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Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Weather report:
from
13.08.2019 11:45 UTC+2
88 °F
Gentle breeze from Northwest

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Ship's log for July 2018

29.07.2018 - Pacific 14°06.1S; 165°04.1W

Surprising start towards Tonga

Auch für uns - ganz so schnell wollten wir eigentlich von hier gar nicht wieder weg. Vor allem jetzt nachdem wir die Crews der 10 Boote vor Anker bei einem der legendären Pot lucks kennengelernt hatten.

Gestern hatten wir uns mit den Cruisern am Strand zum Mittagessen verabredet. Jeder brachte einen Beitrag mit, so entstand für alle ein tolles, wenn auch interessantes Buffet. An den Essen merkte man schon, dass inzwischen bei fast allen die frischen Lebensmitteln rar geworden sind, so dass die meisten improvisierten: Reissalat mit Rotebeete und Erbsen, gebackene Reis-Bohnenplätzchen, Nanbrot mit Bohnendipp, Knäckebrot mit Käse und Pickels, Salat mit Palmenherzen und Mais, Kokoskuchen, Popcorn, Muffins und tatsächlich auch noch einen Krautsalat. Das beste aber waren die Juwelen - das Rinderfilet, das von dem Seglerehepaar von der La Pecadora, einer nagelneuen todschicken 20 Meter Segelyacht, gestiftet wurde. Rinderfilet für alle geht nur mit großer tiefgekühlter Schatztruhe an Bord gepaart mit Großzügigkeit der Eigner. Wir waren entsprechend beeindruckt über den Leckerbissen, der da über einem halben leeren alten Fass gegrillt wurde und wirklich dann auch umwerfend gut schmeckte.

Nebenbei haben wir unsere Bootsnachbarn näher kennen gelernt und von manchen auch Geschichten aus ihrem früheren Leben gehört. Ums Feuer standen da Menschen aus unterschiedlichsten Nationen: Engländer, US-Amerikaner, Letten, Franzosen, Costa Ricaner, Deutsche und viele Kanadier aus allen Altersschichten zwischen 3 und 70 Jahren. Es waren Professoren, Lehrer, Kameramänner, Regisseure, Unternehmer, Pharmazeuten, Softwareentwickler und Lebenskünstler dabei, Menschen die einen festen Zeitplan folgten und andere die nur bis zum Ende der Session planten und danach entscheiden wie es weiter gehen soll. Eine bunte Gruppe also, die aber eines gemeinsam haben.

Mit gefüllten Bäuchen und vielen neuen Kontakten haben wir schon einmal unsere Ausreise bei den Rangern erledigt, um die nächsten Tage unser Nomadenleben wieder aufzunehmen zu können. Es war etwas traurig, denn Harry und John hatten wir bereits nach so kurzer Zeit ins Herz geschlossen. Danach tuckerten wir zu Moya zurück und kriegten noch Besuch von Brain, der Wetter mitbrachte. Nach einem Blick in die Vorhersage entschieden wir spontan direkt los zu segeln, da nächstes Wochenende eine Front über die Region hinwegziehen soll und wir gerne bis dahin in Tonga sein würden. Die Alternative wäre gewesen noch über eine Woche auf Suwarrow zu bleiben, bevor das Wetter es wieder erlaubt weiter zu segeln. Weniger als eine Stunde nach unserer Entscheidung gingen wir Anker auf und fuhren mit dem letzten Tageslicht durch den Pass.

Den ersten Tag sind wir gut voran gekommen, Moya flog geradezu über die Wellen, dennoch sind es noch weitere 600 Meilen bis zum Ziel. Wir hoffen es bis Freitag Morgen nach Tonga zu schaffen, bevor es ungemütlich wird.

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26.07.2018 - Suwarrow, Cook Islands

First adventures at Suwarrow

Heute ist ein ganzer Schwung neuer Boote angekommen, die meisten davon Kanadier. Darunter war auch die AfterMath mit ihrem einhandsegelnden Skipper. Nur war das Ankommen für Sie ein regelrechter Krimi. Suwarrow ist zwar ein Atoll, aber der Pass ist tagsüber bei guter Sicht immer befahrbar. Man muss also nicht auf Stillwasser warten. Das war auch gut so, denn die AfterMath hatte einen Motorschaden auf der Passage von Bora Bora hierher und musste deshalb unter Segeln den Ankerplatz anlaufen. Auch wir waren gestern durch den Pass gesegelt, aber am Ende schießt man eben in den Wind, zieht die Tücher rein, schaltet die Maschine an, schmeißt in aller Ruhe das Eisen ins Wasser und fährt dann rückwärts bis der Haken hält. Ankern ohne Maschine ist dann nicht ganz so einfach, vor allem weil man schlecht nach geeignetem Grund suchen kann. Die Patience, die inzwischen auch angekommen ist, wurde vorgewarnt und wusste Bescheid was an Bord der AfterMath im Argen lag - zumindest so weit wie eine Diagnose am Wasser überhaupt möglich ist: Motorkühlung funktioniert nicht. Im Nu waren ganz selbstverständlich drei Dingis im Wasser, auch wir, und warteten bis das segelnde Schiff in die Nähe des Ankerplatzes kam um es die restliche Strecke zu ziehen und im Wind zu halten bis der Anker sicher im Wasser versenkt ist. Die AfterMath kam, die Tücher fielen, die Dingies drückten das Schiff an die richtige Stelle und in den Wind - und dann - fiel der Anker nicht. Da wir mit unseren 2.5 Pferdestärken Außenborder ohnehin wenig ausrichten können, kletterte Christian an Bord, um zu helfen. Die Ankerkette hatte sich im Ankerkasten verheddert, die Glieder verkanteten. Nur zu zweit konnten die beiden Ordnung ins Chaos bringen, während sie weiterhin von den Dingis in Position gehalten wurden. Zum Glück war der Wind heute nicht sehr stark, so dass das Schiff nun sicher vor Anker liegt. Aber entspannt sicherlich nicht, ohne Motor kommt man auch nicht mehr ohne weiteres von hier weg und Ersatzteile gibt es nur so viele wie in den Schapps der Segelboote vor Ort liegen. Keine Frage, wird die nächsten Tage jeder helfen so gut er kann und Werkzeuge leihen, Ersatzteile in den Bilgen suchen und improvisieren, wenn es nur geht. Der Zusammenhalt ist stark. Trotzdem kann man nur die Daumen drücken, dass wir die AfterMath wieder flott kriegen.

Nach dem Wasserabenteuer ging es an Land weiter. Unser Geocaching Quest war inzwischen fertig, der Schatz war versteckt, die Rätselfragen auf Papier. Die Kinder machten sich zusammen mit der Mango Crew daran die Aufgaben zu lösen, den Weg über die Insel zu finden und hatten einen riesigen Spaß dabei. Es gab also eine Schatzsuche auf einer einsamen Insel in der Mitte des Pazifiks, ziemlich genau am anderen Ende der Welt. Und am Ende erfolgreich. Wir sind sehr gespannt, wer den Schatz noch finden wird, vielleicht kriegen wir dann ja eine E-Mail.

