Erst die Arbeit...
Heute morgen sind wir vor den Kindern aufgestanden. Für uns ist das ein eher seltenes Ereignis. Dennoch kein Wunder, denn seit wir hier an der Schlei sind, hat das erste mal die Sonne geschienen, so dass wir voller Tatendrang waren. Es sollte heute voran gehen - zwar noch nicht auf dem Wasser, dafür aber an Bord bei unseren offenen Arbeiten. Bevor es los ging, war aber erstmal gemütlich frühstücken angesagt. Dabei hat uns die Sonne im Decksalon auf die Nase geschienen. Besonders in solchen Situationen ist es einfach toll nicht unten tief im Schiffsbauch zu sitzen sondern die Welt durch die großen Fenster zu sehen und zu beobachten was um uns rum passiert. Danach ging es für die Kinder in die Baby-Badewanne. Jonathan fand das richtig klasse, aber Joshua hat seit einigen Wochen einen Rückfall zum Thema wasserscheu, so dass auch heute morgen die Wäsche von lautem Gebrüll begleitet war. Im Anschluss ging es für Christian hoch hinaus, er ist in den Mast geklettert und hat unseren Windmesser den er repariert hatte wieder installiert und ta-da: Windrichtung und Geschwindigkeit werden nun wieder 1A angezeigt. Gut gemacht Christian! Dann weiter zum Supermarkt (wir hatten doch noch ein paar Sachen vergessen zu kaufen), zum Spielplatz und ganz wichtig zur Baustelle. Als wir am Parkplatz vorbei kamen, wollte Joshua lieber Autofahren. Es hat ziemlich lange gedauert ihn davon zu überzeugen, dass wir jetzt kein Auto mehr haben und wir auch nicht einfach eins holen können. Bei unserer Tour habe ich wieder etwas gelernt: man sollte nicht alleine mehrere Kilometer zum Supermarkt laufen mit 2 Kinder im Bollerwagen und keinem Platz für die Einkäufe - sonst ist die Schlepperei vorprogrammiert - simpler Sachverhalt, da hätte man draufkommen können. Währenddessen wurde an Bord kräftig gelötet, geschraubt und verkabelt. Unser AIS, unser Bordcomputer, das WLAN und die MOB (Man over Bord) Watchbox funktionieren jetzt. Christian war voll in Fahrt und hat danach noch an unserem Bett gebastelt (bereits im letzten Jahr hatten wir eine Einzelkoje in eine Art Doppelbett umgewandelt, allerdings hatten wir damals nicht das richtige Werkzeug und Holz um die Arbeiten abzuschließen). Während die Kinder schliefen, habe ich mich daran versucht die Vorhänge aufzuhängen - leider sind aber die Vorhangsschienen so eng, dass selbst unser kleinster Schraubendreher zu groß für die Öffnung war. Da blieb nichts anderes übrig als den Großteil der Aktion erst einmal zu vertagen. 2 Vorhänge hängen aber nun doch, die habe ich mit Spannfix anstatt mit Schienen angebracht - ein wirklich klasse System das prima funktioniert. Unseren großen Baustellen, die Wanten und die große Rostbeseitigungsaktion sind weiter unangetastet, dennoch war es ein durchaus erfolgreicher Tag und wir sind wieder einen Schritt weiter.