug entfernt sah man fast niemanden mehr mit buntem Band und Kärtchen um den Hals.

Fort de France ist ein kleines französisch geprägtes Städtchen mit unendlich vielen Autos. Überall gibt es kleine Geschäfte und Restaurants, nur auf der Suche nach einer Bäckerei habe ich mir die Hacken krumm gelaufen. Nachdem wir unsere Besorgungen erledigt haben sind wir Anker auf gegangen um auf die Südseite der Bucht nach Anse a L´Ane zu fahren. Die ist eine kleine Bucht mit Sandstrand und Palmen und wir sollten unser repariertes Leichtwindsegel heute wieder bekommen. Wir Armen mussten also am Strand warten bis wir unser Segel gebracht bekamen und durften solange im Meer schwimmen, schnorcheln, Sandburgen bauen und Muscheln sammeln.

Gleich nach dem Frühstück waren wir mit den Kindern schon da und haben Gabi eine Kinder-Auszeit am Boot gegönnt. Als wir ankamen war der Strand noch weitgehend unbesiedelt, nur ein Rastaman mit dicken Dreadlocks unter der Rastamütze stand mit einem Wurfnetz am Strand und hat Anchovies gefischt und ein anderer hatte einen gelben Eimer neben sich stehen in dem zwei riesige Muscheln lagen - beide ungefähr so groß wie mein Kopf. Hinter uns in der Bucht lag majestätisch ein großer 5-Master vor Anker. Ich meinte noch zu Christian "Es gibt doch gar nicht so viele 5 Master, lass uns mal schauen wie der heißt". An Bord schaute Christian dann auf unser AIS und meinte "Ah, die Royal Clipper liegt dort im Hafen. Aber Moment wie kann das sein? Der da liegt doch vor Anker!". Nach einigem Stirnrunzeln fanden wir heraus, dass tatsächlich von den nur drei weltweit fahrenden 5-Master Segelbooten, 2 momentan in Sichtweite lagen, nur das Schwesternschiff der Wind Surf, die Club Med 2 segelte wo anders.

Überhaupt gab es laut Wikipedia nur insgesamt 12 so große Segelschiffe von welchen 9 verschwunden oder gesunken sind, die meisten tatsächlich schon am Anfang des letzten Jahrhunderts. Heute Nachmittag hat dann die Royal Clipper ihre volle Besegelung gesetzt und ist in einem ziemlichen Tempo davon gesegelt und hat dabei wirklich atemberaubend ausgeschaut. Wer will kann im April mit ihr den Atlantik überqueren, sie benötigt dafür garantiert weniger als 19 Tage ;-). Wir sind dann nochmal eine Bucht weiter gefahren bis zum Pointe du Bout, dort haben wir unseren Anker unter dem weit und breit einzigen Felsbrocken verkeilt und Christian musste ein Anker-Rescue-Manöver tauchen um uns wieder zu befreien. Nach dem Abendessen kann es jetzt weiter gehen über Nacht nach St. Lucia.

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12.12.2017 - Fort der France, Martinique

Carpe Diem

Die karibische oder besser gesagt martiniquinische Art zu leben ist schon sehr relaxed. Am Samstag Nachmittag sind die meisten Geschäfte geschlossen, am Sonntag haben ohnehin alle Läden zu und man findet die Menschen am Strand beim Picknicken. Unter der Woche haben wird morgens gearbeitet. Wie das mit den Öffnungszeiten am Nachmittag ist haben wir noch nicht so richtig verstanden, das scheint etwas kompliziert zu sein. Auf der einen Seite machen die Läden eigentlich um 17 Uhr zu, auf der anderen haben sie aber auch lange Mittagspausen und öffnen erst um 16 Uhr wieder. Aber vielleicht auch nicht immer und an manchen Tagen wird am Nachmittag nicht gehandelt. Gestern stand ich jedenfalls viertel vor 16 Uhr vor dem Obst und Gemüse Laden von Anses D Arlet und habe vergeblich gewartet bis das Geschäft öffnet.

Wir waren gerade am Strand und die Kinder haben im Sand gebuddelt nachdem sie fast den gesamten Nachmittag im Wasser waren. Ja, sogar Joshua war im warmen Wasser und hatte so richtig Spaß. Es brauchte zwar Überredungskunst und Mühe aber ich brachte ihn sogar dazu im Wasser ohne Schwimmhilfe Schwimmübungen zu machen. Hinterher war er stolz wie Oskar und hat sich total gefreut was er geschafft hatte. Unsere Strandmatte lag am Strand unter einer Palme, die natürlichen Sonnenschutz für die Kids beim Sandeln lieferte.

Vor der Küste lagen einige Felsen im Wasser die Anziehungspunkt für bunte Fische und natürlich aus Touristen waren. Ich bin regelrecht an den Steinen hängengeblieben und konnte mich an der Unterwasserwelt kaum satt sehen. Einmal Luft holen, untertauchen und ich schwamm in Mitten eines Schwarms gelb-braun gestreifter Fische. Bei genauerem hinschauen sieht man dann auch Fische mit langer Nase, kleine gelbe Fische, schwarze Fische mit blauen Punkten, rote mittelgroße Fische, Papageienfische und sogar einen Kugelfisch. Schnorcheln ist schon eine tolle Sache mit der man so einfach in eine ganz andere Welt eintaucht.

