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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
31 °C
Schwache Brise aus Nordwest

Lebensmittelpreise auf Weltumsegelung

Die Lebensmittelpreise in verschiedenen Ländern entlang der Barfussroute unterscheiden sich deutlich. Um günstig zu proviantieren ist es sinnvoll schon die Preise der nächsten Reiseziele mit zu berücksichtigen. Bei haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikel oder falls man einen Tiefkühlschrank an Bord hat kann dann gegebenenfalls schon im Vorhinein ein Vorrat für die kommenden teuren Gebiete angelegt werden.

Genereller Eindruck der Preisstruktur in den Gebieten entlang der Barfussroute

Bestimmte Artikel wie Mehl, Milch und Reis konnten wir nahezu überall günstig erwerben (Ausnahme: Vanuatu). Bei frischen Lebensmitteln z.B. Orangen schwanken die Preise sehr von Land zu Land. Generell sind die meisten Produkte außerhalb Europas teurer.

Kanaren & Kap Verden

Für uns waren die Kanaren (CI) ein großartiges Gebiet um Aufzustocken, in den großen Hypermärkten gibt es fast Alles, sogar Bio Produkte zu Preisen ähnlich wie auf dem europäischen Festland. Auf den Kap Verden (CV) sind zwar die Menschen arm, dennoch sind einige Lebensmittel teurer im Vergleich zu den Kanaren, außerdem gibt es dort nur eine eingeschränkte Auswahl.

Karibik

Spätestens in den Windward Islands (WW) der Karibik werden die Lebensmittel dann teuer. Martinique ist von den Inseln unserer Meinung nach die beste um zu proviantieren. Es gibt hier eine breite Auswahl an vor allem französischen Produkten. Gleichzeitig sind hier die Lebensmittel am günstigsten, noch vor Grenada auf Platz 2. Auf den britisch geprägten Inseln St. Lucia, St. Vincent und den Grenadinen ist die Auswahl kleiner, die Preise sind höher.

Auf den ABC Inseln haben wir eine sehr gute Auswahl an holländischen Produkten angetroffen. Die Preise entsprachen in etwa den Preisen in Martinique.

Kolumbien

In Kolumbien (Co) sind fast alle Lebensmittel deutlich günstiger als auf den karibischen Inseln. Vor allem frische Produkte sind sehr günstig. Ausnahmen davon sind Käse und Milchprodukte, die hier sehr teuer sind. Leider haben wir es verpasst in Kolumbien größere Vorräte anzulegen.

Panama

Auf den Inseln von San Blas gibt es nur vereinzelt Möglichkeiten einzukaufen. Ansonsten ist die Versorgung in Panama (Pa) gut. Auch hier sind Obst und Gemüse günstig. Generell sind die Lebensmittelpreise allerdings wieder höher als in Kolumbien. Dennoch fanden wir es sinnvoll hier Vorräte für die bevorstehende lange Ozean Passage und die nachfolgende teuere Preisregion im Pazifik anzulegen. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass zwar viele aber nicht alle Produkte in Panama günstiger sind als in Französisch Polynesien (z.B. Dosentomaten, siehe unten). Außerdem war es für uns schwierig größere Vorräte an Reis und Nudeln anzulegen, da in den Gebinden schon beim Kauf unsichtbare Eier von Rüsselkäfern enthalten waren, die dann im laufe der Zeit geschlüpft sind und die Packungen entsorgt werden mussten.

Französisch Polynesien

Die Preise in Französisch Polynesien sind generell teuer, wobei die Tuamotus (Tua), gefolgt von den Marquesas (Mar), das teuerste Gebiet ist. In beiden Regionen ist die Auswahl an frischen Produkten eingeschränkt, auf den Tuamotus gibt es nur wenige Möglichkeiten einzukaufen. Auf Tahiti (Tah) gibt es eine große Auswahl an französischen, australischen und neuseeländischen Produkten zu großteils teueren Preisen. Die Preise von Grundnahrungsmitteln wie Milch, Mehl und Brot sind staatlich reguliert und niedrig in ganz Französisch Polynesien.

