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Logbucheinträge zu Malediven

14.03.2019 - Uligan, Malediven

Abschied von Uligan oder das ultimative Erlebnis

Die anderen Malediven

Wenn man mit dem Flugzeug zu den Malediven reist und in einem der wunderschönen Hotelresorts übernachtet, kann man unsere Erfahrungen hier vermutlich nicht nachvollziehen. Die Malediven bestehen aus über 1000 Inseln, 300 davon sind bewohnt, dazu kommen weitere 100 Inseln, die an nationale oder internationale Hotels verpachtet sind. Auf den bewohnten Inseln gibt es keine Hotels, zumindest keine die Alkohol ausschenken, denn der Alkoholkonsum ist strengstens verboten. Die meisten Resorts verwenden sogar eine andere Zeitzone und nicht die maledivische Zeit, um ihren Gästen den Zeitzonenwechsel zu erleichtern. Es gibt also kaum einen Überlapp zwischen der einheimischen Welt und der Touristenwelt der Malediven. Resort Touristen dürfen ohne geführte Tour oder Sondergenehmigung die bewohnten Inseln nicht besuchen, genauso ist es den Locals untersagt, die Hotelinseln zu besuchen - und wie wir gestern erfahren haben - gilt dies auch für ausländischen Yachten. Für uns war es ein absolutes Vergnügen das ursprüngliche Gesicht der Malediven kennenzulernen. Bevor wir hier ankamen, waren wir uns des Privilegs überhaupt nicht bewusst.

Das Abschiedsdinner mutiert zur kleinen Boatparty

Nachdem Assad, Imaadh und Co unseren Aufenthalt auf Uligan so besonders gemacht hatten, wollten wir wenigstens ein kleines bisschen zurückgeben. Naiv wie ich war, lud ich Imaadh und Assads kleine Familie zum Abendessen an Bord ein. Assad zögerte die Einladung anzunehmen, ich dachte aus Bescheidenheit. Er war viel zu höflich mir zu sagen, dass meine Einladung ihn vor ein Problem stellte. Letztendlich sagte er dann doch noch zu, so dass ich den gestrigen Tag weitgehend in der Pantry verbrachte. Ich wollte verschiedene deutsche und europäische Gerichte kochen, um ihnen zu zeigen was wir so essen. Als Vorspeise gab es Antipasti, einen Thunfischaufstrich auf Sauerteigbrot, Käsespieße, Tortilla und schwäbischen Zwiebelkuchen, danach Hühnerfrikassee mit Reis und Salat. “Die Reste essen wir dann unterwegs” dachte ich mit der Vorstellung eines europäischen Abendessen im Hinterkopf.

Um 17 Uhr war mir dann bereits klar, dass der Abend etwas anders laufen würde. Es bekam nämlich folgende Nachricht “How many people can your boat accommodate?” Bereits eine Stunde später legte ein sehr volles Speedboat an. Christian zählte 19 Personen, hauptsächlich Kinder und Frauen. Ich grinste in mich hinein, da hatte ich wohl einen siebten Sinn gehabt. Die Kids waren neugierig und bekamen eine Bootsführung, während die Frauen lieber an Deck blieben. Ich verteilte so gut es ging das Fingerfood und freute mich über die vielen Gäste an Bord. Bereits eine halbe Stunde später wurden die Frauen und Kinder dann wieder eingesammelt und an Land zurück gebracht, in der zweiten Runde waren die Männer dran.

Während Imaadh auf dem Vordeck sein Abendgebet verrichtete, gab es auch für die Männer Vorspeisen. Erst jetzt klärte mich Assad auf, dass der Zollbeamte die Einladung an Bord von seinem Vorgesetzten absegnen ließ und jetzt mit an Bord dabei war, um zu kontrollieren, dass hier alles mit rechten, alkoholfreien Dingen zu geht. Nach der Hauptspeise, zogen sich die Männer dann ins Cockpit zurück und legten sich vor dem Kaffee erstmal hin, das Essen muss schließlich verdaut werden. Wir hatten einen brillanten, kulturell diversen Abend.