Am Strand gab es viele kleine Buden, die gutes französisches Essen verkauften und man sah vor allem Einheimische da sitzen- an einem Montag. Und am Jetty drüben waren die Schulkinder gerade dabei ihre Schwimmprobe abzulegen, dabei würde gekrault, getaucht und auf der Stelle geschwommen. Weil es in der Petite Anse so schön war, konnten wir uns heute morgen einfach noch nicht losreißen und mussten nachmal an den Strand bevor wir die 10 Meilen nach Fort de France, der Hauptstadt von Martinique gesegelt sind. Hier liegt Moya nur einen Steinwurf vor dem Fort. Wir waren noch im Supermarkt und haben eingekauft wie die Weltmeister, wir hätten noch mehr gekauft, hätten wir mehr tragen können - nach unserer Konsumabstinenz gab es hier einfach wieder Alles was das Herz begehrt - nur die Preislabels haben gestört.

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13.12.2017:
Kommentar from Thomas
Traumhaft! Genießt die Zeit!
14.12.2017:
Kommentar from Stefan & Martina
Ja! Karibik ist Entschleunigung pur und einfach das Paradies auf Erden! Nur der Rum ist auf Martinique schlecht ;-)
11.12.2017 - Les Anses d Arlets, Martinique

Wie war nun der Atlantik?

Seit 5 Tagen sind wir nun in der Karibik, lassen es ganz langsam angehen und genießen die Zeit die neue Welt am anderen Ende der Welt zu erkunden. Ich finde, es ist genau der richtige Zeitpunkt nochmal unsere Atlantiküberquerung Revue passieren zu lassen.

Wir waren 19 Tage auf dem Wasser und haben insgesamt 2237 nautische Meilen zurück gelegt, davon 2152 Meilen unter Segel. Wir hatten durchweg leichte bis sehr leichte Winde bis hin zur totalen Flaute und haben den Wind gesucht. Nach einer ungewöhnlichen Hurrikan Session 2017 folgte wohl eine ungewöhliche Zeit für den Nordostpassat, der zu dieser Jahreszeit noch ungewöhnlich schwach ausgeprägt war und uns eine mindestens 3 Tage längere Zeit auf dem Atlantik beschert hat. Neben den schwachen Winden hatten wir keine westliche gehende Strömung die normalerweise hier mit ungefähr einem halben Knoten schiebt. Die Atlantikwellen waren über weite Teile der Überfahrt wenig ausgeprägt, einige Tage haben wir die Ausläufer im Norden liegenden Tiefdruckgebietes in Form von sehr langen, ca 3 Meter hohen Atlantikdünnung, gespürt. An anderen Tagen war das Wasser unruhig durch die vielen durchziehenden Squalls und schwappte wild von allen Seiten.

Insgesamt fanden wir die Überfahrt sehr angenehm, vor allem die Kinder haben die Zeit an Bord sichtlich genossen. Die Jungs spielten fast die ganze Zeit im Salon und turnten durchs Schiff. Den ganzen Tag einfach nur ungestört zu Spielen war so toll, dass am ersten Tag an Land lieber an Bord bleiben wollte und weiterspielen. Wir hatten nicht den Eindruck, dass es den Beiden langweilig war, auch wenn Christian und ich beim 20 zigsten Durchgang "Mein Körper" etwas gestöhnt haben. Der Bewegungsdrang stillten die Jungs etwas indem sie in der Küche herum gekletterten oder durch Moyas Bauch fegten. Außerdem ist man ohnehin ständig am festhalten, ausgleichen und herumfallen, selbst bei wenig Wind und Seegang. Die Stoffwindeln waren auf der Überfahrt nur etwas aufwändig, da wir mehrfach am Tag Windeln gewaschen haben. Ich würde es wieder so machen, so hatten wir wenig Müll, ohne Gestank da wir alles abgespült haben. Wir hatten vorab ziemlich intensiv darüber nachgedacht Crew an Bord zu nehmen, um noch weitere Hände zum Segeln zu haben und die Wachen ein bisschen aufzuteilen. Wir wissen nicht wie die Passage mit Crew gelaufen wäre, aber ohne war es eine sehr schöne, wenn auch intensive Zeit für uns als Familie. Auch die Nachtwachen haben gut funktioniert und wir hatten bald einen etablierten ca. 3 Stunden Rhythmus, der uns beide nicht an unsere Reserven gehen ließ - vielleicht wäre das bei schwerem Wetter anders gewesen, so aber hatten wir keine Probleme mit Schlafen auf Raten. Keiner von uns war Seekrank, ich hatte als einzige die ersten 4 Tage mit ein bißchen Übelkeit zu kämpfen und konnte nicht vorlesen und habe viel Zeit im Freien verbracht. Danach hatte ich meine Seebeine gefunden und alle Tätigkeiten gingen ohne darüber nach zu denken wo wir waren.

Neben einigen kleineren Pannen hatten wir keine Schwierigkeiten auf See. Die Passatroute ist aber nicht ohne für Segel und Rigg, selbst bei den wirklich gemäßigten Bedingungen, konnten wir spüren wie der Wind manchmal an den Segeln riss und das gesamte Rigg vibrierte. Jeden Tag gehörte zu unserer Sonnenuntergangsroutine, einmal über das Schiff zu gehen und Rigg, Segel und Windpilot auf Verschleiß zu kontrollieren. Für die Nacht refften wir fast immer unser Großsegel damit wir für schnell heran rauschende Squalls gewappnet waren. Die Fock (auf Lee) und die ausgebaumte Genua (auf Luv) blieben beide gesetzt, da die Genua mit nur wenigen Handgriffen eingeholt werden konnte und die Fock mit ihrer geringen Segelfläche draußen bleiben konnte. Wenn auch der erste Squall uns etwas überrascht hat, waren es insgesamt weniger Squalls als erwartet und die süddrehenden Winde waren auch gar nicht so stark (<30 Knoten). Oft war der Nordostpassat nach einem Squall völlig durch einander und wir hatten teilweise für Stunden nur Leichtwind.