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25.07.2018 - Suwarrow, Cook Islands

Nationalpark Suwarrow

Heute Mittag sind wir auf Suwarrow angekommen. Es ist ein relativ großes Atoll, mitten im Nirgendwo und gehört zu den Cook Inseln, obwohl die anderen Cooks viele hundert Meilen entfernt von hier liegen. Suwarrow ist unbewohnt bis auf einen Ranger und seinen Gehilfen, die hier im Nationalpark nach dem Rechten schauen. Zu Anfang der Session im Mai werden die beiden hier ausgesetzt und müssen von jetzt ab für sechs Monaten mit dem auskommen, das sie mitgebracht haben. Hierhin kommt kein Versorgungsschiff und keine Fischer und es gibt auch keinen Flughafen, nur die Segler haben das Privileg das wunderschöne Stückchen Erde zu sehen. Sie sind hier gern gesehene Gäste, denn sie sind die einzige Möglichkeit an den ein oder anderen Apfel oder ein Abendessen zu kommen. Auch sonst sind die Ranger auf sich gestellt, wenn etwas kaputt geht wie neulich ihr Funkgerät oder der Generator, dann müssen sie es reparieren oder auf einen Cruiser hoffen, der sich auskennt, so lange taut die Tiefkühltruhe dann auch schon mal ab, ohne Strom. Da kommt Laune auf, genauso wie im letzten Jahr, als man sie statt im November erst Mitte Dezember von hier abgeholt hat. Unvorstellbar für die deutsche Gründlichkeit.

Aber Regeln gibt es hier auch und zwar stolze 28 an der Zahl, was dann wiederum mit den schwäbischen Mehrfamilienhaus Hausordnungen mithalten kann, nur dass hier keiner wohnt, außer Haie, Manta Rochen, Kokosnuss Krabben, Rifffische und ab und zu Wale. Die Regeln haben wir kurz zu Gesicht bekommen, als die Ranger an Bord waren, um unseren Papierkrieg zu erledigen. Aber behalten konnten wir sie nicht, denn es gibt nur diese eine Kopie, aber dafür wurden wir mit zahlreichen anderen Dokumenten ausgestattet und haben mind. 20 Seiten Papier gefüllt, angefangen von Crew Listen in multipler Ausführung, über Zollformulare bis zu detaillierten Listen über unsere frischen Lebensmitteln und ihren Lagerplatz an Bord. Um zu gewährleisten, dass das Atoll so bleibt wie es ist dürfen keine Samen, Früchte und Gemüse auf die Insel gelangen und natürlich keine Mosquitoes damit keine Krankheiten eingeschleppt werden. Blutsauger haben sie hier genug, aber virenfrei.

Als die Einreise geschafft war, trafen wir uns am Strand mit den Crews von Mango und Counting Stars. 7 Kinder schaukelten auf den aufgehängten Hängematten und Schaukeln am Strand, während die Erwachsenen Zeit zum schnacken hatten und ich die Rätsel für die bevorstehende Schatzsuche zusammensuchte. Die Ranger verschwanden ein halbes Stündchen mit ihrem kleinen Boot, als sie wieder kamen hatten sie 5 große Rainbow Runner gefangen. Am Aussenriff nahmen sie die Tiere aus.

Das wussten auch die Haie, die dort bereits zu Duzenden auf die Innereien warteten. Nicht nur die Kinder schauten fasziniert dem Spektakel zu wie sich Grauhaie, Blacktip und Whitetip Haie um die Beute stritten und dabei regelrecht auf den Strand krochen, von wo sie nur mit Hilfe der Ranger wieder ins Wasser fanden. Es gab auch andere Zuschauer darunter eine 6 jährige Kokosnuss Krabbe. Die war so groß, dass ich Angst um meine Finger und Zehen hatten. Sie wachsen ihr ganzes Leben und werden bis zu 50 Jahre alt, so dass ich deren großen Bruder lieber erst gar nicht begegnen möchte.

Nach der Vorführung wurden wir mit Fischfilets zurück auf die Boote geschickt und genossen den fantastisch schmeckenden Fisch und danach ein Schwätzchen im Cockpit unter Erwachsenen, als die Kinder im Bett waren.

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23.07.2018 - Pacific 14°13.7’ S / 158°43.4’ W

A day at sea on the way to Suwarrow

1:30 Uhr: Ich sehe ein rotes Licht am Horizont. Es ist die Patience. Offensichtlich fährt der schwäbische Wahlkanadier, den wir schon von Tahiti und Bora Bora kennen auch nach Suwarrow. Das wird sicher eine nette Truppe dort. Die angesagte Brise lässt noch auf sich warten. Mit ausgebaumter Genua und leicht gerefften Gross machen wir 3 Knoten Richtung Suwarrow, wenn das so weiter geht brauchen doch noch einen Tag länger.

5:00 Uhr: Christian hat mich gerade zur Morgenwache geweckt. Der Himmel ist noch finster, ohne Mond, der ist schon gegen 1 Uhr untergegangen, aber mit einigen Sternchen und dem roten Licht 3 Meilen hinter uns.

6:30 Uhr: Joni kommt schlaftrunken aus der Koje geklettert. Er ist heute spät dran und legt sich zu mir auf die Sitzkissen, die Christian gestern Abend auf dem Boden im Salon ausgebreitet hat. Alle 15 Minuten klingelt der Timer für den Rundumblick, die Sonne ist noch nicht da aber am Himmel hinter uns dämmert es. Dunkle Wolken kündigen Regen an.

7:30 Uhr: Joshua ist mittlerweile auch wach, genauso wie die Sonne. Geregnet hat es nicht wirklich. Der Wind ist immer noch lau. Wir bereiten das Frühstück vor.

8:00 Uhr: Patience ist immer noch da. Christian steht auf und ruft sie mit dem Funkgerät. Ja genau, nach Suwarrow soll es gehn. Dann frühstücken wir.

9:00 Uhr: Segelumbau an Deck. Die Genua muss rein, unser Leichtwindsegel dafür rauf. Wir setzen es bei stehendem Grosssegel und stellen überrascht fest, dass das Segel immer wieder einfällt - genauso wie beim letzten und vorletzten Mal. Christian zieht das Grosssegel an den Reffleinen nach unten, wir können also auf Kurs bleiben, nur für das letzte Stück arbeiten wir zu zweit, nachlassen und Segel einsammeln - dann ist es drin und der Blister steht 1a am Himmel. Trotzdem nicht mal 4 Knoten Fahrt, da muss die Genua eben nochmal mit helfen. Jetzt sind es 4, bei 8 Knoten Wind - immerhin.

9:30 Uhr: Wir sind mit den Segeln fertig. Moya ist auf Kurs, zumindest fast 300° statt 285° damit können wir leben. Die Kinder legen gerade ihren Zwist bei, wer das blau Legoteil haben darf, als wir ins Cockpit klettern. Ich räume die Pantry auf.

10:00 Uhr: Mit Lego werden jetzt Brötchen gebacken, Pizza gemacht, Suppe und Lasagne hergestellt und zu Unsummen an mich verkauft. Ich esse so ein mindestens 20 gängiges Menü von den beiden Köchen, die mit immer wieder anderen Köstlichkeiten ins Cockpit kommen. „1000 für den Fisch“ „So viel habe ich nicht, ich geb Dir 10“ „Ok, 3 Euros Wechselgeld zurück“

11:25 Uhr: Ich lese mit Joni die Bootsfahrt von Kunibert, danach Rapunzel. Christian berechnet unser Etmal 82 Meilen, das war aber auch schon besser.