Ciao Uligan

Natürlich wollten wir noch Tschüss sagen, bevor wir gegen Mittag Anker auf gingen und tuckerten noch einmal an Land. Im Hafen wartete Imaadh schon auf uns. Heute sah ich ihn das erste Mal in Bürokleidung, schick mit schwarzer Hose, Krawatte und weißem Hemd. Wenig später kam Niyaz dazu und drückte uns zum Abschied einige Dosen maledivischen Thunfisch in die Hand. Auch Imaadhs älterer Bruder, den wir gestern kennengelernt hatten, kam nochmal mit seiner Tochter vorbei, genauso wie Assad und noch einige andere, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte. Wir tranken gemeinsam Kaffee, dann war es Zeit uns zu verabschieden. Das war gar nicht so einfach, denn inzwischen waren wir Freunde geworden. Als Imaadh uns dann noch ein Abschiedsgeschenk in die Hand drückte, war ich ein bisschen gerührt. Vielleicht bekommen wir ja mal Besuch, wenn wir wieder zu Hause sind?

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15.03.2019:
Kommentar from Adolf
Hallo Moya und Crew , zum Aufbruch in die "europäische Zivilisation" wieder einmal ein herzliches Danke für Eure tollen Reiseberichte , deren Orte ich mir von Fall zu Fall auch im Internet angesehen habe. Eine glückliche Weiterreise , meine Gedanken begleiten Euch , Adolf
12.03.2019 - Uligan, Malediven

Adoptiert von einer maledivischen Familie

Sailorsdinner

Mittlerweile war es richtig voll geworden am Ankerplatz. Die beiden britischen Yachten Calliope und Miss Tiggy lagen nun neben Moya, am anderen Ende der Insel war ein kanadisches Boot angekommen. Vier Boote vor Anker waren Grund genug für Assad ein Willkommens Dinner für die Crews nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft zu organisieren.

Bevor es so weit war, gingen wir zu dem zauberhaften weißen Sandstrand gleich hinter dem Hafen. Die Kinder genossen es sichtlich, seit langem mal wieder ausgiebig den Strand umzugraben. Aber noch besser fanden sie die Einsiedlerkrebse. Bei genauerem Hinsehen erspähten wir hunderte der kleinen, sich bewegenden Schneckenhäuser. Die Jungs fingen eine Sammlung an und bauten schließlich, damit die Hermiten nicht immer wieder ausbüchsen ein Labyrinth. Manche schafften es trotzdem zu entkommen, per Räuberleiter.

Nach Anbruch der Dunkelheit war dann eine Festtafel für uns gedeckt und wir lernten die Crews der beiden britischen Schiffe kennen. Auch sie sind auf dem Weg zurück ins Mittelmeer. Genauso wie wir sind sie eher schnell um den Globus unterwegs. Tatsächlich sind sie die ersten Boote, die wir auf unserer Reise trafen, die ihre Weltumsegelung in unter drei Jahren beenden werden. Wir hatten direkt einen Draht zueinander. Zu dumm, dass sie am nächsten Tag schon wieder aufgebrochen sind, um noch einen Abstecher in Male zu machen, vor der langen Passage “nach Hause”.

Während wir tratschten, futterten wir gegrillten Fisch, Rotis, Dal, Curry und Reis. Die Frauen hatten ein richtiges Festmahl gezaubert. Während Assad und Imaadh mit uns aßen, waren die Frauen leider nicht von der Partie. Irgendwann wurde Joni müde und musste mal dringend. Der Abend endete abrupt. Spannend fand ich aber, dass Imaadh uns nach meiner Frage nach einer Toilette in ein Haus in der Nähe des Hafens führte. Es war aber nicht Imaadhs Haus. Er führte uns durch das blitzblanke Wohnzimmer und ein Schlafzimmer ins moderne Bad. Erst am nächsten Tag erfuhr ich, dass wir bei seiner Cousine waren. Die Verwandtschaftsverhältnisse hier auf der Insel finde ich ohnehin sehr interessant. Heute hörte ich schon zum dritten Mal von dem Onkel in Deutschland und erntete Staunen, als ich seinen Namen wusste. Es scheint also viele Cousinen zu geben. Inzwischen habe ich fast den Eindruck, die 500 Seelen der Insel sind eigentlich eine große Familie.

