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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
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Logbucheinträge zu Mittelmeer,

11.06.2019 - Rhodos, Griechenland

Kinderfrei

Die Grosseltern sind zu Besuch. Sie haben sich in Rhodos Stadt in einem kleinen Hotel eingemietet. Die Jungs waren schon Tage davor total aus dem Häuschen und zählten die Tage rückwärts bis zu ihrer Ankunft. Bei jedem Flugzeug zeigten zwei kleine Zeigefinger in den Himmel und fragten ob Oma und Opa drin seinen. Das letzte Mal hatten Joni und Joshi Opi und Omi auf Curaçao vor fast 1.5 Jahren gesehen. Vor allem für das bisher nur vier Jahre kurze Leben von Joni ist das eine beträchtliche Zeit. Trotzdem gab es keinerlei Startschwierigkeiten, die Jungs gingen sofort auf Tuchfühlung und schlossen die Großeltern in die Arme, zeigten ihnen die Marina und ließen sie von da an kaum mehr aus den Augen. Schon am ersten Morgen verabschiedeten sich die vier, tingelten durch Rhodos Stadt, zum Spielplatz und zum Hotel. Die darauffolgenden Tage habe ich die Kleinen kaum gesehen. Ein Ausflug jagte den nächsten: Lindos, das Schmetterlingstal, der Golden Beach und Symi wurden zusammen erkundet, während wir unsere Arbeiten an Moya voran brachten. Jeden Abend trafen wir uns alle nach einem erfüllten Tag und fielen in eine der zahllosen griechischen Tavernen ein. Ich liebe das griechische Essen und den genialen Kaffee den es hier an jeder Ecke gibt. Costas, aus der kleinen Bar Hippopotamus, erwartet uns inzwischen schon zum Cappuccino am Nachmittag. Eigentlich kommen wir täglich bei ihm in der Mittagspause vorbei, wenn wir in das kleine Industriegebiet zwischen Werft und Marina wandern um einzukaufen und Socatres so lange zu nerven bis er vielleicht irgendwann doch noch unsere Sprayhood in Angriff nimmt. Bisher wenig erfolgreich.

Vor zwei Tagen beschlossen die Kinder dann bei Opa und Oma im Hotel zu übernachten. Für Christian und mich bedeutete das den ersten Abend kinderfrei seit dem Beginn unserer Reise. Nach über 500 Tagen Kinderbetreuung mehr oder weniger 24/7 war dieser Abend sehr besonders, obwohl wir eigentlich nur zur dem kleinen Bistro um die Ecke tingelten, ein Bier tranken und Gyros aßen. Der Gin Tonic am Hafen musste danach allerdings schon noch sein. Wir hatten ja etwas zu feiern: die erste Nacht ganz ohne Kinder seitdem Joshi auf der Welt ist. Ungewohnt ruhig war es an Bord.

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12.06.2019:
Kommentar from Micha + Markus
Herzlichen Glückwunsch. Auch wenn die Jungs so lieb und kuschelig sind, ist ein Tag ohne sie auch mal schön. Klingt, als hättet Ihr ihn genossen. Wir sind auch gerade auf dem Meer, setzen gerade in Japan über die Ise-Bucht vor Nagoya von Irago nach Toba über. Viele Grüße, Markus und Micha
04.06.2019 - Rhodos, Griechenland

Schaffe, Schaffe, .... Böötle bauen

... oder so ähnlich. Mit Rhodos hatten wir ein glückliches Händchen. Nachdem wir uns in der weiten Welt die Hacken schon so oft nach Ersatzteilen krumm gelaufen haben, müssen wir hier einfach über die Straße. Bei Zairis gibt es alles was das Seglerherz begehrt und auch noch zu annehmbaren Preisen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht noch kurz zu Zairis tingeln, irgendwas fehlt halt doch immer. Farbe, Pinsel, Sandpapier, Leinen, Bolzen, Blöcke, Kleber und 1001 andere Kleinigkeiten. Alles bei dem wir unterwegs improvisieren mussten, wird jetzt ordentlich Instand gesetzt. Was nicht im Laden zu haben ist, zaubern die Töchter des Inhabers innerhalb von ein paar Tagen herbei. Was für ein Luxus! Erst die Ankerkette und nun eine neue Starter-Batterie. Wir waren ja seit kurz nach den Malediven mit einer Service-Batterie weniger unterwegs gewesen, da unsere Starterbatterie über den Jordan gegangen war. Seit heute haben wir wieder mehr Saft, auch wenn wir den hier in der Marina gar nicht so nötig haben.

Aber nicht nur Zairis macht Rhodos zum idealen Standort um Dinge wieder in Ordnung zu bringen. In 10 Minuten ist man zu Fuss im Baumarkt und beim Supermarkt, in 20 Minuten bei der Werft. Um die Ecke gibt es noch andere Marine Läden, Läden für Motorersatzteile, Öl und Kühlwasser. Außerdem sind Fachleute vor Ort - wenn man sie erwischt. Alle sind super busy. Unsere Genua liegt schon bei Kyriakos dem Segelmacher. Unser Wassersammler, der zu tropfen angefangen hat, bei Nikos dem Edelstahl Schweißer. Für eine neue Sprayhood haben wir schon ein Angebot, allerdings bin ich noch etwas skeptisch, ob wir Socrates wirklich dingfest machen können. Er scheint in Arbeit zu versinken.

