Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
31 °C
Schwache Brise aus Nordwest
20.09.2018 - Uliveo, Maskelyns, Vanuatu

Fantastische Welten & Abendessen bei den Ni-Vans

Schnorcheln bei wolkenbedeckten Himmel macht keinen Spaß. Man sieht die bunten Fische eher wie durch einen Blaufilter und auch weniger gut, da die Beleuchtung der Sonne fehlt. Ich hatte also keine großen Erwartungen und lies die Kamera zu Hause, als wir beschlossen doch mit Tilly für eine Schnorchelrunde in die Nachbarbucht zu tuckern. Wie sollten denn schon die Maskelyns im Schatten mit den sonnenbestrahlten Riffen der Tuamotus mithalten können? Nach einem etwas holprigen Ritt über die Wellen am Riff banden wir Tilly an einem Korallenkopf fest und sprangen mit Schnorchel und Taucherbrille bewaffnet ins gar nicht mal so ruhige Wasser. Nach kurzem Zögern kamen die Jungs nach und zumindest Joshua steckte seinen Kopf ins Wasser und - was soll ich sagen - trotz Wolken hatten wir ein gigantisches Erlebnis und waren kaum wieder aus dem Wasser zu kriegen. Während sich in französisch Polynesien alles um Korallenköpfe und kleine Riffinseln dreht, ist das Riff hier ganz anders. Die Korallen sind so lebendig und vielfältig wie wir sie bisher noch nirgendwo gesehen haben. Sie haben verschiedenste Formen und Farben, dazwischen sitzen Seeanemonen und wachsen Unterwasserpflanzen. Manche Korallen sehen aus wie Stacheln, andere wie Schwiegermütterstühle nur ohne Stacheln, wieder andere wie riesige gelbe Rosen, aufgespannte Fächer oder Bäume. Alles ist in Bewegung und schwingt im Rhythmus von den Wellen mit. Ich hatte das Gefühl durch Wälder von Korallen in allen möglichen Farben zu schwimmen. Zwischen den Gebilden schwimmen bunte Fische umher, neben zahlreichen Nemos und Schmetterlingsfischen, auch Fische die wir noch nicht kennen - große gelbe mit blauen Punkten, hautfarbene mit blauen Mustern, schwarz-weiß-braun gestreifte mit Fächer auf dem Kopf. Am Anfang fallen sie in dem bunten Durcheinander gar nicht auf - aber dann sieht man sie plötzlich in ganzen Schwärmen. Da hatte uns Phillip einen tollen Tipp gegeben.

Zum Abendessen waren wir heute bei ihm zu Hause eingeladen. Sein traditionelles Haus aus gewobenen Palmenblättern steht direkt am Wasser, zwischen den zahlreichen Kava-Bars. Er breitete eine Matte für uns aus und kochte Manjok mit Kokosmilch und Inselkraut für uns. Ganz traditionell wurden die Zutaten in Bambusrohre gestopft und dann auf eine Feuerglut gelegt. Als das Essen fertig war, wurden die Rohre mit der Machete aufgeschnitten und das Essen auf Bananenblättern serviert. Die Manjokpaste sah ein bißchen so aus wie Kartoffelbrei, schmeckte aber eher wie Greisbrei, das gedünstete Inselkraut wie Spinat. Wir fanden es so lecker, dass ab jetzt wohl öfter Manjok auf dem Speiseplan stehen wird. Als Nachtisch hatten wir Papaya und wir bekamen eine Nachhilfestunde in Matten weben. Rohmaterial waren die Blätter der (wenn ich richtig verstanden habe) Wanderpalme. Wahnsinn wie schöne Dinge die Leute hier mit Naturmaterialien herstellen können. Während ich und Christian webten, bildeten die Kids einen Schmelztiegel, Joni spielte Fangen mit den Mädchen, Joshua baute eine Sandburg mit den Jungs. Fast wie bei Freunden!

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