Essen und Proviant hat für die 19 Tage genau gepasst, am letzten Segeltag gab es noch Couscous mit Kürbis-Zucchini-Sugo, so dass wir keine frischen Lebensmittel vermisst haben. Wir haben auf der Passage ca 650 Liter Wasser verbraucht und waren sehr froh, dass wir unseren Wassermacher an Bord hatten, so dass wir mit Süßwasser duschen konnten und nicht Wasser sparen mussten. Unser Stromhaushalt hat weitgehend gepasst, nur 2 Mal haben wir Henry angeschmissen um Strom zu produzieren, als der Himmel bedeckt war und nur wenig Wind von hinten wehte. Rückblickend würden wir noch schneller, noch direkter nach Süden segeln um den leichten Winden noch besser zu entgehen und eventuell eher Abkreuzen damit der Wind nicht ganz direkt von hinten kommt und die Segel besser stehen. Gefehlt hat uns in den 2.5 Wochen eigentlich noch nichts, bis auf mir von Zeit zu Zeit etwas Privatsphäre, aber wir waren dann doch froh als wir wieder in ein Restaurant gehen konnten, einige Minuten für sich sein konnten und auch mal andere Gesichter vor Augen zu bekommen. ChristiansFazit: "Der Atlantik ist größer als ich dachte, ich weiß jetzt wo die Karibik liegt. Die Tage verschwimmen auf See ineinander, die Passage war gut ist aber nur Mittel zum Zweck von A nach B zu kommen." Sabrinas Fazit: "Die Passage hat mir gut gefallen, mit viel Zeit für die Familie um zur Ruhe zu kommen. Ankommen ist aber auch toll."

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10.12.2017 - Anses de Arlets, Martinique

Endlich Strand

Wir wollten gestern gleich nach dem Aufstehen los. In der Marina Marin war es etwas stickig, es wehte kein Lüftchen. Die Marina ist zwar riesig und Moya liegt sicher, aber besonders ansprechend ist der Ort nicht und außerdem wollten wir dringend zum Strand. Es war bereits der dritte Tag in der Karibik und wir waren noch nicht mal im Wasser -das musste einfach geändert werden. Aus gleich nach dem Aufsehen wurde - fast gleich nach dem Aufstehen. Wir mussten natürlich noch Frühstücken, zum Segelladen, zum Angelladen, zum Segelmacher, zum Markt und nochmal in den Supermarkt um die letzten Sachen zu besorgen die wir am Tag zuvor vergessen hatten. Die Fock musste runter, das Dingi wollte wieder aufgeblasen werden und am Vordeck verzurrt werden und das Babystag entfernt. Und natürlich wollte die Marina noch ihr Geld.

Nachdem alles geschafft war, war ich total erledigt, Gabi hatte schon das zehnte Mal mit Joshua und Jonathan Hund gespielt und die Uhr zeigte 15:30 Uhr. "Wollen wir wirklich noch raus, um 18 Uhr ist es schon dunkel?" fragte ich Christian vor mich hinschwitzend und ohne jegliche Motivation mich zu bewegen. Christian zog es aufs Wasser und Gabi war zum Segeln da und nicht zum rumstehen. Minuten später schmissen wir die Leinen los und winkten dem netten deutschen Paar von nebenan. Kaum war der Steg hinter uns war auch schon die Genua draußen und ich froh, dass wir noch los gekommen waren. Der leichte Wind schob Moya im Fahrwasser aus der Bucht hinaus und blies die drückend schwüle Luft fort. Eine Stunde später hatten wir unser Eisen vor Saint Anne versenkt. Der kleine verschlafene Ort lag auf der anderen Seite der Bucht und hatte das größte Ankerliegerfeld vor der Tür das wir bisher gesehen haben - hunderte Yachten lagen dort.

Zum Strand haben wir es nicht mehr geschafft, stattdessen sind wir alle von Moyas Badeplattform ins Wasser gehüpft - sogar Joshua. Es war herrlich endlich im (gar nicht so) kühlen Nass zu sein und zu plantschen. Danach sind wir übergesetzt um Saint Anne zu erkunden. Wir freuten uns total, dass es dort einen Steg gab, der nur zum Anlegen der Dingis gedacht war, so dass wir ganz bequem aussteigen konnten. Das Beste war, dass es direkt nebenan einen Spielplatz gab. Gegenüber, war die Kirche aufgesperrt, die Kronleuchter im Inneren leuchteten und die Einheimischen versammelten sich langsam. Immer wieder wurden Lieder gesungen, wir lauschten fasziniert von draußen. Heute dann war es soweit, wir sind die wenigen Meilen an der Küste entlang gesegelt bis zum Anse Meunier, wo wir vor Anker gegangen sind und der schöne Sandstrand uns angelacht hat. Kurze Zeit später hatten wir auch schon ein Plätzchen unter den Mangroven am Strand gefunden, haben gebadet und gestrandelt - endlich! Nicht nur die Jungs fanden das super. Am Nachmittag sind wir dann noch ein bißchen an der Küste entlang spaziert, direkt hinter dem Strand führt ein Wanderweg durch die Mangroven. Joni war beeindruckt von den vielen Krabben, die wir dort in wirklich allen Farben -blau, orange, rot, braun, schwarz, lila - gesehen haben. Es ist hier so anders und wahnsinnig spannend.