12:30 Uhr: Es gibt Suppe und Brotcroutons aus dem letzten Baguette - Frankreich ade. Schade, das Essen werden wir auch vermissen.

14:00 Uhr: Wir basteln ein Booklet, um auf Suwarrow einen Geo Cache zu hinterlassen. Die Kinderboote, mit denen wir im Pazifik unterwegs waren, wollen auch dorthin und freuen sich bestimmt über eine Schatzsuche.

16:15 Uhr: Es wird Zeit für den Brot- und Pizzateig. Die Jungs hören Bibi Blocksberg.

17:30 Uhr: Christian ist am Kurzwellenfunkgerät mit Nick von der Mango, so wie die letzten 8 Tage immer zu dieser Zeit. Heute steht die Verbindung. Die ganze Familie lauscht, was die Kids schon auf Suwarrow erlebt haben und ob sie noch da sein werden, wenn wir kommen. Sie werden - juhuu!

18:00 Uhr: Das Brot wandert in den Backofen und Christian und ich an Deck, um mit dem letzten Licht des Tages, den Blister vom Himmel zu holen und das Grosssegel zu setzten. Die Polymagnet Funkrunde verpassen wir -doofe Zeit.

18:30 Uhr: Jetzt aber schnell die Pizza fertig machen, die Hyänen heulen schon.

19:00 Uhr: Abendessen und Kinder bettfertig machen, danach ist es Schlafenszeit für alle außer den Capitano, der startet seine erste Wache und spült ab.

23:00 Uhr: Ich stehe auf zur Nachtwache. Das rote Licht ist immer noch da.

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22.07.2018 - Pacific 14°54.7S; 157°13.9W

The dangerous middle

so wurde der Abschnitt des Pazifiks zwischen Tahiti und Tonga von Cruisern benannt. Für viele war die Passage von Bora Bora nach Tonga sogar der schlimmste Teil ihrer Pazifiküberquerung oder gar einer noch längeren Reise wie der Weltumsegelung. Auch wir haben schon auf den Gesellschaftsinseln gemerkt, dass von einem konstant wehenden Südostpassat keine Rede sein kann und das Wetter keine Langeweile aufkommen lässt. Abwechselnd hatte es fast keinen Wind, dann steifen Wind mit 30 Knoten oder mehr und das vor Anker. Außerhalb der von den Riffen geschützten Lagunen kamen oft hohe Welle aus Süden dazu. Wir haben deshalb auch gehörigen Respekt vor den Elementen in diesem Gebiet.

Nachdem die Wettervorhersage in den Grib files dann auch oft unzuverlässig war, haben wir uns ein bißchen näher mit der Großwetterlage im Südpazifik beschäftigt und verstehen jetzt ein bißchen besser wie diese Phänomene zustande kommen. Südlich von uns befinden sich Hochdruckgebiete, welche uns die aus Südwesten wehenden Trade-Winds bringen. Im Winter auf der Südhalbkugel ziehen südlich von 30° Süd in regelmäßigen Abständen Tiefdruckgebiete von Westen nach Osten, welche auch das Wetter in unseren Breiten bestimmen. Zum einen verstärkt ein gerade vorbei gezogenes Tief den Südostwind im Hoch, man spricht von accelerated Trade Winds, die auch mal mit 30 Knoten blasen. Zum anderen treffen die südöstlich Winde, die nördlichen Winde der unten gerade vorbeiziehenden Überbleibsel der Tiefdruckfronten. Wenn das passiert sind die globalen Wettermodelle hilflos überfordert und sagen vorher, dass in den nordwestlichen Verlängerungen der Tiefdruckfronten die Winde sich gegenseitig auflösen, Flaute also. In diesen Scherungen findet tatsächlich aber alles andere als Flaute statt. Oft gibt es starke Böen aus verschiedenen Richtungen gepaart mit heftigen Squalls, Wetter in das man besser nicht hineinkommen möchte. Seit wir das verstanden haben ziehen wir zusätzlich zu den Gribfiles, die Wetterkarten von Honolulu für den gesamten Pazifik, damit sieht man zumindest die Tiefdruckgebiete schon weit im voraus und kann sich auf die assoziierten Scherungen einstellen oder sie ganz vermeiden indem man eine andere Route wählt.

Seitdem wir in Maupiti gestartet sind können wir uns aber über starken Seegang und viel Wind nicht beschweren, stattdessen kämpfen wir seit gestern mit dem Gegenteil, es weht nur eine schwache Brise mit weniger als 8 Knoten. Überdurchschnittlich viel klettern wir an Deck herum und versuchen die Segel zu optimieren. Erst Passatbesegelung mit ausgebauter Genua, Fock und und Grosssegel, dann Leichtwindbesegelung mit dem Assymetrischen und der Genua um besser voran zu kommen. Über Nacht Umbau wegen der Squalls, mit gerefftem Grosssegel und Genua und heute morgen wieder alles zurück auf Leichtwindbesegelung. Trotzdem schafften wir in den letzten 24h gerade mal 80 Meilen, aber wenigsten wachsen langsam die Seebeine. Und wenn der Wind wieder etwas draufpackt sind wir in drei Tagen da.

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19.07.2018 - Pacific 16°15.4S; 152°41.9W

Ready? Not quite

das war unser heutiges Motto. Nachdem wir gestern zum Pass gewandert waren und mit unterschiedlichen Meinungen - von “kein Problem, nur etwas ungemütlich” über “das sieht unsicher aus” bis zu Joshuas “auf keinen Fall” - zurück kamen, beschlossen wir heute morgen Anker auf zu gehen. Das Aussenriff sah nicht mehr ganz so weiß aus, so dass wir wenigsten mal in den Pass schauen wollten.

Bevor es aber losgehen sollte, kühlten wir die erhitzten Köpfe in der Lagune ab und hatten nebenbei noch eine Wahnsinnsbegegnung mit zwei Manta Rochen. Die Stachelrochen von Bora Bora fanden wir schon toll, aber die riesigen Mantas sind einfach noch beeindruckender. Sie sehen ein bißchen aus wie riesige Fledermäuse, die mit eleganten, schwingenden Bewegungen durchs Wasser gleiten und dabei das Plankton aus dem Wasser filtern. Die beiden harmlosen Riesen hatten eine Spannweite von mindestens 3-4 Metern und glitten wenige Meter unter uns durchs Wasser. Sie sollen wohl jeden Tag in die Lagune von Maupiti kommen, um zu fressen, aber gestern hatten wir sie nicht gesehen. Welch ein großartiger Abschied von französisch Polynesien!

Während wir schnorchelten wartete Moya passagenbereit auf uns. Die wichtigen Punkte der Projektliste sind abgearbeitet, so dass sie startklar für die nächste große Ozeanpassage war. Nur der Pass lag noch zwischen uns und dem Ozean. Wir tuckerten ins Fahrwasser, mit 2 Knoten Fahrt durchs Wasser machten wir 7.5 Knoten über Grund. Das gesamte Wasser, das der Schwell in die Lagune gedrückt hatte wollte durch den einzigen Pass wieder in den Ozean. Wir schauten. Ruhiger als gestern, aber alles andere als ruhig war das Wasser. Rechts und links des Passes rollten immer noch Brecher ans Riff, im Pass gab es immer noch durchgequirltes Wasser, aber es sah nicht mehr unmöglich aus da sicher hinauszukommen. Der Capitano entschied: „ Moya kann das“, wohl war mir nicht, aber kein Veto und bevor ich mir es anders überlegen konnte war ich eingespannt und schaute für Christian nach hinten auf die Peilungen. „Jetzt links abbiegen, wir sind in der zweiten Peilung“, ich hatte keine Zeit um den Brechern Beachtung zu schenken. Moya pflügte durch das aufgewühlte Wasser, geleitet von Christian, die Kinder wie immer wenn es unruhig wird unten im Salon. Dann ließ der Nervenkitzel nach, wir waren durch und sahen die Schaumkämme nur noch von hinten.

