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30.03.2019 - Irgendwo im Golf von Aden

Tag 16: Unerwünschter Besuch

Am Nachmittag entdeckten wir doch tatsächlich einen blinden Passagier an Bord. Es war eine grüne Wanze, Nezara viridula. „Wo kommt die denn her?“ Wir überlegten, ob wir die Wanze schon die ganze Zeit an Bord haben, oder ob es ihr gelungen sein kann, denn ganzen Weg von der arabischen Halbinsel oder gar Afrika hierher geflogen zu sein. Gut fliegen können Baumwanzen schon, aber wir sind immerhin 75 nm vom Jemen und 100 nm von Somalia entfernt.

Noch mehr staunte ich dann aber nach dem Abendessen. Es war bereits dunkel geworden und ich war im Cockpit für den Rundumblick und um nach den Segeln zu sehen. Endlich gab es wieder genug Wind zum Segeln und durch die Flaute der letzten Tage noch überhaupt keine Wellen. Moya machte 5 Knoten Fahrt ohne die geringste Schaukel Bewegung. So macht Segeln Spass! Die Bedingungen waren so stabil, dass wir entschieden uns von der ausgebaumten Genua und ausnahmsweise von unserem Leichtwindsegel durch die Nacht ziehen zu lassen. Mit dieser Konfiguration ist der Bereich in dem wir navigieren können wesentlich eingeschränkter, da der Wind sehr achterlich in die Segel wehen muss. Aber der Windwinkel passte, um selbst auf dem engen Mittelstreifen segeln zu können, nur mussten wir eben öfter kontrollieren, ob Kurs und Segel noch stimmen.

Ich war also draußen und schaute, als plötzlich sehr laute rhythmische Geräusche ertönten. Fast wie ein wiederkehrendes Pfeifen, oder Tschirpen. „Nein, es war ein Zirpen!“ stellte ich nach einem Moment fest. „Joshi, Joni kommt mal raus, wir haben eine Grille an Bord!“ Mit der Taschenlampe gingen wir auf die Suche unserer Lärmbelästigung. Meine Ohren klingelten, ich hatte keine Ahnung, dass Flügel aneinander reiben von kleinen männlichen Insekten so laut sein kann. Wir mussten nicht lange suchen, der Sänger saß direkt neben mir und war gar nicht mal so klein. Für ein Insekt sogar ziemlich groß und dunkelbraun. Ich hatte vorher noch nie eine Grille bewusst gesehen, nur gehört und war nicht sicher, ob es wirklich eine Grille war, aber das Bild in Wikipedia war eindeutig. Dabei fliegen die meisten Arten gar nicht. Aber ist es wahrscheinlich, dass wir diesen Gast 15 Tage lang mit uns herum geschippert haben ohne, dass er gesungen hätte? Überhören konnten wir ihn jedenfalls kaum.

Heute Morgen noch vor unserer täglichen Funkrunde mit dem japanischen Flugzeug, nahmen wir den Blister vom Himmel, der Wind hatte zugelegt und war zu viel für unser Asymmetrisches. Wir waren spätestens jetzt dem Flautenbereich entkommen und setzten unsere Grosssegel. Die See hat wieder Schaumkrönchen und Moya rollt auch schon wieder ganz ordentlich von einer auf die andere Seite. Es geht voran!

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