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11.12.2017:
Kommentar from Betty von der bugaboo
Hallo! Nachdem ihr in Le Marin aufgebrochen seid, hörten wir dass St. Anne extrem voll ist. Die Hurricanes haben im Norden gewütet und viele Segler mussten umdenken. Wir werden uns das per Dinghi anschauen, Situation checken, denn auch wir verweilen dort gerne bevor Gäste eintreffen. Schön, dass ihr endlich Strand genießen könnt! Viele Grüße von Ralf und Betty
11.12.2017:
Kommentar from Alexandra
Hallo zusammen! Verspätete Glückwünsche zur gelungenen Atlantiküberquerung, meinen Respekt! Genießt Eure Zeit in der Karibik, obwohl ja Weihnachten ohne Schnee irgendwie komisch ist... Viele Grüße von den Skifahrern aus Passau
08.12.2017 - Marin, Martinique

Geschafft!

Gestern am späten Nachmittag haben wir noch einmal richtig Gas gegeben. Der Wind frischte auf und Moya rauschte Richtung Martinique. Um 14:30 Uhr hatte wir dann Handy Empfang - Ding das war die SMS von Vodafone die uns mitteilte, dass wir hier wie in Deutschland telefonieren. Martinique ist schließlich EU, sehr cool! Christian rief dann erstmal in der Marina du Marin an. Ja, sie haben noch bis 18 Uhr offen, wenn wir bis 17:30 Uhr da sind können wir noch einen Liegeplatz bekommen, sonst müssten wir vor Anker gehen. Da änderten auch 2 kleine Kinder und die Atlantiküberquerung nichts, 17:31 Uhr ist keiner mehr da der uns einweist, alles gesellschaftlich geregelt. An dieser Stelle hatten wir noch 18 Meilen bis zum Ziel und wir sahen uns schon vor Anker stehen. Aber mit Rückenwind, Flutstrom, einem Squall, Henry der dazu schnurrte und das rufende Steak waren wir 17:25 Uhr an der Marina und tatsächlich meinte der nette Herr am Funk "Come quickly, Come quickly".

In der Bucht vor Marin liegen hunderte Boote vor Anker, die Insel ist sehr grün mit Mangroven bewachsen. Als wir Richtung Marina fuhren und sich die Wassermassen von oben entleert hatten, kamen wir auch schon an einem kleinen weißen Standstrand vorbei gefahren, am Strand standen Liegen, dahinter Palmen und davor lag ein gelber Katamaran - grinsend standen wir da, zwar pitschnass von dem Squall der uns auf Martinique empfangen hatte, aber das Karibikfeeling war definitiv entzündet. 17:30 Uhr war Moya dann fest am Steg, der Motor war aus und plötzlich bewegte sich gar nichts mehr. Joshua meinte "warum schaukelt es nicht mehr?" - sehr ungewohnt. Noch ungewohnter waren die vielen Lämpchen an Land - die haben ganz schön geblendet nach 19 Tagen auf dem Wasser mit keinem Licht um uns herum.

Um 18 Uhr wird es hier schon dunkel und bis wir von Bord kamen war es schon dunkel. Trotzdem gab es noch kein Abendessen, hier merkt man den französischen Einfluss schon sehr. Wir sind also noch ein bißchen durch den Ort gelaufen und haben Baguette fürs Frühstück gekauft und schließlich gab es dann doch noch lecker Abendessen. Leider hatte die Bedienung mich um mein Steak gebracht. Das stand zwar auf der Karte, war aber nur am Wochenende zu haben. Zumindest bis die nette Dame am Nachbartisch das schöne Ribeye auf ihrem Teller hatte - hmpf! Naja, kommt schon noch und es war auch so lecker! Heute war dann Großreinemachen angesagt. Wir haben alle Betten raus geräumt, die Sofapolster haben eine Wäsche bekommen, alles wurde gesaugt und gewischt und die Wäsche gewaschen. Danach ging es direkt zum Einkaufen unser Kühlschrank war leer, genauso wie die Obst und Gemüsenetze und schließlich wollte unser Spi noch repariert werden, das beim Segel setzen von den Maststufen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwischen dem ganzen Chaos haben wir Gabi an Bord gegrüßt, die die nächsten Tage mit uns Segeln wird. Wir freuen uns, dass sie da ist und wir mit ihr Martinique erkunden dürfen.

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09.12.2017:
Kommentar from Martin
Hallo ihr tapferen Segler, bin der Schwiegervater von Sarah aus Tübingen und habe eure Reise mit Spannung verfolgt, gratuliere euch unbekannterweise ganz herzlich zur gelungenen Ankunft....wir haben Schnee auf der schwäbischen Alb.... lg martin
09.12.2017:
Kommentar from Judith Michaela Markus Robert Simon Carina Lukas Theresa Anne Oli und Marcus
Hallo Ihr Kolumbusse, wir vermissen Euch beim Weihnachtsessen. Sind sehr sehr stolz auf Euch. Lasst es Euch weiter gutgehen. Viele liebe Grüße von den Landratten
13.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Oh wie schön, dass ihr eine so schöne Vorweihnachtszeit mit Schnee habt. Weihnachtsgefühle kommen hier noch nicht so richtig auf. Wir denken an Euch!
07.12.2017 - Atlantik 14´17'N, 60°08'W

