Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
31 °C
Schwache Brise aus Nordwest
30.06.2018 - Huahine, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

Bei den Brechern bleibt der Atem weg

Gestern sind wir von Tahiti geflüchtet. Es gibt dort zu viel Lärm und zu viele Menschen, das sind wir nicht mehr gewohnt. Außerdem sind wir von der Schönheit der Marquesas und der Tuamotus ziemlich verdorben, so dass uns Tahiti gar nicht so gut gefallen hat. Wir zogen also das Eisen aus dem Wasser und tuckerten zum Pass. Unterwegs wurden wir von Wasserskifahrern begleitet, die sich richtig ins Zeug legten, als sie meine Kamera sahen. Geschützt von dem vorgelagerten Korallenriff war das Wasser still, optimale Bedingungen für ihre Kunststücke. Am Pass brachen sich die langen Ozeanwellen rechts und links am Korallenriff in riesigen Brechern. Auf der linken Seite tummelten sich Surfer die sich wagemutig in die Wellen stürzten. Rechts war keiner, da jeder ungebremst von den rollenden Wellen auf das Riff gedrückt würde. In der Mitte blieb ein schmaler betonter Streifen mit relativ ruhigem Wasser, hier wollten wir durch. Auf halben Weg nach draußen rollten die Brecher mit weißer Gischt auf beiden Seiten von Moya. Scary! Zum Glück ist die Navigation hier auf den Gesellschaftsinseln einfacher, da die Lagune durch die Insel in der Mitte wesentlich kleiner ist, so dass es wesentlich weniger Strömung gibt als auf den Tuamotus. Die Ausfahrt war so zwar spektakulär, aber eigentlich Kindergarten.

Als wir draußen waren sahen wir auch warum es am Riff so hoch her ging. Die See war fast glatt wenn man von den meterhohen, sehr langen Wellen absieht, die Moya ganz sanft anhoben und dann wieder absenkten. Die Wellen waren so lang, dass wir davon an Bord kaum etwas mitbekamen, außer, dass andere Boote immer wieder zeitweilig hinter den Bergen verschwanden. Die Wellen kamen aus Süden, vermutlich von einem entfernten Wintersturm.

Über Nacht segelten wir gemächlich nach Norden, bis dann heute Morgen der Wind auffrischte und Moya Richtung Huahine flog. Der Schwell hatte nicht nachgelassen, so dass wir mit respektvollen Abstand zum Aussenriff an der Westseite von Huahine entlang segelten - die Brecher waren hier sogar noch größer als gestern. Wir suchten das kleine Nadelöhr, fanden es schließlich zwischen den großen Wellen und schlüpften am frühen Nachmittag nach 120 Meilen auf dem Wasser hinein. Huahine ist wie Tahiti von Bergen übersät und grün bewachsen. Bis auf einige wenige Segelboote ist hier in Port Bourayne aber nichts los - die Stille ist zurück.

Wir konnten uns heute nur schwer entscheiden, wo wir vor Anker gehen sollten und diskutierten noch am Morgen ob wir nicht besser nach Raiatea segeln sollten. Der Grund für unsere Unentschlossenheit ist das heranziehende Tiefdruckgebiet, das uns morgen wohl südlich passieren wird, wir aber eventuell noch die Ausläufer miterleben werden. Die Ankergründe sind auf den Gesellschaftsinseln größtenteils tief mit Korallenköpfen dazwischen, beides ist nicht ideal um einen Sturm abzuwettern. Deshalb waren wir heute froh eine akzeptable Mooringboje gefunden zu haben, um für alle Fälle gewappnet zu sein.

Zu diesem Eintrag gibt es 2 Kommentare.
01.07.2018:
Kommentar from Marcus (und Judith :-)
Hallo Ihr Lieben, vor Tahiti fliehen zu wollen und zu können, das hört sich an wie wahrer Luxus. Bin sehr gespannt auf die Bilder der Surfbreaks. Wie immer vielen Dank für das tolle Logbuch & dass Ihr uns an Eurem Abenteuer ein wenig teilhaben lasst. Genießt es weiter!
04.07.2018:
Kommentar from MoyaCrew
Ich gebe zu, wir sind echt gut im Jammern auf höchstem Niveau. Wenn nebenbei noch Zeit bleibt und wir nicht vor Kälte bibbern - heute waren es nur 28°C- genießen wir auch schon mal unser Luxusleben ;-) Voila für Dich die Pics