Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
31 °C
Schwache Brise aus Nordwest
19.03.2019 - Irgendwo auf dem indischen Ozean

Tag 5: Eine Flaschenpost...

... bereiten wir momentan vor. Die leere Pinot Grigio Flasche liegt schon ausgespült im Cockpit und trocknet. Gestern und vorgestern Abend gab es je ein Glas Wein für den Capitano und mich. Normalerweise trinken wir auf Passage keinen Alkohol, aber der Ozean ist momentan zahm wie ein Kätzchen und außerdem müssen wir über alternative Kommunikationsmittel nachdenken, nachdem gestern das Verschicken unseres neusten Logbucheintrags nicht geklappt hat ;-)

Wir verschicken unsere E-Mails nicht wie die meisten Segler über ein IridiumGo Satellitentelefon, sondern über das Netzwerk WinLink, das mit unserem Kurzwellenfunkgerät kommuniziert. Letztendlich heißt das, dass die Buchstaben einer E-Mail von einem Software Modem moduliert, sozusagen in Geräusche übersetzt, von unserer vom Masttop bis zum Achterdeck gespannten Antenne als elektromagnetische Wellen in den Äther gesendet und dann von einer Funkstation empfangen, wieder zu Buchstaben übersetzt schließlich als E-Mail verschickt werden. Das geht sehr langsam. Wenn wir am Funkgerät sitzten und eine E-Mail aus nur Text verschicken, kann das deshalb schon mal eine Stunde dauern. Große E-Mails oder Mails mit Anhängen zu empfangen dauert dann noch viel länger bis hin zur Unmöglichkeit.

An vielen Tagen hören wir eine passende Funkstation -momentan auf Mauritius- schon nach wenigen Minuten, manchmal brauchen wir aber Stunden und viele viele Anläufe, um mit einer Station in Verbindung zu treten, manchmal klappt es überhaupt nicht. An solchen Tagen gibt es dann keinen Logbucheintrag. Beschwerdebriefe aber bitte nicht an uns, sondern direkt an die Sonne, die ist nämlich daran Schuld, wenn ihre Sonnenwinde die Atmosphäre ungünstig ionisieren und somit die Funkwellen nicht vernünftig reflektiert werden können.

Gestern war so ein Tag, an dem wir Stunden vor der Funke saßen und es am Ende nicht geschafft haben, den Eintrag hochzuladen. Unsere Position haben wir den Watchkeepers aber trotzdem mitgeteilt - per Satellitentelefon. Spätestens nach zwei Tagen weis auch Flo unser Sicherheitsbeauftragter Bescheid, dass wir in Ordnung sind. Dann hängt er, wie gestern, einen kurzen Kommentar an den letzten Logbucheintrag. Keine Sorge also, wenn der Logbucheintrag einmal oder auch öfter ausfällt, es liegt an der Sonne, nicht an den Piraten.

Ach ja, und wir segeln noch, hart am Wind von Norden.

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