Altlantiküberquerung Tag 19: Geduldsprobe

Oh Mann! Was soll denn das jetzt? Warum muss der Wind ausgerechnet am Tag vor unserer geplanten Ankunft in Martinique schwächeln? Wir hatten ja auf unserer gesamten Passage nie viel Wind, wenn man die Squalls mal außen vor läßt hatten wir immer unter 20 Knoten Wind und haben immer alle Tücher rausgehängt um das letzte Lüftchen noch ein zu sammeln. Wenn der Wind wenigstens so weiter geblasen hätte wie die letzten Tage, wären wir kurz nach Sonnenaufgang am 7 Dezember in Martinique gewesen. Aber nein, der Wind wollte nicht mehr - zumindest bei uns- wenn man auf die Wettervorhersage schaut soll es eigentlich auf dem Westatlantik wehen, nur eben nicht da wo wir gerade sind. Moya schaukelt in den Wellen, die natürlich weiterhin da sind und von allen Seiten schwappen, von rechts nach links. Die Segel schlagen, im gesamten Schiff scheppert, knarzt, klappert und ruckelt es. Für die Segel und das Rigg ist das ein regelrechter Alptraum, da bei jeder Welle, der Wind wieder neu in die Segel bläst und sie mit lauten Rums nach außen drückt, oft schlägt dabei noch der Spibau von oben nach unten. Das nervt! Aber es nervt erst richtig, wenn man darüber nachdenkt, dass aus dem Anlegen bei den ersten Sonnenstrahlen, ein wahrscheinlich Anlegen im Dunkeln wird und das schöne Rindersteak das vor dem inneren Auge winkt immer blasser wird. Naja, wir werden es heute noch schaffen, es sind nur noch 55 Meilen bis zur Marina. Geduld!

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07.12.2017:
Kommentar from Flo
Für ein Steak würde ich auf jeden Fall den Motor starten!
07.12.2017:
Kommentar from DanM
Ich habe gerade gesehen, dass Ihr im Hafen von Le Marin/Martinique eingetroffen seid. Glückwunsch zur Atlantiküberquerung und lasst Euch das Steak gut schmecken!
07.12.2017:
Kommentar from Maxi und Lars
wir gratulieren auch! auf ein schwankendes Ankommen an Land!!! Toll, Ihr seid Helden!
08.12.2017:
Kommentar from AMS und Robert
Herzlichen Glückwunsch, einfach klasse - eine grandiose Leistung. Einen "Planteur" auf den Käpitan und die Crew. Beste Grüße aus S. PS Christian: War vor vielen Jahren in der Ecke (1987: Les trois Illets).
08.12.2017:
Kommentar from Dieter Korte
Herzlichen Glückwunsch an Crew und Boot! Freue mich, dass alles so gut gelaufen ist. Guten Appetit bei karibischer Kost und alles Gute weiterhin! Mit herzlichen Grüßen aus dem kalten Europa und viel Vergnügen bei der so anderen karibischen Weihnachtszeit, die ich ja einmal selbst erlebt habe. Dieter
13.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Vielen Dank für all die Glückwünsche! Wir sind ganz gerührt wie viele Menschen mit uns mitgefiebert haben. 1001 Dankeschöns für den tollen Support aus der Ferne!
05.12.2017 - Atlantik 14´49'N, 57°05'W

Atlantik Tag 17 - uns ist immer noch nicht langweilig

Heute war jedenfalls keiner dieser Tage die einfach so dahin plätschern, an welchen die Zeit verrinnt und man gar nicht so richtig weiß was man mit sich anfangen soll. Solche gibt es auf See definitiv auch- aber nicht heute:

4.12. / 12:00 Uhr: Christian knetet Teig, wir müssen noch einmal Backen vor dem Landfall. Die Kinder und ich starten die Weihnachtsbäckerei und machen einen Mürbeteig

4.12. / 13:00 Uhr: Wassermelonenalarm, die Kinder sind kaum zu halten

4.12. / 13:28 Uhr: Christian Handy bimmelt, Christian schnappt sich den Sextant zur Bestimmung der Mittagsbreite

4.12. / 13:40 Uhr: Ich gehe auf das Achterdeck und wasche Windeln mit unserer Windelwaschmaschine: Windel ins Netz, über Bord gehen lassen, hinter Moya her ziehen, danach eine Frischwasserspülung

4.12. / 14:00 Uhr: Ich lese Pixibücher mit den Jungs

4.12. / 14:15 Uhr: Wir hören "Was passiert im Krankenhaus". Joni zieht Schnürchen durch den Salon und baut Lager. Joshi ärgert ihn und funkt nebenbei. Am Horizont voraus zieht eine dunkle Regenwolke auf, wir beraten ob wir die Segel verkleinern, entscheiden uns aber erstmal dagegen

4.12. / 14:30 Uhr: Krrsch, Diiiiee, Krrsch - Christian schaltet die Funke an. Das Hörbuch geht unter Protest aus für die Intermar Abendrund (in D). Erstmal gibt es Wetter dann ruft Enrico in die Runde CQ. "Delta - Golf- Fünf- November- Foxtrott- Papa- Strich- Mike- Mike" antwortet Christian. "Hallo Christian kannst Du mich hören?" "Hallo Enrico, ja Du kommst mit 5 und 5 hier an, unsere Position ist 14?50'N; 54?30'W; Kurs 280 Grad mit 5.5 Knoten" "Wolf von der ARC ist noch über 1000 Meilen hinter Euch, aber gestern sind die ersten Kats in St. Lucia angekommen" "Wow, die sind auf den Kanaren einen Tag nach uns gestartet und schon da, bei uns sind es noch 370 Meilen" "Weiterhin gute Reise"

4.12. / 14:45 Uhr: Das Hörbuch geht weiter. Ich hole den Teig aus dem Kühlschrank und balanciere ihn in den Salon. Dort sitzen Joni und Joshi am Tisch und sind schon ganz aufgeregt, dass sie jetzt ausstechen dürfen. Anstatt eines Nudelholz verwenden wir ein Glas zum ausrollen. Der Teig rutscht mit der Unterlage immer wieder von einer Seite auf die andere Seite des Tische, wo er von der Tischumrandung vor dem Absturz bewahrt wird. 2 Bleche mit Herzchen, Sternchen, Stiefel und Tannenbäumen schaffen wir und das erste Plätzchen wir noch warm in den Mund gesteckt. Die werden es nicht bis zum Landfall schaffen.

