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Veruda Marina, Pula, Kroatien
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13.08.2019
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vom
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Logbucheinträge zu Tanken

21.12.2018 - Gili Air, Nusa Tenggara, Indonesien

Ungewohnte Stille auf Gili Air

Zugpferde der Gesellschaft

Schon bei unserem Ausflug gestern waren wir vom Verkehr beeindruckt, heute wurde noch eins drauf gesetzt. Natürlich fahren hier Autos, Minibusse und LKWs auf den Straßen, aber das mit weitem Abstand meist genutzte Fahrzeug ist der Motorroller. Dass auf so einem Gefährt ganze Familien unterwegs sind, kennen wir schon von Flores und Kupang, aber erst hier erkennen wir den wahren Wert der Zweiräder. Es gibt nichts, das nicht mit der kleinen Maschine transportiert werden kann. Reissäcke, Maisstauden, Baumaterial und vieles mehr - in Mengen, auch Dieselkanister. Nicht einen, sondern gleich sieben 35 Liter Kanister, wurden uns heute auf einem Roller zu Moya geliefert. Hierfür brauchte der Fahrer nur zwei Seile, der je zwei Kanister verband und wie Fahrradtaschen über den hinteren Teils des Sitzes gelegt wurden und ein Brett, um den Fussraum zu verbreitern. Auch bei allen anderen Waren, die transportiert werden, sind die Fahrer oft eingebaut und die Materialien kunstvoll aufgetürmt. Trotzdem hängt das Gut oft auf die andere Straßenseite über. Keiner stört sich daran, denn alle verwenden die motorisierten Zweiräder für einfach jede Begebenheit.

Nachdem der Diesel in Moyas Bauch war, legten wir schweren Herzen ab. Die Jungs wollten nicht gehen. Ich auch nicht, ich bin noch nicht fertig mit der Insel, Lombok hat noch so viel mehr zu bieten. Trotzdem wollen wir Weihnachten in Bali sein und zumindest eine kurzen Zwischenstopp auf den sagenhaften Gilis einlegen ...

Gili Air, Luftanhalten im touristischen Paradies

Nur einmal um die Ecke liegt Gili Air, die erste der drei Gili Inseln, von der Medana Bay. Wir waren also schnell da und schnappten uns eine Mooring direkt am Fähranleger. Kurze Zeit später waren wir an Land und spazierten über die kleine Insel. Auf Gili Air gibt es keine Verbrennungsmotoren, sondern nur Fahrräder und Pferdekutschen, die die Touristen auf der Insel von einem Ort zum nächsten bringen. Man kann aber auch laufen, in zwei Stunden ist man einmal herum gelaufen. Die Insel ist sehr touristisch mit unzähligen Restaurants, Tauchschulen, Tourenanbietern, kleinen Läden und Hotels. Die Strände sind toll und die Angebote stark westlich orientiert. Es gibt Vollkornbrot, Cappuccino, Pizza, veganes Essen, Eis, Papier- anstatt Plastiktüten, an jeder Ecke einen Pool, Liegestühle und Sitzsäcke, einfach alles was das Touristenherz begehrt. Obwohl Gili Air touristisch ist, gefällt es uns hier sehr. Die vielen Angebote sind mit viel Liebe zum Detail erstellt.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es auch auf Gili Air ungewohnt ruhig ist. Die Insel scheint noch die Luft anzuhalten. Die Straßen, Hotels und Restaurants sind nur wenig bevölkert, die Touristen bleiben in Bali und trauen sich nicht hierhin zu kommen. In der ersten Reihe sind nur wenige Schäden des Erdbebens zu sehen, die gut organisierten, oft europäischen Eigentümer, haben alles schnell reparieren lassen. Allerdings sind in der zweiten Reihe auch hier die Schäden unübersehbar und bei Weitem nicht beseitigt. Besonders die jungen Einheimischen haben Angst, das vorletzte große Beben fand 1979, vor ihrer Geburt, statt, so dass sie nun vollkommen verunsichert und überwältigt sind. Nach dem Tsunami in Sulawesi und dem Beben vor zwei Wochen fürchten die Locals auf der flachen Insel vor allem die Welle. Alle hoffen, dass jetzt das Schlimmste überstanden ist, mit jedem neuen leichten Erdstoss kommen aber wieder die Gedanken "Vielleicht war das nur ein Vorbeben?"