Familienausflug

Gestern Morgen pingte mein Handy. “Wir fahren auf eine andere Insel und holen Euch um 10 Uhr ab.” Ok gut, wir machen wohl einen Ausflug, dachte ich. Wohin hatten wir keine Ahnung. Die einheimischen Kinder haben diese Woche Ferien, deshalb kam zwei Stunden später eine kleines Speedboat mit 5 Erwachsenen und 4 Kindern an Bord und sammelten uns ein. Wir fuhren nach Dhidhdhoo, der Hauptinsel der Region. Assads Familie wollte sich im Krankenhaus durchchecken lassen, Imaadh wollte gerne seine Frau und seinen Sohn sehen und uns sein neu gebautes Haus zeigen, zwei der Mädchen wollten ihre Papas sehen. Es scheint hier völlig normal zu sein, dass die Familien oft getrennt auf verschiedenen Inseln wohnen und sich nur alle ein bis zwei Monate sehen. Imaads Frau und Sohn werden in das neue Haus in Dhidhdhoo einziehen, während er ein zweites Haus für sich auf Uligan baut.

Nach der Hausführung tingelte unsere Gruppe zum Strand. Dort gab es einen Wasserhüpfpark. Die Kinder und Papas hatten inzwischen Ganzkörper Badesachen an und verschwanden sofort zusammen im Wasser. Die Frauen saßen mit ihren langen Roben und Kopftüchern am Ufer und schauten dem Treiben zu. Trotz der Hitze trugen sie unter den Röcken Jeans und Socken, so dass man keinen Zentimeter Haut sehen konnte mit Ausnahme von Gesicht und Händen. Ich setzte mich dazu und versuchte es mit ein bisschen small talk. Die Frauen lachten herzlich, allerdings scheiterten meine Kommunikationsversuche trotzdem. Während die Männer fast perfekt englisch sprechen, verstehen die meisten Frauen nur wenig. In Zukunft wird sich das vielleicht ändern, denn die kleinen Mädchen plappern schon eifrig mit, da die meisten Schulbücher hier auf englisch gedruckt sind. Der Wasserpark war auch bei unseren Jungs ein voller Erfolg. Auf der Rückfahrt wollten ihre Augen einfach nicht mehr offen bleiben, sie sahen deshalb auch den fliegenden Fisch nicht, der sekundenlang in unserem Tempo neben dem Speedboot herflog.

Spass vor Anker

Vor jeder großen Passage klettert Christian ins Rigg und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Heute wollte der Rest der Familie auch mal Moya von oben sehen. Der Ausblick vom Masttop ist toll. Man konnte über Uligan hinweg sehen und unter uns sah man die Schildkröten an Moya vorbei schwimmen. Eine Drohne müsste man haben. Danach probierten die Kinder noch aus, wie gut man den Bootsmannstuhl als Schaukel verwenden kann.

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09.03.2019 - Uligan, Malediven

Grenzenlose Gastfreundschaft auf den Malediven

Zurück auf den Atollen

Gestern Nachmittag versenkten wir unser Eisen vor der Insel Uligan auf dem nördlichsten Atoll der Malediven. Ein kleiner Sandpatch zwischen den Korallenriffen war der perfekte Ort, um hier einige Tage vor Anker zu liegen. Das Wasser war so klar und türkisblau, dass wir dem Anker beim Eingraben zuschauen konnten. Ich musste direkt an die Tuamotus denken. Die Atolle der Malediven sind zwar viel älter als die Atolle französisch Polynesiens, so alt, dass es keine abgeschlossen Lagunen gibt, sondern versprengte Inseln. Aber auch hier scheinen wir wieder an einem der wenigen Orte der Erde zu sein, wo blau blauer, weiß weißer und grün grüner ist.