4.12. / 15:30 Uhr: Das Brot darf nun in die Röhre, wir versuchen uns das Chaos einzuschränken

4.12. / 15:50 Uhr: Jetzt ist auch der Himmel hinter uns schwarz. Wir entscheiden uns ins Reff1 zu gehen. Christian zieht seine Schwimmweste an und geht an den Mast um die Reffleinen zu bedienen. Ich bleibe im Cockpit für die Steuerung und ziehe die Genua rein. Die ersten Tröpfchen fallen schon bevor Christian wieder im Cockpit ist. Wir rennen um die Fenster zu schließen - es wird sofort heiß.

4.12. / 16:15 Uhr: Die schwarzen Wolken sind durch, eigentlich hätten wir nicht reffen müssen. Wir setzen die Genua.

4.12. / 16:25 Uhr: Wir analysieren wie gut wir voran gekommen sind. 131 Meilen, aber leider nicht auf direkten Weg wegen der Gewitter und tragen alles auf unserem Planner im Salon ein

4.12. / 16:35 Uhr: Joni zerstört unsere Gardinenstange, Christian repariert

4.12. / 16:50 Uhr: Die Kinder holen die Malbücher raus. Christian startet den Motor. Wir segeln zwar noch, aber haben keinen Strom mehr, da der Himmel bedeckt war und es zu wenig Wind gab für unseren Windgenerator.

4.12. / 16:51 Uhr: Motor aus! Ich schaue Christian fragend an. "Es kommt kein Wasser aus dem Auspuff, die Kühlung funktioniert also nicht." Er verschwindet erstmal im Maschinenraum und geht auf Fehlersuche. Die Kinder sind im Salon uns mischen munter mit als Christian dann unseren Vorfilter für das Kühlwasser auseinander baut. Wo Wasser sein sollte war Luft, nur wo kam die bloß her? Wir checken alle Möglichkeiten und kommen zum Schluss, dass sie sich mit der Zeit angesammelt haben muss.

4.12. / 17:35 Uhr: Der Motor läuft wieder. Ich fange an Abendessen zu machen.

4.12. / 18:00 Uhr: Wir essen zu Abend, es gibt Kartoffelbrei mit Omlette

4.12. / 18:30 Uhr: Windel Waschen

4.12. / 18:45 Uhr: Ich kontrolliere die Lebensmittel. Joshi und Joni spielen Fireman Sam - Joshi ist Sam, Joni Elvis

4.12. / 19:15 Uhr: Zähne putzen, Schlafi an danach gibts noch den kleinen Drachen Kokosnuss als gute Nachtgeschichte. Der Motor ist jetzt wieder aus.

4.12. / 20:00 Uhr: Christian startet mit seiner ersten Nachtwache. Ich bleibe noch ein paar Minuten im Salon und lege mich dann hin

4.12. / 22:00 Uhr: Intermar Nachtrunde. Christian hört Gunter aus Costa Rica, er ihn aber nicht.

5.12. / 0:00 Uhr: Wir verkleinern die Genua. Ich starte meine erste Nachtwache heute um eine Stunde verspätet.

5.12. / 3:00 Uhr: Christian übernimmt wieder, Moya läuft mit 6 Knoten, es ist ruhig

5.12. / 6:00 Uhr: Die Kinder sind wach und stürmen den Salon. Ich komme ein paar Minuten später nach. Eine Segelyacht taucht Backbord zu uns am Horizont auf und kommt näher. Wir sind zum ersten Mal schneller als die. Wir sind so aufgeregt, dass wir alle zusammen erstmal frühstücken und Christian sich nicht wie sonst immer sofort aufs Ohr legt

5.12. / 7:30 Uhr: Wir sind jetzt ganz nahe dran und sehn sogar die gelbe Badehose des Skippers. Die blaue Yacht dreht in den Wind um ihr Groß aus zu reffen. Wir setzten unser Großsegel voll vor dem Wind, danach legt sich Christian hin.

5.12. / 7:45 Uhr: Wir räumen den Tisch ab. Die Jungs fangen an Lego Duplo zu spielen. Ab und zu kommt einer der beiden mit dicken Backen aus der Küche, die Weihnachtsplätzchen werden weniger.

5.12. / 8:00 Uhr: Windel Waschen.

5.12. / 8.15 Uhr: Wir hören "Alles über Piraten" und spielen nebenbei LottiKarotti

5.12. / 9:50 Uhr: Ich höre das Segel schlagen. Seltsam, es hängt ganz lose nach unten. Um zu schauen was los ist, ziehe ich die Schwimmweste an, klettere aufs Vordeck. Der Baumniederholer des Spibaums hängt in der Ankerhalterung. Ich löse sie, aber das Segel hängt immer noch. Ich wecke Christian.