Henry brachte uns noch ein wenig weiter von der Insel nach Süden, um genug Abstand zu kriegen, dann setzten wir die Segel. Wing to Wing, das Grosssegel links, die Genua ausgebaumt rechts. Der Wind kam genau von hinten, also von Osten, wir wollten mal wieder nach Westen, 650 Meilen. Nächster Halt Suwarrow. Die 15 Knoten Wind reichten heute für überraschend schnelle 6 Knoten Fahrt, trotz der schwappenden See. Wir kommen also gut voran und heften uns endlich an die Fersen von Mango, die vor 5 Tagen gestartet ist.

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16.07.2018 - Maupiti, Society Islands, French Polynesia

Wikings at Maupiti

„Nur Wikinger, verrückte Franzosen aus der Britannie und Polynesier fahren bei diesen Bedingungen durch den Pass“ sagte der nette Franzose von dem kleinen Laden im Dorf und zeigte mit dem Zeigefinger seitlich an seine Schläfe. Wir haben Baguette bestellt für morgen und dabei Moya als Namen angegeben, da schaute er verblüfft auf, sah Christian mit anderen Augen an und meinte er hätte uns am Pass gesehen. Franzosen und Polynesier sind wir nicht, also bleibt nur die Kategorie Wikinger für uns übrig, die bei Christians Aussehen gar nicht so schlecht passt. Der Capitano und vor allem Moya hatten gestern alles im Griff, trotz 4 Knoten Gegenstrom, Welle von hinten und brodelndem Wasser, fuhr sie wie auf Schienen. Sie ist eben ein richtiges Drachenschiff - 100% da wenn es mal ruppig wird.

Nur mir fehlen die Wikingergene, kalt mag ich ja gar nicht und entspannt finde ich auch besser als brodeln. Bisher werde ich aber trotzdem von der Wikingermannschaft geduldet und sogar auf Expedition mitgenommen. Anstatt auf dem Wasser ging es dabei durch den Wald den Berg hinauf. Bis ganz auf die Spitze des erloschenen Vulkans. Der markierte Weg startete direkt im Dorf, ging steil nach oben, so dass man schon nach Minuten eine wunderbare Aussicht auf den Ankerplatz hatte. Danach ging es in den Wald hinein, Wurzeln verhinderten, dass wir auf den rutschigen Pfaden fielen, weiter oben, als es felsiger wurde, waren dann Seile zum festhalten angebracht. Joshua war ganz aufgedreht bei der Kraxelei, ihm machte das Klettern einen riesengroßen Spaß. Joni saß die zweite Hälfte der Strecke auf meinem Rücken, oben war es für ihn zu steil und selbst für Joshua nur mit enger Führung machbar. Nach 1.5 Stunden waren wir auf dem Gipfel von Mont Pahahere, 385 Meter über dem Meer. Von hier aus überblickten wir die kleine Insel, sahen die Motus, die Korallenriffe angeordnet wie ein Schachbrett, das Dorf, den Pass und natürlich die Lagune mit ihren verschiedenen Blautönen. Für heute suchten wir uns einen schönen Strand zum Schwimmen, da die Wellen am Pass mindestens noch so groß waren wie am Vortag - mit mir Weichei müssen die Wikinger da wohl auch noch ein bißchen bleiben.

Aber dafür hatten sie heute auch einen schönen Tag auf den Motus, die sind hier sogar frei zugänglich und haben wunderbaren, feinen weißen Sandstrand, ganz untypisch für französisch Polynesien, und natürlich Palmen und flaches, ruhiges Wasser, ideal für Joshuas Schwimmübungen. Wie immer durfte die Kokosnuss als Nachmittagssnack nicht fehlen. Da Christian kein Messer mit hatte, schälte er die fasrige weicher Schale unseres Fundstücks einfach mit einem spitzen Stein ab. Selbst das Kokosfleisch konnte er damit aus der harten Schale entfernen. Was man nicht alles so lernt, wenn man auf Südseeatollen herumtollt.

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15.07.2018 - Maupiti, Society Islands, French Polynesia

Edgy- the pass of Maupiti

Um noch ein bißchen mehr von Bora Bora kennen zu lernen verlegten wir unseren Ankerplatz in den Norden. In der Nähe des Flughafens liegen eine Hand voll kleiner Inselchen, davor ist das Wasser relativ flach und perfekt türkis schimmernd. Wir legten Moya in nur fünf Metern Wassertiefe - eine Seltenheit auf den Gesellschaftsinseln - vor Anker, schnappten uns Tilly machten uns auf Entdeckungsreise Richtung Motus.

Von weitem sahen die Inseln unbewohnt aus. Kleine Ilande, dicht mit Palmen bewachsen, weißer Sandstrand, ohne das geringste Lebenszeichen sahen wir. Beim näher kommen fielen uns dann aber die Schilder auf, die hier ganz akkurat aufgereiht im Abstand von ca. 50 Metern standen, einmal komplett um die Insel herum. „Privat Island“ stand darauf und spätestens als wir die zahlreichen Kameras an den Palmen ausmachten, hatten es sogar wir verstanden: da wollte jemand nicht gestört werden. Jemand der das Geld hatte drei große Gebäude zwischen den Palmen verstecken zu können, unter dem dichten Palmendach englischen Rasen anpflanzen und den weißen Sand mit der Harke kämmen zu lassen, so dass die Streifen im Sand zu erkennen waren. Wer der Besitzer von Motu Tane ist wissen wir nicht, allerdings scheint ihm Privatsphäre nicht ganz unwichtig zu sein. Vielleicht ist es ein Hollywoodsternchen, ein Profisportler oder ein Milliardär? Jedenfalls ist der Ort gut gewählt, direkt am Aussenriff mit herrlichen Korallen, Rifffischen und ohne Kontakt zu Menschen - und das auf Bora Bora. Ob der wohl weiß, wie schön sein Unterwasservorgarten ist, oder reicht es ihm oder ihr zu wissen dass man nachschauen könnte, wenn man nur wollte? Wir jedenfalls sind abgetaucht und haben die tollen Korallenformationen und bunten Fische bewundert. Zum Abschluss ist uns sogar ein Manta Rochen begegnet, ganz natürlich, ohne anfüttern glitt das riesige Tier durch das Wasser und war dann auch blitzschnell mit zwei Flügelschlägen weg als er mich bemerkte.