Wir schauten hinüber zu dem kleinen Hafen, unser Agent Assad sollte kommen, aber es rührte sich noch nichts. Die Einreise auf den Malediven mit dem Schiff dürfen wir, genauso wie in Sri Lanka, nicht selbst organisieren, sondern müssen dafür einen Agenten engagieren. Um die Kröten zu sparen, machen wir das normalerweise selbst, aber hier hatten wir keine Wahl. Die Malediven sind auch für Boote kein billiges Pflaster, deshalb waren wir uns lange nicht sicher, ob wir hier überhaupt einen Stopp hier einlegen werden. Richtig teuer wird es allerdings erst, wenn man länger als eine Woche bleibt, also grummelten wir zwar ein bisschen, beschlossen aber trotzdem einen Abstecher auf den Inseln zu machen. In Uligan soll die Einreise einfacher sein als in der Hauptstadt Male, hörten wir. Aber diese Aussage trifft die Sache nicht so wirklich: So etwas hatten wir noch nicht erlebt!

Kaffeetrinken mit Freunden

Assad kam mit einem kleinen Motorboot zu uns herausgefahren. Mit an Bord hatte er drei junge Männer in unterschiedlichen Uniformen. Noch bevor sie bei uns an Bord gelangten, war ich gebührend verblüfft: Sie zogen doch tatsächlich alle ihre Schuhe aus - undenkbar! Sie stellten sich als Zoll, Küstenwache und Immigration vor und machten es sich im Boot bequem. Assad, der Mann mit dem strahlenden Lachen, zog aus seinem Rucksack eine Packung Eis heraus und hatte ab diesem Zeitpunkt zwei neue Freunde gewonnen. Aber das war noch nicht alles, er hatte nicht nur Eis dabei, sondern auch viele kleine gefüllte Gebäckteilchen, süße Stückchen und Kokosmilch für alle. Ob ich einen Kaffee machen könnte? „Ja, klar. Gerne!“ Ich war so überrascht, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte. Die Offiziellen setzten sich mit uns zum Kaffeekränzchen zusammen, wir quatschten und stempelten nebenbei. Niyah, der Einreisebeamte, drückte mir plötzlich mit grinsendem Gesicht sein Telefon ans Ohr. Am anderen Ende war Rasheed, sein Onkel, der seit 32 Jahren in Bergisch Gladbach lebt. Als der Papierberg bezwungen war, zog Assad zwei große Geschenke aus den Rucksack und gab sie den Kindern „Welcome to the Maldives“ stand drauf. Seine 5-jährige Tochter hatte gesehen, dass gleichaltrige Kinder kommen werden und darauf bestanden die Jungs zu beschenken. Zum Abendessen waren wir dann auch noch eingeladen und ganz verlegen ob der großen Gastfreundlichkeit. Wow!

An Land lernten wir dann Imaadh kennen. Er ist der Bürgermeister von Uligan und Bruder von Niyah. Die Beiden teilen das gleiche Lachen und das sprühenden Charisma. Da Assad verhindert war, holte Imaadh uns vom Hafen ab und führte uns ein wenig herum. Wir aßen gemeinsam, dann fingen die Kinder mit den local kids an zu Spielen. Erst jetzt merkten wir, dass wir gar nicht bei Assad zu hause waren. Wer uns bewirtete wissen wir immer noch nicht. Jeder kennt hier jeden und springt füreinander ein.

Erste Inselerkundung

Auch heute nahm uns Imaadh unter seine Fittiche. Den ganzen Tag nahm er sich Zeit und führte uns herum. Zuerst durften wir die kleine Ika kennenlernen. Assads Tochter ist ein Wildfang und es dauerte nicht lange bis die Kinder zusammen räuberten. Ika zeigte uns ihr zu Hause. Danach fuhren wir alle zusammen mit einem kleinen Elektrodreirad über die Insel. Imaadh zeigte uns die Highlights. Strände im Norden, die Schule, die Gebäude der Navy, eine halbfertige Hotelruine, Strände in der Mitte und Strände im Süden. Er war mächtig stolz, vor allem darauf, das er jedes Jahr ungefähr 10 Kreuzfahrtschiffe hier auf der Insel empfängt. Am Nachmittag organisierte Imaah ein Boot und einige Kanister, um Diesel für Moya zu besorgen. Auf Uligan gibt es keine Tankstelle und Moya darf den Ankerplatz ohne Cruising Permit nicht verlassen, also brachten wir den Treibstoff mit dem Speedboat von Ihavandoo zu ihr. Als wir zurück waren bedankten wir uns bei Imaadh, doch er winkte nur ab und sagte „alles was mir gehört, könnt ihr gerne verwenden“.