5.12. / 10:00 Uhr: Es dauert ein bißchen bis wir den Grund für das flatternde Segel gefunden haben. Der Spibaum hatte sich eingefahren, obwohl wir eigentlich dachten, dass der Teleskopmechanismus nicht mehr funktionierte. Wir versuchten den Baum wieder auszufahren konnten ihn aber nicht richtig feststellen, wir versuchten es trotzdem die Genua wieder zu setzten nur um 2 Minuten später wieder mit eingefahrenen Baum dazu stehen.

5.12. / 12:00 Uhr: Unser Ersatz-Spibaum wollte auch nicht halten, er ist eher für Leichtwindsegel gedacht. Die blaue Segelyacht hat inzwischen wieder zu uns aufgeschlossen.

Die Reparatur ging noch fast den gesamten Nachmittag weiter, irgendwann hatten wir verstanden, dass die Voreigner den Spibaum festgenietet hatten. Wir konnten erfolgreich die abgebrochen Nieten entfernen und hatten sogar neue an Bord um den Baum wieder festzustellen - wenn da nur unsere Nietenzange nicht auf halben Weg den Geist aufgegeben hätte wäre das auch ganz schnell gegangen. Die Genua steht mittlerweile wieder und wir sind froh, dass nicht jeder Tag so viel Action mit sich bringt.

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06.12.2017:
Kommentar from Lars
Es ist so toll Eure Reiseberichte zu verfolgen! Und Plätzchen am frühen morgen ist definitiv Urlaub pur - genauso soll es sein! Freue mich für Euch, dass ihr es bald geschafft habt. Möge der Wind mit Euch sein!
04.12.2017 - Atlantik 14´49'N, 54°18'W

Gewitter im Morgengrauen

Ein gleißend helles Licht blitze vor meinen Augen auf und holte mich aus dem Schlaf. Ich ging in den Salon, um zu schauen was los war. 6 Uhr, es war noch stockdunkel und ohnehin Zeit für meine zweite Nachtschicht. In Jonathans´s Koje regte sich auch schon etwas und Joshua rief von hinten "Mama, ich bin wach". Die Nacht war zu Ende.

Auf Moya´s Backbordseite war der Himmel noch dunkler und wieder zuckte ein Blitz in der Ferne durch die großen, dunklen Wolken, die sich bis zum Wasser zogen, so dass der Horizont nicht erkennbar war. Der Donner folgte einige Zeit später als relativ leises dumpfes Grollen. Christian war gerade dabei die Fenster zu schließen und ohne jegliche Verzögerung wurde es drücken heiß im Boot und ein feuchter Film legte sich auf die Haut. Noch regnete es nicht aber der düstere Himmel verhieß nichts Gutes.

Um gewappnet zu sein rollten wir die Genua auf, das Groß war schon im zweiten Reff - wie fast immer in der Nacht. Wir räumten unsere portablen elektronischen Geräte in den Backofen, zwar sollten die Geräte auch so durch den faraday´schen Käfig unseres Stahlrumpfs geschützt sein, aber man weiß ja nie. Ein Gewitter auf See ist nicht ohne, da die Masten der Yachten den weit und breit am höchsten in den Himmel hinauf ragen und so idealer Ansatzpunkt sind für Blitzkanäle. Als Joshua in den Salon wankte fragte er direkt "Haben wir einen Blitzableiter?" - zum Glück haben wir das schon ohne einen dedizierten Ableiter installiert zu haben durch unseren Stahlrumpf. Die meisten Yachties müssen sich hier vorab mehr Sorgen machen, denn bei einer GFK Yacht ohne Blitzableiter findet der Blitz nicht mehr ohne weiteres aus dem Boot hinaus, setzt alle elektronischen Geräte außer Gefecht und hinterläßt eventuell sogar ein Loch im Bootsrumpf. Trotzdem ist es auch für uns ist es schlecht vom Blitz getroffen zu werden, in der Mastspitze sitzt unser AIS, VHF Funkantenne und ist der Ansatzpunkt für die Kurzwellenantenne, die wahrscheinlich nicht überleben würden. Auf dem Radarschirm sahen wir, dass das Gewitterzentrum noch 6 Meilen entfernt war und setzten Moya auf nördlichen Kurs um auszuweichen. Danach konnten wir nur noch warten, Christian legte sich in die Koje und die Kinder aßen eine Kleinigkeit.

Langsam wurde es heller und bei Tagesanbruch lockerte der Himmel auf. Wir waren an der Gewitterzelle vorbei geschrammt. Ein paar Stunden zuvor machte es Blong, dann klatsch, klatsch, klatsch als Christian im Niedergang stand um seinen Rundumblick zu machen. Er konnte es kaum glauben, bei uns im Salon lag ein 30 cm großer fliegender Fisch auf dem Boden und zappelte was das Zeug hielt. Fast wäre er bei uns auf dem Herd gelandet, den der einzige Weg für ihn ins Boot zu kommen war durch die offen stehende Küchenluke. Tagsüber ist es immer wieder interessant zu zu sehen, wie elegant die Fisch über die Wellen fliegen und vorallem wie weit - mehrere hundert Meter sind da locker auch bei den Kleineren drin. Aber den schönsten Fisch, den wir bei uns bisher an Bord hatten war eindeutig der MahiMahi, den wir am Vorabend gefangen hatten. Er hatte einen dunkelblaue Rückenflosse, die er aufstellen konnte und über den ganzen blaugrünen Rücken verlief. Der Rest des Fisches war goldgelb gesprenkelt mit blauen Punkten und er glänzte. Die Flosse hinten war zweigeteilt und lief auf beiden Seiten spitz zu. Mahis sind in der offenen See zu Hause, schwimmen alleine oder in Paaren und sind schnelle, starke Jäger. Sie können bis zu 80 Pfund schwer werden, unserer war aber mit 3 kg ein kleineres Exemplar, hat aber auch so die ganze Familie satt gemacht und absolut fantastisch geschmeckt.