Für uns war das ein toller Abschied von Bora Bora, wir hatten schon am Morgen ausklariert bevor wir heute nach Maupiti, unsere letzte Insel französisch Polynesiens, gestartet sind. Maupiti ist klein, ohne Gendarmerie, deshalb musste der Papierkrieg schon auf Bora Bora erledigt werden. Es ging heute morgen schon nass los und wurde den ganzen Tag nur schlimmer. Ein Squall jagte den nächsten, der Wind drehte kräftig, wehte dabei frisch. Kurz vor Maupiti holte ich die Angelleine für die bevorstehende Pass Durchfahrt ein, als es plötzlich an der Leine zog, ein riesiger Mahi Bulle hatte sich in letzter Sekunde den Köder geholt und kämpfte jetzt. Mit starken Flossenzügen schwamm er von rechts nach links, tauchte ab und sprang aus dem Wasser, aber es half nichts, am Ende hatten wir ihn an Deck. Größer als Joshua war er und brachte 9kg auf die Waage und ist wie immer vorzüglich, das erste Viertel hat uns heute papsatt gemacht. Bevor wir mit dem Angeln angefangen haben, las ich öfter, dass Fische vor allem in der Morgen- oder Abenddämmerung anbeißen, jetzt weiss ich, dass das nicht stimmt, sie beißen dann wenn man es gerade am lästigsten ist - beim Segelreffen, beim Kochen oder wie heute beim Vorbereiten für die Einfahrt.

Und das war heute besonders nötig, denn der Pass von Maupiti ist lang und schmal und nach Süden geöffnet, dort wo die Wellen herkommen - und die waren gar nicht mal so klein. Von außen sahen wir nicht so richtig was im Pass los war und plötzlich waren wir mittendrin. Adrenalin flutete meine Blutbahnen und machte meine Knie weich, zum Glück waren die Kinder unten und Christian am Ruder - die Brecher und das ablaufende Wasser auf dem Riff waren mir einfach viel zu nah bei Moya - keine 20 Meter entfernt. Comfortlevel ade. Maupiti hat uns nun so lange, bis es ruhiger wird da draußen. Keine Ahnung wie lange das sein wird, die Wettervorhersage zu befragen ist sinnlos, die ist hier so zuverlässig wie würfeln.

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13.07.2018 - Bora Bora, Society Islands, French Polynesia

Heiva at Bora Bora

Bora Bora ist fast ein richtiges Atoll, sie ist eine der ältesten Inseln der Gesellschaftsinseln, 10 Millionen Jahre gibt es sie schon. Der Vulkan im Zentrum ist zwar noch nicht komplett erodiert, aber das Korallenriff ist stark ausgeprägt und die Lagune in Teilen flach. Hier haben die Amerikaner im zweiten Weltkrieg nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbour einen großen Marine Stützpunkt errichtet, als Basis für den Krieg, um den Pazifik. Da es damals wenig Infrastruktur auf der Insel gab, wurden zunächst Straßen gebaut um die Versorgung der 20000 Mann zu gewährleisten. Außerdem gibt es eine große Navy Basis beim Flughafen und zahlreiche Flaks mit Unterständen überall auf der Insel verteilt.

Natürlich wollten die Kinder zu den Kanonen - in den Piratengeschichten, die sie hören und vorgelesen bekommen, kommen die ja immer wieder vor - deshalb waren sie für die kleine Wanderung den Berg hinauf leicht zu motivieren. Außerdem geht Laufen mit anderen Kindern am Start viel besser, plötzlich wird gerannt und geräubert, fangen gespielt und mit Stöcken im Schlamm gespielt und die Strecke wird zur Nebensache. Wo wir zu viert motivieren müssen, geht zu acht fast Alles wie von selbst. Nur Joni war etwas unglücklich, er ist der Kleinste und somit auch der langsamste und konnte nicht immer mit den beiden fünf-jährigen und der acht-jährigen Sophie mithalten. Am Ende standen wir trotzdem alle bei den beiden riesigen Flaks und schauten über die Lagune aufs Meer hinaus. Wie immer haben sich die Schritte weg von the beaten tracks gelohnt.

Heute war einer der wenigen Abende, an denen wir es nochmal von Bord geschafft haben. Normalerweise gehen die Kids nach Sonnenuntergang ins Bett und stehen bei Sonnenaufgang auf. Ausserhalb dieses Routine gibt es normalerweise Drama, deshalb vermeiden wir es bei Dunkelheit von Bord zu gehen. Heute aber gab es an Land einfach zu viel zu sehen, so dass wir nach dem Abendessen an Land tuckerten. Im Juli ist Heiva auf den Gesellschaftsinseln und gipfelt am 14. Juli. Heiva ist das traditionelle Festival der Polynesier, bei dem sie sich in verschiedensten Disziplinen messen und zusammen die Besten feiern. Es gibt Wettbewerbe im Kanufahren, im Bananenstaudenwettlauf, im Singen, Tennis, stärkster Mann und vieles mehr.

Heute Abend gab es traditionelles Tanzen. Männer, Frauen und sogar Kinder in frisch geflochtenen und dekorierten Kostümen aus Palmenblättern und anderen Planzen traten in einer großen Gruppe auf und tanzten zusammen. Eine Stunde lang zeigten sie ihr Können, die Frauen schüttelten ihre Hintern in unglaublicher Frequenz, die Männer wippten mit den Kien, den Takt gaben die Trommler vor - immer schneller und schneller. Die Gruppe blieb synchron und strahlte dabei pure Energie und Freude aus. Stolz präsentierten die Frauen ihr offenes Lachen, die Männer glänzten vor Schweiß. Jeder machte mit, egal ob hager oder mit dicken Ringen um den Bauch, schwangen die Hüften und wackelten die Hintern. Monate hatten die Menschen sich für diesen Abend vorbereitet und wir durften staunend dabei sein. Direkt vor der Tanzfläche saßen wir zusammen mit der Mango Crew im Sand, hinter uns war aufgestuhlt und nebenan gab es eine Tribünen für die Gäste der großen Hotelketten, die mit Booten auch zu diesem Event gebracht wurden. Morgen wird die nächste Tanzgruppe auftreten und Punkte sammeln. Wer den Tanzwettbewerb gewinnen wird, werden wir nicht erfahren, aber zumindest für uns ist das auch gar nicht wichtig. Es war der absolute Wahnsinn.

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12.07.2018 - Bora Bora, Society Islands, French Polynesia

The pearl of the south pacific

Obwohl Bora Bora als Perle der Südsee gilt, hatten wir vorab so viel Negatives über die grüne bergige Insel mit dem großen Aussenriff und dem türkis durchscheinenden kristallklaren Wasser gelesen. Andere Cruiser schrieben von unfreundlichen Polynesiern und einer Insel die auf Tourismus getrimmt ist und ihren authentischen Charme verloren hat. Über die Lagune sollen Motorboote mit posenden Wasserskifahrern heizen, Auslegerkanus sollen Touristen Ukulele singend zum Aussenriff gondeln um dort Rochen und Haie anzufüttern, weil ansonsten die Unterwasserwelt tot ist, die Strände der umliegenden Motus sollen allesamt privat sein, manche davon kameraüberwacht und streng reguliert, so dass jeder Zugang unmöglich ist. Im Dorf soll man sich zu Fuss kaum fortbewegen können aus Angst von den Autos überfahren zu werden. Unsere Erwartungen an Bora Bora waren dementsprechend nüchtern.