Samoa

Amerikanisch Samoa gehört zu den USA, was man nicht zuletzt an den Lebensmitteln bemerkt. Es gibt hier Vieles wenn auch nicht Alles was es in den USA gibt, direkt auf die Insel vom wöchentlichen Versorgungsschiff - sogar Pfirsiche aus Kalifornien. Neben den vielen kleinen Läden mit spärlichem Angebot, gibt es in Tafuna einen Cost-U-Less Lagerhaus-ähnlichen Supermarkt der ein breites Sortiment an Großpackungen anbietet. Die Preise sind nicht billig, aber dafür fühlt man sich wie zurück in der Zivilisation.

Das Preisgefüge in Samoa (Sam) ist dem von amerikanisch Samoa ähnlich, allerdings findet man hier vor allem neuseeländische Produkte. Den einzigen signifikanten Unterschied den wir bemerkt haben waren die Tomaten, die in Samoa um ein vielfaches teurer waren als beim amerikanischen Nachbarn.

Tonga

Die Lebensmittelpreise in Tonga (Ton) sind deutlich preiswerter als in Französisch Polynesien und sind in etwa vergleichbar mit den Preisen in Samoa. Leider ist die Auswahl der Produkte auf der Vava-U Gruppe begrenzt, auf der Nuia Gruppe gibt es kaum etwas. In Neiafu dem Hauptort der Vava-U Gruppe gibt es mehrere Chinaläden, die teilweise einige wenige neuseeländische und amerikanische Produkte führen. Wer sicher gehen will alle Produkte gesehen zu haben, muss alle Läden abklappern und es gibt auch nicht immer alles. Bei uns waren Eier Mangelware, nur ganz früh morgens auf dem Markt zu bekommen oder wenn das Versorgungsschiff gerade da war. Auf dem Markt von Neiafu bekommt man eine breite Auswahl von regionalem Obst und Gemüse zu moderaten Preisen.

Vanuatu

Provisionierung in Vanuatu (Van) ist schwierig. In den äußeren Inseln gibt es wenn dann nur sehr rudimentäre Versorgung. Frisches Obst und Gemüse kann mit den Einheimischen gegen Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Öl und Zucker getauscht werden. Mit Geld können die Locals in den kleinen Dörfern meist nur wenig anfangen, da die nächste Versorgungsmöglichkeit Stunden entfernt liegt. Die Versorgung in Port Vila ist gut, dort gibt es einen großen Markt, wo die Bauern regionale Produkte zu günstigen Preisen anbieten. Außerdem gibt es große Supermärkte mit Produkten aus Frankreich, Neuseeland und Australien, allerdings sind die Preise hoch.

Detaillierte Übersicht der Lebensmittelpreise in den Ländern entlang der Barfussroute

Exemplarisch nachfolgend die Preise von einigen Produkten in Euros. Die gelisteten Preise reflektieren die Lebensmittelpreise der Saison 2017/2018 und das günstigere Ende wenn mehrere Artikel zur Auswahl sind. Generell haben wir möglichst in großen Supermärkten eingekauft, die Einkäufe hier waren günstiger als in kleinen Läden. Wir kauften hauptsächlich regionale Produkte anstatt die bekannten Markenprodukte. Obst und Gemüse kauften wir, wenn möglich, auf lokalen Märkten frisch vom Bauern.

Die mit - gekennzeichneten Felder bedeuten, dass es entsprechenden Artikel nicht gibt, bei unbekannten Preisen sind die Felder leer.