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11.12.2017:
Kommentar from Marcus
Nachbrenner: ich finde die Meilensteintrendanalyse hervorragend nerdig. 5 von 5 Projektmanagement-Sterne dafür. :-)))
02.12.2017 - Atlantik 13´41'N, 49°58'W

Essen auf See

Joni macht gerade -heute schon zum dritten Mal und es ist erst 9 Uhr- sein Tierpuzzle. Joshua sitzt neben mir und hilft beim Tippen. Christian steht gerade auf. Die Kinder haben schon ein Müsli gegessen damit sie durchhalten bis zu unserem gemeinsamen Frühstück. Die beiden stehen auf See immer im Morgengrauen auf, egal ob das heißt morgens um 5 oder um 8 Uhr aufzustehen. Es wird frisch gebackenes Vollkornbrot geben - wir haben schon seit den Kanaren angefangen selbst Brot zu backen. Die Brotversorgung an Bord ist also besser als auf den Kap Verden, wo es selbst bei den Bäckern nur wirklich grauenvolles Brot zu kaufen gibt, das schon bei Einkauf alt schmeckt. Vor zwei Tagen ist mir aufgefallen, dass der Grossteil unserer Hefe doch Backpulver ist, deshalb müssen wir ein bißchen Hefe sparen, aber bis Martinique wird es wohl reichen. Zu Mittag gibt es an Bord meist nur eine Kleinigkeit - Milchreis, Pudding, Suppe, Kuchen oder Obst. Richtig gegessen wird erst am frühen Abend bevor die Sonne untergeht und wir Moya für die Nacht klar machen.

Ich fand es ausserordentlich schwierig abzuschätzen, was wir in 2-3 Wochen auf See so essen werden und bin überrascht wie gut die Proviantierung dieses Mal geklappt hat. Eigentlich zählen hier nur die frischen Lebensmittel, weil wir für alles das lange haltbar ist einfach so lange Einkäufe in Moyas´ Bilge verstaut haben bis wir die Klappen nur noch unter Druck zu bekommen haben. Wenn man jetzt in die Schapps schaut, sieht man eigentlich gar nicht, dass wir schon etwas davon verbraucht haben - gut so, denn in der Karibik wird ´s teuer. Am Tag bevor wir die Leinen in Mindelo los geschmissen haben, war Großeinkauf auf dem Markt angesagt, wir kauften:

Obst: 5.5 kg Äpfel, 3.5 kg Orangen, 5 kg Bananen, 1 kg Zitronen, 1 kg Birnen, 1 Ananas, 1 Wassermelone und 1 Kokosnuss

Gemüse: 5 kg Kartoffeln, 3.5 kg Zwiebeln, 5 Knollen Knobi, 1 großen und 1 kleinen Kürbis, 6 Paprika, 2 grüne Salat, 5 Gurken, 3.5 kg Tomaten, 5 Zucchini, 1 Stange Lauch, 2 große Krautköpfe. Avocado hatten wir leider vergessen und Karotten absichtlich nicht gekauft, da diese aus mir unerfindlichen Gründen innerhalb kürzester Zeit an Bord anfangen zu faulen und schimmeln.

Fleisch, Käse und Eier: 700g Rinderhack, 700g Schweinefleisch, 1 gegrilltes Hähnchen, 50 Eier, 500g Schinken, 700g Gouda außerdem hatten wir noch von den Kanaren vakkumverpackten Käse, Butter, Streichkäse, Speck und Schinken.

Nur das Fleisch, Käse, Wurst und der grüne Salat hatten Platz im Kühlschrank, der Rest wanderte in 2 große Gemüsenetze und in die Bilge. Bisher mussten wir nur 2 Orangen über Bord gehen lassen und ich konnte jeden Tag ohne Probleme ein gesundes Abendessen kochen. Nach 2 Wochen auf dem Wasser haben wir wenig überraschend kein frisches Fleisch, Wurst und Käse mehr. Ich hoffe, dass wir bald wieder Angeln können - seit 7 Tagen ist das Wasser voll von Seegras, so dass unsere Angel fast die ganze Zeit an Bord ist und gestern abend hat noch ein ganz großer Brocken einfach unseren Köder mitgenommen, das Stahlvorfach war noch dran. Der Großteil von Obst und Gemüse wurde schon aufgefuttert, das letzte Viertel reicht aber hoffentlich für die letzten Tage. 1520 Meilen sind geschafft, es sind "nur" noch 650 nm, wenn der Wind so bleibt sind wir in 5 Tagen da!

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03.12.2017:
Kommentar from Ingeborg Tames
W4QNW...amateur radio code meines mannes..Sherwin sein name...ihr beide habt euch heute kurz via radio funk unterhalten...sherwin in den USA in South Carolina konnte die verbindung zu euch herstellen..Welch eine super und abenteuerliche fahrt ihr gerade mit euren kindern erlebt. Viel glueck und eine gefahrfreie reise. Schreibt ein buch darueber...Ich werde es Mir begeisterung lesen.. Alles gute fuer euch.. Wir werden weiter eure logbucheintragungen verfolgen Ingeborg und Sherwin