Mittlerweile sind wir seit knapp zwei Tagen hier und was soll ich sagen, die Berichte sind zu grossen Teilen richtig, wenn auch etwas überzeichnet. Uns gefällt es hier nämlich trotz allem sehr gut. Die Insel mit ihren Riffen und Stränden ist eine echte Schönheit. Schon bei der Anfahrt auf den Pass waren wir schwer beeindruckt von den Farben die das Wasser hier annehmen kann - und das auch noch nach 2 Monaten Südpazifik. Wir ankerten vor einem der Motus und störten uns nicht über die private Hotelanlage, in der hier die meisten Touristen glamourös ihren Urlaub unter Palmen verbringen, auch die schickimicki Motorboote, die ohne Rücksicht das Wasser der Lagune aufwirbelten, so dass man am Ankerplatz ordentlich durchgerüttelt wird, sind zwar nicht das was man sich wünscht, aber trotzdem halb so wild. Statt uns zu grämen schnappten wir Tilly und machten beim Touri Programm einfach mit, schließlich sind wir ja auch nur Touristen, auch wenn wir hier etwas länger unterwegs sind. Genau bei den singenden Auslegerkanus am Riff, dort wo die Hotelgäste in Ausflügen hingegondelt werden mischten wir mit und sahen uns die Stachelrochen und Haie an. Wenn sie schon angefüttert werden, sahen sich nun vier faszinierte Augenpaare mehr das Spektakel aus der hinteren Reihe an. Anfassen wollten wir lieber nicht. Auch die Koralle hier ist in keinem schlechteren Zustand als auf den Nachbarinseln, vielleicht war sie es, aber jetzt fängt sie wieder an zu wachsen.

Vor dem Dorf liegen wir nun an einer Mooringen und genießen bequemes Anlegen am Steg und sogar einen Minipool am Land für die Kids. Ins Dorf laufen wir an der Straße entlang -ohne Gesteige- aber die Polynesier fahren rücksichtsvoll, so dass wir uns nicht wie lebensmüde fühlen. Ja und die Polynesier, die empfinden wir hier als freundlich wie immer. Und natürlich macht alles noch viel mehr Spass, wenn man Gleichgesinnte trifft, so dass das „ach, das klingt deutsch“ auf der Straße heute gereicht hat, um morgen mit der vier köpfigen Mango Crew wandern zu gehen - die Kinder sind bereits beste Freunde.

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10.07.2018 - Tahaa, Society Islands, French Polynesia

Meeting Nemo in the coral maze of Tahaa

Es gibt sie ja doch noch! Lebende Korallen auf den Gesellschaftsinseln. Wohingegen man auf den Tuamotus Korallen in den schönsten Formationen und allen möglichen Farben sehen kann, waren wir bisher von der Unterwasserwelt der Gesellschaftsinseln etwas ernüchtert. Wir sahen in Tahiti, Raiatea und auf Huahine fast nur tote Korallen, entsprechend wenige Fische waren auch unterwegs. Ob das Korallensterben hier an verschmutztem Wasser, menschlicher Einwirkung, der globalen Erwärmung, Zyklonen oder anderen Faktoren liegt wissen wir nicht, wir vermuten aber, dass es zumindest teilweise an lokalen Einflüssen liegen muss, sonst können wir uns die Korallenpracht 200 km östlich nur schwerlich erklären. Heute zeigte uns der Sprung ins Wasser, dass in den Korallengärten von Tahaa die Korallen erholen und große Teile wieder wachsen.

Schon gestern waren wir aus der lang eingeschnittenen Bucht von Haamene gefahren. Die Bucht ist nach Osten hin offen und wirkte so beim Einsetzen des Südostpassats wie eine Düse. Wir lasen in Böen 35 Knoten Wind vom Windmesser ab, das ist fast Sturmstärke. Bei diesem Wind machte selbst unser Windgenerator regelmäßig eine Notbremsung, damit unsere Akkus nicht überladen und Moya nicht abhebt - zumindest könnte man das bei den Geräuschen glauben. Moyas Anker hielt zwar wie Bombe, aber durch den Schwell, der sich über 2.5 Meilen aufbauen kann, hüpfte Moya auf den Wellen. „Auf der Leeseite muss es ruhiger sein“ dachten wir und zogen das Eisen aus dem Wasser. Das war bei dem Wind und weil die Kette immer noch an Deck lag - unsere Streicharbeiten waren durch den Regen verzögert- gar nicht so einfach. Aber schließlich war es geschafft und wir hofften auf eine Mooring in der Bucht von Tapuamu. Als wir dort ankamen wehte es immer noch mit 25 Knoten, der Wind fiel hier einfach von den Bergen herab. Das war nicht ganz was wir uns vorgestellt hatten, zumal keine Boje frei war und unser Echolot konstant 20 Meter Wasser unterm Kiel anzeigte. Auch mit der Kette im Kasten wäre es nicht möglich gewesen hier zu ankern, also suchten wir nach Alternativen. Am Aussenriff gibt es hier drei Motus, dazwischen liegen die Korallengärten, wo wir gerne schnorcheln wollten. Laut Cruising guide ist das Ankern hier aber aussichtslos und die Stelle auch wenig geschützt. Wir versuchten es trotzdem, tatsächlich war der Wind hier sogar etwas schwächer als in der Bucht. Einige Bootslängen vor der Sandbank versenkten wir den Haken in 8 Meter Wassertiefe - er hielt auf Anhieb und bestand den Test auch über Nacht.

Heute morgen wehte es immer noch ordentlich. Gut, dass wir Übung im Übersteigen ins Dingi haben, denn das war etwas wackelig heute. Durch das schwappende Wasser ging es hinüber zu den Inseln. Auf der größten gibt es eine Hotelanlage mit Wasserbungalows, die war tabu, bei hunderten von Dollar die Nacht will die Elite unter sich bleiben. Das Motu nebenan tat es auch zum Anlanden und die Korallengärten waren ohnehin im Wasser und das gehört jedem. Mit Kind und Kegel gingen wir Schnorcheln. Joni wollte zwar noch keine Taucherbrille, aber er guckte einfach von Christians Rücken in Wasser. Joshi war voll dabei - ganz ohne Schwimmhilfe. Im Labyrinth der Korallen war das Wasser nur ein bis zwei Meter tief, ideal zum Schnorcheln mit Kinder, denn die bunten Fische sind auch dann ganz nah, wenn man nicht hinunter taucht. Vom Aussenriff kann man sich in einem kleinen Kanal in die Lagune treiben lassen und nebenbei Korallen und Fische schauen. Wir waren wieder mal total begeistert von der Unterwasserwelt. Nur kalt war es heute, Joshi fing schon bald an zu zittern und beendete unsere kleine Wasserexpedition, aber nicht bevor wir Nemo in einer Seeanemone erspäht haben - wow ist das toll.

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08.07.2018 - Tahaa, Society Islands, French Polynesia

Walking in the rain on Tahaa

Gemütlich starteten wir heute morgen. Der Plan war nach dem Frühstück zur Vanille Farm auf der Südseite der Insel zu laufen, uns dort die Vanilleproduktion erklären zu lassen und heute Abend mal wieder essen zu gehen. Das Restaurant Tahaa Maitai liegt keine hundert Meter von Moya entfernt und wurde uns von anderen Cruisern wegen der exzellenten Küche empfohlen. Die kochen dort wohl auch deftige Gerichte mit Vanille, was total gut schmecken soll.

