Bevor wir auf Blauwasser Langfahrt gingen, haben wir Segelboote gechartert und sind mit oder ohne Flottille gesegelt. Beim Chartern hatten wir meist ein Gruppe von 6-8 Erwachsenen dabei. Beim Anlegen heißt das jeder Mann ein Fender und ein Leine, bei Segelmanöver ziehen 2 Personen Schnürchen und einer kurbelt, in beiden Fällen bleibt der Rundergänger wo er ist - am Ruder. Es ist immer eine Hand frei, wenn man nicht gerade ein Mann über Bord Manöver fährt, läuft alles gemächlich und routiniert. Man steht morgens auf, macht sich fertig, wenn man Lust hat geht man Frühstücken oder holt kurz Brötchen. Wenn man spät abends im Hafen anlegt, stellt man den Motor aus, macht die Festmacher fest und geht in die nächste Kneipe oder setzt sich an Deck um noch einen Absacker zu trinken. So kannten wir Segeln und haben es geliebt.
Die Eltern unter Euch können sich bestimmt schon vorstellen, dass Segeln mit 2 kleinen Kindern damit nicht mehr allzu viel gemein mit unseren Erwachsenentörns hat. Ich bin zwar noch nie Einhand gesegelt, aber dafür mit Kindern... Wenn Jonathan Hunger hat und Joshua aufs Klo muss, gleichzeitig der Wind dreht und man kurz vor der Hafeneinfahrt steht, ist Action an Bord. Jeder hat mindestens 2 Aufgaben und es wird dann manchmal doch etwas hektisch. Angekommen ist an Kneipe kein Gedanke zu verschwenden, entweder gehts zum Spielplatz oder Strand, oder die Kinder müssen ins Bett. Wenn man Glück hat schläft man bei der gute Nacht Geschichte nicht ein und kann noch den sturmfreien Abend genießen. Von Bord gehen mit den 2 Kleinen ist ein längerer Prozess, bis man den Kinderwagen, Windeln, die Kinder in Schwimmwesten und das sonstige Geraffel im Dingi und man übergesetzt hat gehen schon mal 30 Minuten ins Land. Und wer will so was schon wenn die Kidies Hunger haben und quängeln?
Ja, Segeln mit Kids ist definitiv sehr anders als ein Erwachsenentörn, aber genauso schön mit der richtigen Kinder-Ausrüstung