Zu diesem Eintrag gibt es 5 Kommentare.
23.12.2018:
Kommentar from Nici
Hallo ihr Lieben, habe gerade vom Tsunami erfahren und hoffe das es euch gut geht?
23.12.2018:
Kommentar from Martina & Stefan
Hallo Ihr Lieben, auch wir machen uns große Sorgen, ob bei Euch alles in Ordnung ist?!? Eigentlich wollten wir Euch ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest wünschen und weiterhin viele beeindruckende schöne Erlebnisse. Wir hoffen sehr, dass es Euch gut geht und verfolgen natürlich weiterhin Eure spannenden und schönen Logbucheinträge
23.12.2018:
Kommentar from MoyaCrew
Entwarnung! Uns geht es gut. Wir waren gestern Abend als der Tsunami die Küste von Java und Sumatra traf mit Moya unterwegs. Auf dem Wasser, außerhalb der unmittelbaren Küstenregion würden wir von einem Tsunami gar nichts mit bekommen, da sich die Welle erst unmittelbar vor der Küste auftürmt. Der Tsunami ist als signifikante Welle im Norden von Bali, wo wir jetzt liegen aber wohl ohnehin nicht angekommen, zumindest sahen wir keinerlei Effekte an der Küste und hörten auch nichts von den Locals. Macht Euch keine Sorgen - Unkraut vergeht nicht
23.12.2018:
Kommentar from Familie Flier
Na Gott sei Dank. Passt weiter auf euch auf und genießt die Weihnachtszeit. Im Ländle ist übrigens auch die Regenzeit ausgebrochen ;-) Hohoho
24.12.2018:
Kommentar from Markus und Michaela
Viele Grüße und schöne Weihnachtsgrüße auch von uns vier aus RT. Schön zu hören, dass es Euch gut geht. Ein Weihnachtsfest im Warmen ist ja auch etwas schönes (wir hoffen nur, dass Euch die Weihnachtsmänner in den Touristenzentren erspart bleiben), viel Spaß beim Weihnachtsbaumschmücken und Geschenkeauspacken. Viele Grüße, Markus und Micha
25.11.2018 - Kupang, Ost Nusa Tenggara, Indonesien

Drachenfliegen am Traumstrand von Semau

Unsere nächtliche Achterbahnfahrt hat sich am Ende doch noch gelohnt.

Ein Labyrinth von Fish attraction devices

Am Morgen war es so heiß, dass man es spätestens um sieben Uhr morgens nicht mehr in seiner Koje aushielt. Kein Lüftchen wehte, das Wasser war hier, wie immer am Morgen, spiegelglatt. Joni zeigte auf unsere Ankerkette, die sich dunkel wie eine Schlagen über den Sandboden schlängelte. Vor dem Frühstück sprangen wir erstmal ins grünlich türkise Wasser des indischen Ozeans, um uns wieder auf Normaltemperatur zu bringen. Der indische Ozean ist doch ein wenig anders als der Pazifik, die Farben sind andere, man findet andere Muscheln am Strand und ein kurzer Blick unter die Wasseroberfläche reichte, um zu erkennen, dass man auch andere bunte Fische sieht. Moya bekam eine Rumpfreinigung, dann gab es Frühstück bevor wir mit Tilly an Land tuckerten, Slalom hindurch zwischen vielen seltsamen Konstruktionen im Wasser. Seile waren da in unzähligen Reihen gespannt, an leeren Flaschen als Schwimmer aufgehängt. Erst dachten wir, dass dort Netze hängen würden, aber vermutlich dienten die Leinen nur dazu, dass sich daran Wasserpflanzen anhaften und darin Fische ansiedeln. Solche Fish Attraction Devices gibt es in allen möglichen Formen, manche davon sind gar nicht verankert und schwimmen meist unbeleuchtet einfach auf dem Ozean herum. Prädestiniert, dass man als Segelboot früher oder später dagegen rumst. Die gespannten Leinen waren kein Problem, sie waren nahe am Land und mit ein wenig Zickzack manövrierten wir herum und ließen uns mit den Wellen an den Strand spülen.

Kitingstunden am Traumstrand von Semau

Der Strand war super toll! Kilometer lang, feiner weißer Sand, davor herrliches Wasser in verschiedenen Blautönen mit bunten Fischerkanus. Dahinter lag ein kleines Dorf aus Bambushütten. Zuerst schauten die Kühe im Schatten der Wanderpalmen neugierig in unsere Richtung. Später standen dort die Einheimischen und schauten mit respektvollen Abstand was wir denn hier machen. Als seien wir gefährliche Tiere im Zoo, dauerte es ein bißchen bis sie sich näher heran wagten. Leider war niemand dabei, der Englisch sprach, aber Drachen steigen lassen ging auch ohne Sprache. Christians alter Freund Frank nahm die Sache in die Hand und gab Kiting Stunden im kniehohen Wasser. Die jungen Männer hatten Spaß. Die Kinder spielten dann lieber mit Joshi und Joni in einiger Entfernung fangen, ich denke, sie hatten ein wenig Angst vor dem Kite der immer wieder im Sand einschlug.