Die grauen Wolken am Himmel störten uns nicht weiter. Zum Wandern ist es ja ohnehin besser wenn unser Stern nicht so vom Himmel brennt, außerdem sind die Regengüsse normalerweise in Minuten vorbei. Deshalb packten wir den Rucksack so wie immer, also ohne Regensachen, nur mit zwei Extra Shirts für die Kinder. Danach setzten wir mit Tilly über. Es tröpfelte, hörte aber gleich wieder auf. Wir gingen los. Am Ortsausgang fing es leicht an zu regnen, aber das machte nichts, es war ja warm. Wir suchten einen Baum als Unterstand. Als es nachließ gingen wir weiter durch eine satt grüne Landschaft. Große Urwaldbäume sahen wir und viele bunte Blumen und Blätter- es war mal wieder fast so wie im botanischen Garten, nur hier wächst das Zeug von selbst. Joshua fing an am Wegrand einen Strauß zu pflücken. Joni wollte das dann natürlich auch. Beide marschierten gut gelaunt den Hügel hinauf. Oben fing es wieder an zu regnen, wir stellten uns erst unter eine Palme und als die den Regen nicht mehr abhalten konnte unter einen Brotfruchtbaum, der mit seinen großen Blättern ein besseres Dach bildete. Bald reicht das aber auch nicht mehr, der Himmel hatte seine Tore geöffnet, es schüttete. Man sah selbst die Bergkante nicht mehr, die nur noch eingehüllt in dichte graue Wassernebelschwaden war. Wir wurden also nass. Sobald es nicht mehr prasselte sondern nur noch plätscherte, wackelten wir weiter bis zur nächsten Unterstellgelegenheit. Richtig aufhören zu regnen wollte es heute nicht mehr.

Nach ein bißchen Suchen fanden wir die Farm, aber es war keiner da. Vielleicht wollten sie am Sonntag keinen Besuch von Touristen? Vielleicht hatten sie auch ganz zu gemacht? Unsere Führung fiel jedenfalls ins Wasser. Es regnete weiter, wir kehrten um. Es war trotzdem es schöner Spaziergang mit anschließender Spielerunde an Bord. Dort haben wir dann auch zu Abend gegessen, das Maitai hat nämlich am Sonntag nur mittags geöffnet. Keinen hat das aber so richtig gestört, auch Joni der zwischenzeitlich etwas grummelig schaute, war trocken wieder happy.

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07.07.2018 - Tahaa, Society Islands, French Polynesia

Almost done

Vor der Werft lagen wir die letzten Tage vor Anker. Es gibt dort einen der wenigen Spots hier auf den Gesellschaftsinseln, wo das überhaupt möglich ist, an den meisten Stellen ist das Wasser dafür zu tief oder zu flach. In Sekunden rauscht das Echolot von ungefähr 30 Metern auf unter 5, laut Seekarte gehts es danach im gleichen Tempo weiter bis auf Null, es ist zu riskant, dass man bei der nächsten Winddrehung auf dem Riff hängt. An vielen Stellen haben die Polynesier Moorings angebracht, um das Bleiben zu erleichtern. Allerdings lassen sie sich diesen Service auch bezahlen, 2500 CPF oder mehr (22 Euros) für eine Nacht am Ball sind keine Seltenheit. Das schmerzt natürlich in der Reisekasse, vor allem weil Ankern ja gar nichts kostet. Trotzdem sind die Bojen gut besucht, vor allem die Charterkatamarane trifft man dort häufig - kein Wunder, bei den Charterpreisen in französisch Polynesien werden die Mooringkosten unter Portokasse verbucht.

Auf Raiatea liegen die Basen der Vercharterer, von hier aus starten die Katamarane ihre Erkundungstour auf den Gesellschaftsinseln. Wer es ruhig mag kann ohne Probleme einen gesamten Wochentörn in der mit Tahaa geteilten Lagune verbringen, es gibt 101 Möglichkeiten. Ansonsten liegt Bora Bora in Sichtweite und Huahine um die Ecke. Tatsächlich sind wir auch wegen der Vercharterer hier, denn die großen Flotten ziehen auch die Marine Experten an. Der Workshop unserer Segelmacherin Regine, liegt so auch direkt auf dem Gelände der Charterbasis. Trotzdem hat Regine es geschafft unseren Blister, unsere Sprayhood und das Binimi in nur zweieinhalb Tagen sehr gut zu reparieren. Währenddessen arbeiteten wir an Bord.

Nachdem wir die letzten drei Tage konstant schmutzige Hände hatten und der Geruch von frischer Farbe in der Nase hing, wollten wir das heute zumindest zeitweilig ändern. Unsere Ankerkette liegt zwar immer noch an Deck, da im Ankerkasten noch nicht alle nötigen Farbschichten gemalert sind, aber das hielt uns nicht davon ab, einige Meilen nach Norden zu tuckern. Den restlichen Tag werkelten wir zwar weiter, aber Moya ist inzwischen so weit aufgehübscht, dass wir morgen auf Erkundungstour starten können. Die Reling spiegelt, die Holzelemente an Deck glänzen und an den Maststufen sind Leinen gespannt und die Segel abzuhalten, um weitere Segelunfälle zu vermeiden. Die Projektliste ist zwar noch nicht leer, aber nun sind erstmal wieder die Kinder dran, die die letzten Tage geduldig auf uns gewartet haben.

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04.07.2018 - Raiatea, Society Islands, French Polynesia

Wellness for Moya

Obwohl uns unsere eiserne Lady so zuverlässig, ganz ohne Mätzchen bereits um die halb Welt getragen hat, haben wir sie in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Seit Portobello lag Moyas Projektliste großteils unangetastet im Navigationstisch - sieht man mal vom Unterwasserschiff ab. Wir waren erst viel zu beschäftigt den Pazifik zu erobern und danach überwältigt von der Schönheit der Inseln in der Südsee, so dass Moya etwas warten musste. Natürlich gab es bisher auch nicht alle Ersatzteile und Profis, die wir brauchen - aber Ausreden beiseite, es lag schon an uns.

Gestern haben wir Huahine in unserem Kielwasser gelassen und sind nach Raiatea gefetzt. Es gab ordentlich Wind, gerade so viel, dass wir unter voller Genua und leicht gerefften Grosssegel mit Rumpfgeschwindigkeit durch die Wellen fegten. Der Seegang war auch gestern enorm, die riesigen lange Wellen kamen von Süden als Ausläufer des Tiefs das uns dann doch nicht getroffen hat. Man kann Wellenhöhen ja so schlecht schätzen und auf Fotos sieht das Meer ja normalerweise immer sanft wie ein Ententeich aus, trotzdem gibt es ausnahmsweise ein Foto auf der man die Dimensionen der Wellenberge erahnen kann. Parallel zu uns segelte nämlich eine Schweizer Yacht, die sogar ihren Mast zu großen Teilen in den Wellentälern verstecken konnte und dabei war sie wirklich nah - seht selbst.

Bei normalen Inseln würde man sich bei so einem Seegang in die tiefste Bucht flüchten, die man finden kann, und hoffen, dass es der Schwell nicht hinein schafft. Hier braucht man sich darum keine Gedanken zu machen, einmal durch den Pass und man arrangiert sich maximal noch mit den Wellen, die der Wind in der Lagune aufzubauen schafft. Was auf den Tuamotus noch ungemütlich werden kann, ist hier meist kein Problem, da die Lagune durch den Vulkan in der Mitte deutlich kleiner und somit weniger Windaufbaufläche bietet. Wir segelten also hinein in das Atoll und warfen unseren Anker an die Nordseite von Raiatea in ruhigem Wasser direkt vor einer Werft.