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08.03.2019 - 6°41,9 N, 73°34,9 O, Indischer Ozean

Wasser im Schiff

Joshi Adlerauge

„Papa, das rote und orange Lämpchen der Bilgepumpe ist an“ rief Joshua ganz aufgeregt gestern Morgen um kurz nach 6:00 Uhr. Er war kurz davor aufgestanden und wusste genau, dass da eigentlich nur das grüne Licht leuchten sollte. Christian hatte mich ausnahmsweise noch nicht zur Morgenwache geweckt, aber nach dem Ausruf von Joshi war ich hellwach. Die beiden Lämpchen zeigten an, dass unsere Bilgepumpe arbeitete, sie pumpte Wasser aus dem Schiffsbauch nach draußen. Wasser im Schiff! Gar nicht gut. Beim aus der Koje klettern fragte ich mich, wo das Wasser wohl herkommt, als auch schon der Capitano mit Taschenlampe bewaffnet an mir vorbei rannte. In der Hektik hatte er ganz vergessen das Licht im Maschinenraum anzuschalten. Gleichzeitig brüllte Joni aus dem vorderen Bad „aus dem Wasserhahn kommt nichts!“. Ich schaltete das Licht ein und die Frischwasserpumpe besser aus, denn unsere Wasserleitungen stehen bei angeschalteter Pumpe unter Druck. Christian kam erleichtert aus dem Maschinenraum gekrabbelt: „Es ist Frischwasser.“ Das grüne Lämpchen der Bilgepumpe leuchtete jetzt auch wieder. „Ok gut! - Hast Du schon eine Ahnung wo es herkommt?“ Hatte er nicht und war auch schon wieder auf dem Weg das Problem zu suchen.

Schon wenige Minuten später wurde er fündig, der Schlauch von der Druckwasserpumpe zu unserem Warmwasserspeicher hatte sich wohl im Laufe der Zeit gelöst. Durch das Druckwassersystem im Schiff sprudelte nun unser Trinkwasser in die Bilge und wurde brav ins Meer gepumpt. Es war dennoch der denkbar beste Auslöser für das Problem „Wasser im Schiff“, überall anders wäre es deutlich aufwändiger geworden das Leck zu finden. Der Schlauch war schnell wieder drauf gesteckt, die Schlauchschelle angezogen und gecheckt, dass alles dicht ist. Und einmal mehr dachte ich „wie gut, dass wir einen Wassermacher an Bord haben.“ Ohne ihn wäre ich weniger entspannt gewesen, wenn das kostbare Nass in der Mitte des indischen Ozeans im Meer verschwindet.

Fast da

Die letzten Nächte waren unglaublich dunkel. Der abnehmende Mond ging immer erst in den frühen Morgenstunden auf. Heute ist Neumond. Selbst die Sterne waren in der milchigen, fast stehenden Luft nur in kleiner Zahl erkennbar. Normalerweise reichte deren Licht immer, um selbst in einer mondlosen Nacht den Horizont zu sehen. Die letzten Tage war dem nicht so. Ich fand es fast ein bisschen gespenstisch, so in das Schwarze hinein zu fahren. Aber jetzt haben wir es fast geschafft.

Zum Glück behielt die Wettervorhersage auch dieses Mal nicht Recht. Wir hatten zumindest ein kleines bisschen Wind zum Segeln. Der nagende Strom drehte letztendlich auch noch in unsere Richtung, so dass wir jetzt schon die ersten Inseln der Malediven ausmachen können. Wir freuen uns schon auf den Landfall.

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