Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.201911:45UTC+2
31 °C
Schwache Briseaus Nordwest
16.08.2015 -Muros, Spanien

Der Ort an dem die Sonne stirbt

Cabo Finisterra ist seit Jahrhunderten von unzähligen Mythen umwoben. Bereits Kelten und Römer fragten sich, was wohl hinter dem Ende der Welt liegt. Bis heute ist es immer noch die letzte Station auf dem Jakobsweg, wo hunderte von Pilgern ihre Reise an der Kirche Santa Maria das Areas abschließen und von den 250 Metern steil abfallenden Klippen auf den Ozean hinaus schauen. Am Kap ereignen sich trotz modernster Schiffstechnik, trotz Leuchtturm und dröhnendem Nebelhorn immer noch Schiffsunglücke. Wir sind heute sicher um die Landzunge gefahren und wissen jetzt die Antwort: Hinter dem Ende der Welt kommt richtig dicke Suppe - Nebel. Schon die letzten Tage war alles in dicke graue Wolken gehüllt und die Sichtverhältnisse mäßig. Heute haben wir schon nach kurzer Zeit die Küste gar nicht mehr gesehen. Gegen Abend schwebte dann die Suppe einige Meter nach oben, so dass wir wenigstens die untern Metern der Küste ausmachen konnten, was die Navigation dann doch etwas erleichterte. Mit Radar und AIS sind wir zwar gut ausgestattet und können uns auch bei schlechter Sicht oder Dunkelheit zurecht finden, schöner ist es aber trotzdem wenn man die Boote, Felsen, Fischfarmen etc. auch sieht. Der Tag heute erinnerte schon sehr an Herbst und wir drücken fest die Daumen, dass die Wettervorhersage richtig liegt, die für die nächsten Tage wärmeres Wetter ankündigt. Irgendwie ist es ohnehin Ironie des Schicksals: Damit sich unserer 2 Wochen Dauerregen Urlaub in Kappeln von August letzten Jahres nicht wiederholt sind wir vor fast 2 Monaten in der Ostsee gestartet und haben mittlerweile über 1300 Seemeilen zurückgelegt. Das anfängliche durchwachsene Wetter in Ost- und Nordsee sowie Ärmelkanal konnten wir ja noch belächeln, damit hatten wir gerechnet und dachten "wir müssen halt einfach weiter nach Süden". Dass wir nun Mitte August in Spanien 5 Tage hintereinander die Heizung an Bord anschalten, hätte ich wirklich nicht erwartet. Es ist zwar nicht wirklich kalt, aber die, wegen des Regens, hohe Luftfeuchtigkeit läßt bei 17 Grad einfach alles klamm erscheinen. Da wir heute den Ort an dem die Sonne stirbt hinter uns gelassen haben, hoffen wir, dass sie morgen im Osten wieder aufersteht und sich dann nicht wieder hinter den Wolken versteckt.

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