Wir hatten gehört, dass es hier zwei Segelmacher geben soll und neben unserem zerrissenen Blister, wollte unsere Sprayhood auch unbedingt Aufmerksamkeit. Die tropische Sonne ist aggressiv und hat inzwischen fast alle Nähte angegriffen, nicht mehr lange, dann wären nur noch die einzelnen Stoffstücke übrig geblieben. Tatsächlich hatten wir Glück. Regine quetscht nun unsere Reparaturen trotz vollem Terminkalender noch dazwischen und ist vielleicht sogar schon bis zum Wochenende damit fertig. Mit abgebautem Binimi, das an einer Stelle an der Oberseite verstärkt werden muss, und ohne Sprayhood, beschlossen wir hier liegen zu bleiben, um an Moyas Liste zu arbeiten. Die Ankerkette liegt momentan an Deck, die Klappe vom Ankerkasten ist ab und der Capitano war heute den halben Tag hineingefaltet, um einen neuen Anstrich vorzubereiten. Währenddessen arbeitete ich an Deck mit Stechbeitel, Schleifgerät und Farbe bewaffnet. Joshua malte einen Plan von allen Stellen an denen ich arbeitete und kennzeichnete farbig den Arbeitschritt, orange für angefangen, blau für fertig geschliffen und rot für grundiert. Joni wuselte dazwischen herum, versteckte Werkzeuge und verteilte seine Lego Duplo an Deck. Außerdem bekam Moya neue Lazy Jacks. Während ich hier schreibe, arbeitet Christian neben mir mit dem neu gekauften Edelstahlseil, um ein Auge hinein zu spleißen. Das Unterfangen sieht momentan noch etwas wild aus. In alle Richtungen stehen widerspenstige Drähte ab, ich bin aber zuversichtlich, dass er die auch noch bändigt. Morgen geht es weiter mit Streichen, die Holzteile wollen auch einen neuen Look.

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11.07.2018:
Comment from Dody
Ei Sabrina, das ist aber aergerlich mit dem Bimini! Kannst Du mir sagen wie wo was passiert ist? Etwas Extra-Stoff habt ihr ja gluecklicherweise noch, hoffe es ist nicht so schlimm!!!
16.07.2018:
Comment from MoyaCrew
Danke Dody. Das war halb so schlimm, nur eine kleine Reparatur, da wir das Binimi von oben mit unserem Baum angeschrabbt haben. Die Segelmacherin hat einfach ein Webbing als Schutz drüber genäht. Wir sind weiterhin hoch zufrieden mit Deiner tollen Arbeit :-)
02.07.2018 - Huahine, Society Islands, French Polynesia

New polynesian girl on Huahine

Es ist kein Klischee und auch nicht nur fürs Fernsehen, hier laufen manche Ladies den ganzen Tagen mit Blüten im Haar oder wunderschönen, frisch geflochten Blumenkränzen auf dem Kopf herum. Wir treffen sie auf der Straße, an der Supermarktkasse oder eben wie gestern an dem kleinen Strand von Port Bourayne. Ich möchte die Menschen normalerweise nicht mit meiner Kamera belästigen, aber dieses Mal ging ich hin und fragte, ob ich fotografieren dürfe. Die Frau lachte mich an und freute sich, dann nahm sie ihren Kranz vom Kopf und schenkte ihn mir, weil er mir so gut gefalle. Wow! Ich war mal wieder hin und weg über die Offenheit und Gastfreundlichkeit der Polynesier und bereute ein weiteres Mal kein französisch zu sprechen. Mit englisch kommt man hier zwar schon durch, aber richtige Gespräche führen und Kontakte knüpfen geht so viel besser, wenn man sie Sprache der Leute spricht. Trotzdem waren die Menschen in noch keinem anderen Land durchgängig so freundlich und kommunikativ ohne aufdringlich zu sein - vielleicht mit Ausnahme von Venezuela. Ich zog meinen neuen Kopfschmuck auf und fühlte mich den restlichen Tag noch mehr wie in der Südsee.

Der Strand war weitgehend leer, es gab hier nur den Guard, eine kleine Gruppe von Polynesiern und ein Touri Pärchen, alle bis auf den Mann mit dem Hut aus Palmenblättern waren mit kleinen Booten hierher gekommen. Auch heute war er da, in einer kleinen Hütte verkauft er selbstgebastelten Schmuck, reinigt den Strand, sammelt Blumen und Farne und zeigt den Besuchern wo sie die Boote abstellen können - wo er wohnt, haben wir nicht rausgefunden. Früher war die kleine Bucht wohl bewohnt, nur wenige Meter vom Strand entfernt in den Dschungel hinein gibt es noch die Überreste eines großen Gebäudes, das inzwischen halb eingefallen und überwachsen ist. Wir folgten einem kleinen Trampelpfad in das dichte Grün hinein und gingen auf Dschungelexpedition. Nach etwa hundert Metern weitete sich der Pfad und sah schon fast aus wie ein richtiger Weg, der sich den Berg hinauf wand. Wir gingen hinauf auf der Suche nach einem Aussichtspunkt. Immer wieder sahen wir alte Wegstücke und Steinmauern vermutlich von vor sehr langer Zeit. Außerdem war der Berg bewohnt von der polynesischen Bergkrabbe (so haben wir sie genannt), die großen Krebse wohnten hier oben in Erdlöchern und waren ganz schön schnell unterwegs, natürlich nur seitwärts. Die Jungs machten einen Wettbewerb daraus, gewonnen hatte der, der mehr Krebse findet. Wir gingen immer weiter hinauf, das Rauschen des Meeres wurde immer leiser, die Urwaldriesen überragten uns mit ihren dichten grünen Kronen, Lianen hingen herab und Parasitenpflanzen wanden sich die Stämme hinauf, um näher ans Licht zu gelangen. Schließlich fanden wir nach einer Abzweigung eine winzige Stelle, an der sich die Pflanzen teilten und seitlich den Blick auf sie Lagune von Port Bourayne zuließen. Moya sahen wir von hier aus genauso wenig wie das Aussenriff, wir waren zu weit Richtung Osten entlang der Küstenlinie der südlichen der beiden Inseln von Huahine gelaufen.

Christian trackte unseren Weg mit GPS, um es später mit Open Street maps zu teilen, hier gibt es tatsächlich noch weiße Stellen auf den Karten und er hilft diese zu füllen. Auf dem Rückweg fanden wir noch eine weitere Weggabelung und standen wenig später vor einem großen Lavafelsen, hinter dem wir das Meer rauschen hörten. Die Kinder konnten zwar nicht hinauf, aber Christian und ich kletterten nach einander die drei Meter nach oben, um einen phänomenalen Ausblick direkt auf Moya zu haben.

Am Nachmittag tuckerten wir zum Dorf Fare. Das kleine Örtchen war schnell inspiziert, trotzdem war es größer als die Orte der Tuamotus und es gab einen Supermarkt, der Eis verkaufte. Natürlich wollten die Jungs ein Eis haben, so dass wir wenig später auf dem Parkplatz Schokoeis schlemmten. Als wir gerade fertig waren, kam Joni mit zwei neuen Eistüten auf uns zu gerannt, er hatte es von dem weißen Auto an der Ecke geschenkt bekommen und gleich noch eine Packung Kekse dazu - typisch polynesisch.

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