Auch uns mangelt es daran nicht. Wir werkeln kräftig vor uns hin, trotzdem ist unsere Projektliste noch lang. Während ich vor allem mit Schleifmaschine, Sandpapier und Pinsel unterwegs bin und in den letzten Tagen den Salonboden fertig restauriert habe und die Holzteile an Deck gestrichen habe, arbeitet Christian an der Elektrik, ersetzt Seeventile und streicht unseren Ankerkasten neu. Überhaupt meistert er Alles von dem ich keinen blassen Schimmer habe. Auch die Jungs helfen prima mit. Joshi ging vor einigen Tagen das erste Mal alleine einkaufen zu dem kleinen Supermarkt auf dem Marinagelände - ich bin immer noch wahnsinnig stolz auf ihn. Joni und er machen die Stege unsicher, rollern durch die Marina und schließen Freundschaft mit jedem der deutsch spricht. Uns lassen sie in Ruhe werkeln - das wäre noch vor einem halben Jahr undenkbar gewesen.

Am Sonntag haben wir frei gemacht, um uns Rhodos Stadt anzuschauen. Vor 11 Jahren haben Christian und ich uns hier kennen gelernt. Inzwischen hat sich Einiges verändert, nicht nur in der Stadt ...

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28.05.2019 - Rhodos, Griechenland

Auf Wiedersehen...

... Renegade, Melipal, Juliane, Sturdy und Kastelorizo. Oder vielleicht sogar auf Wiedersehen Segeln? Der Abschied von Kastelorizo fiel uns schwer. Die Kinder waren mittlerweile fast heimisch am Steg, stromerten sogar schon eigenständig durch die kleinen Gässchen und beim Eisladen waren wir schon Stammkunden. Genau wie die Insel, haben wir auch viele lieb gewonnene Menschen vorerst das letzte Mal gesehen. Nach der gemeinsamen Zeit im roten Meer trennen sich die Wege jetzt, das Mittelmeer hat viele Möglichkeiten und jeder ein anderes Ziel. Nach der großartigen Zeit in der Community der Langfahrten Segler gehen wir hier zwischen den unzähligen Yachten unter. Es wird anonym werden.

Das haben wir spätestens heute Morgen gemerkt, als wir mit Tagesanbruch in der Marina in Rhodos einliefen. Die neue Marina ist noch weitgehend unbelegt, auf den belegten Plätze liegen vor allem unbewohnte Boote. Trotzdem haben wir es kaum geschafft einen Liegeplatz längsseits zu ergattern. Wie fast überall im Mittelmeer wird hier vor allem Römisch katholisch angelegt, also mit dem Heck zum Pontoon - das spart Platz. Für die Kids ist das von Bord gehen aber deutlich schwieriger und da ja nun mal Platz ist, wollten wir gerne an einen der Schwimmstege. Das stellte den armen Marinero vor große Probleme. Die leeren Plätze sind reserviert oder für unsere Schiffsgrösse nicht geeignet. Ob wir wohl die Charterboote Plätze blockieren? Gerade vorhin haben wir zumindest dem Spektakel beigewohnt, zweier Charteryachten beim Anlegen zuzuschauen. Obwohl Flaute herrschte, wurde da heftigst am (Steuer-) Rad gedreht, mit dem Bugstrahlruder gearbeitet, die Schiffe lagen zwischenzeitlich diagonal in ihren Boxen. Die Marina Boys retteten die Situation gerade noch vor dem Zusammenstoß mit dem Nachbarn. Wir schauten und dachten spontan an unsere Anfänge mit Moya. Genauso haben wir am Anfang unserer Reise auch gerödelt, und waren jedes Mal erleichtert, wenn die Leinen fest waren. Inzwischen hat das Anlegen seine Magie weitgehend verloren, wir kennen unsere Lady.

Endlich, endlich, hat sie heute ihre lang verdiente Dusche bekommen, jetzt da wir endlich wieder Wasser zur Verfügung haben. Ohne den Salz- und Staubpanzer sieht sie gleich wieder viel hübscher aus. Obwohl wir den ganzen Tag geputzt haben, werden wir noch ein bisschen weiter schrubben müssen bis das letzte Körnchen weg ist. Wir haben vor, ihr das volle Wellnessprogramm zu Gute kommen zu lassen, nachdem sie 2 Jahre unser zu Hause war und uns sicher über die Ozeane der Welt gebracht hat. Morgen bekommt sie erst einmal eine neue Ankerkette, 70 Meter damit sie auch in Zukunft immer sicher vor Anker liegt. Und der Segelmacher kommt auch, der biegt hoffentlich einen Teil unseres kürzlichen Unglücks wieder gerade.

Zu diesem Eintrag gibt es 3 Kommentare.
29.05.2019:
Kommentar from Claudia und Christoph
Hallo Ihr Abenteurer, schön dass Ihr wohlbehalten im Mittelmeer angekommen seit! Was uns auch freut, dass wir Euch life sehen können. Es gibt eine tolle Echtzeit-HD-Web-Cam im Hafen: https://www.ipcamlive.com/rhodesmarina Wir wünschen Euch noch viel Vergnügen auf Euren "letzten Metern" und sind weiter sehr gespannt auf Eure Reiseberichte. Lieben Gruß Christoph und Claudia
30.05.2019:
Kommentar from Marcus und Judith
...lustig! Fährt jemand von den Kids gerade mit einem Tretroller durch die Gegend? :-) Willkommen zurück!!! Liebe Grüße aus Stuttgart
30.05.2019:
Kommentar from Gerhard
Ich glaub die Familie kam vom duschen !!