Essensuche in Kupang

Am Nachmittag kam ein bißchen Wind auf und wir segelten nach Kupang zurück. Mit dem obligatorischen allabendlichen Gewitter, kamen wir bei Dunkelheit, viel Regen, gleißenden Blitzen und rumpelndem Magen an unserem letzten Ankerplatz an. Schnell an Land noch etwas Essen, dachten wir, aber das schnell stellte uns vor Herausforderungen. Wir fanden nach längerem Laufen kein Restaurant. Später landeten wir dann wieder in der ehemaligen Teddys Bar, jetzt das Resto 999, wo wir letztes Mal schon gefeiert hatten. Das war nicht ganz überraschend, hatte ich doch gelesen, dass die touristischen Attraktionen, auch die Restaurants, eher übersichtlich sind. Top5 laut Internet: Markt, Twilight Markt, Resto 999, Lippo Plaza (ein Einkaufszentrum) und die eine Stunde entfernte Crystal Cave. Bei der tagsüber pulsierenden Metropole mit über 300000 Einwohnern hätte ich mehr Auswahl erwartet, so aber landeten wir nochmal im Resto 999, tranken das süffige Lokalgebräu Bintang und perfekt zubereitetes Nasi Goreng in allen Variationen.

Vom Schleppen, Überleben und Genießen in Kupang

Heute frönten wir ganz und gar dem Konsum. Zuerst wollte Henry aber Dieselnachschub und Moya ein bißchen gepflegt werden. Der Tank war zwar weit davon entfernt leer zu sein, da wir aber vermutlich in den abgelegeneren Orten schlecht tanken können, gingen wir auf Nummer sicher und beauftragten den netten Indonesier Natan, der einen kleinen Kiosk neben Teddies Bar besaß und uns immer mit dem Dingi half, Kanister mitzubringen um uns beim Tanken zu helfen (14000 Rupien/Liter). Eigentlich ist es seit den terroristische Anschlägen vor Jahren verboten Kanistern zu betanken, aber ohne Bootstankstelle hatten wir keine Alternative an Treibstoff zu kommen. Da wir schon von Dieselpest, also Algenwachstum im Tank, anderer Cruiser nach Tanken von indonesischem, schmutzigem Diesel gelesen hatten, fuhren Christian und Frank besser mit zu der Tankstelle, überwachten die Dieselqualität und halfen beim Kanisterschleppen. Am Strand wurden dann die acht Kanister in Tilly umgeladen und zu Moya gebracht, wo dann über einen externen Wasserabscheider der Diesel 20 Liter weise in den Schiffsbauch floss. Als die Capitanos fertig waren mit der Schlepperei, hatten die Jungs und ich Moya auch wieder in einem annehmbaren Zustand, so dass es gleich weiter ging an Land: die Fahrt im dröhnenden Minibus überleben. Nach dem Motto je lauter desto besser, drehen eigentlich alle Fahrer die Musik so weit auf, dass man die Druckunterschiede des Basses spüren kann und rasen durch die Straßen. Ohren zu halten hilft nur bedingt. Verkehrsregeln scheint es, bis auf der Stärke gewinnt, keine zu geben. Als der Fahrer dann den Bus am Hügel abwürgte und rückwärts rollte, wäre Joshua fast aus der offenen Tür gesprungen. Ich hatte schon auf ein schönes Anschiebefoto der beiden Capitanos spekuliert, als der Teenager nach mehreren Versuchen sein Gefährt wieder zum Anspringen bewegte und uns die letzten Meter zum Lippo Plaza brachte. Das Lippo Plaza ist eine westliche Einkaufsmall mit riesigem Baumarkt, Kaufhaus, Supermarkt, einem Foodcourt und einer Spielecke für Kinder. Die Deko sorgte sogar für ein bißchen Weihnachtsstimmung. Frank fühlte sich wie zu Hause, die Kinder in der Spielecke wie im siebten Himmel, der Capitano hatte einen Endorphinkick beim Burger Essen und ich beim Shoppen. Dieses Jahr wird es einen Adventskalender an Bord geben!

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