CI CV WW Co Pa Mar Tua Tah Sam Ton Van
Milchprodukte
Milch 1L 1 1-2 2 1-2 1-2 1 1 1 1-2 1 2
Gouda 200g 2-3 - 5-6 6-7 5 4-5 - 3 - 5 6
Reibekäse 200g 2-3 - 8 5-6 6 6 5 3-4 - 6
Butter 250g 2 3-4 3-4 3-4 3 2-3 3 2 4
H-Sahne 0.2L 1 - - 3 3-4 3 3-4 - 3
Getreideprodukte
Mehl 1kg <1 1-2 1-2 1-2 1 1 1 1-2 1 1
Baguette 1x 1 - 1-2 - - 1-2 - <1 - 1
Reis 1kg 1-2 <1 <1 1 1 1 1
Nudeln 500g <1 1 1 1 1 2 2 1-2 1 2
Couscous 500g 2-3 - - - 5-6 4 3 - 5
Frühstück
Marmelade 300g 2-3 3 2-3 2-3 3-4 3-4 3 2 3
Nutella 450g 3 5-6 5-6 6-7 4-5 5 5-6 7-8
Müsli 400g 2-3 5-6 4-5 - - 5-6 3-4 6 8-9
Obst & Gemüse
Äpfel 1kg 2-3 3 6-8 7-8 3 - 6-7 5 5 2-3 5
Orangen 1kg 3 3 <1 <1 8 6-7 5
Tomaten 1kg 2-3 4 5-6 <1 <1 6-7 5-6 3-11 1-2 1
Gurken 1kg 3 <1 <1 4-5 5 4 2-3 2 2
Salat 1x 1-2 2-3 1 3-4 8 2-3 2-3 2 1
Tierische Produkte
Eier 12 2 2 1-2 2-3 5 - 5 3-4 3 4
Hackfleisch 500g 3 5 2 3 - - 6-7 5-6 4 4
Salami 250g 3 - 5-6 >10 6 - 5 11 16
Thunfischfilet 500g 4-5 - 5
Konserven
Gemüsekonserve <1 1-2 2-3 1-2 1 1-2 2 <1 1-2 1-2 2
Dosentomaten <1 - 3-4 3 2-3 2 2 1-2 1-2 1-2 2
Corned Beef 3 4-5 2-3 3-4 3-4 2-3 4-5 3-4
Thunfisch 1-2 2 1-2 2 1 1
Getränke
Kaffee 250g 2-3 5-7 3-4 5
Bier 0.3L <1 1-2 2 1-2 1 3 2-3 1-2 2-3 2-3
Wasser CO2 1L 1 - - - 3 3 - 2 - - 3
Hygiene
Sonnencreme 0.2L 10 15 15 15 15 20 10 11 13
Küchenrolle 3x 2 - >5 2-3 3-4 6 3 3 5
Feuchttücher 1-2 3-4 3-4 3-4 4 2
Snacks
Schokolade 100g 1-2 - 5 3-4 3-4 3-4 2-3 3-4 7-8
Kekse 200g 1-2 1 2-3 1-2 1-2 3 2-3 1-2 1-2 1-2
Cashews 150g 2-3 - 6-7 5 5 5-7 2-3 3-4 7-8

Lessons learned

  • Größere Vorräte an Milch, Mehl, Reis und Nudeln lohnen sich nicht (Ausnahme: Melanesien)
  • Hygieneartikel z.B. Sonnenmilch schon in Europa in großen Mengen kaufen, danach wird es immer teuerer
  • Salami und Wurstspezialitäten in der Dose am besten in Europa oder auf den französischen Inseln einkaufen
  • Bier, Wein oder andere Alkoholika in Panama aufstocken, in Französisch Polynesien kann man das Zeug sogar tauschen
  • Wenn man einen Tiefkühler an Bord hat Käse in Europa oder den französischen Inseln auf Vorrat kaufen. Fleisch ist in Kolumbien und Panama günstig.
  • Nüsse und Vollkornmehl findet man nur selten außerhalb Europas. Müsli ist oft teuer, Haferflocken oder Cornflakes gibt es überall günstiger.
  • Wenn man etwas besonders gerne isst, würden wir es in größeren Mengen an Bord nehmen, es gibt an vielen Orten nur eine eingeschränkte Auswahl