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16.11.2018 - Dili, East Timor

Things to do in Dili

Zwei Tage in Dili sind zu lang, drei Tage zu kurz. So oder so ähnlich habe ich die Zusammenfassung des touristischen Dilis für Touristen gelesen. Nach vier Tagen hier in der Stadt verstehe ich so langsam was der Author damit umschreiben wollte. Nach dem ersten dominierenden Eindruck von verwahrlosten Häusern und Ruinen findet man bei näherem Hinschauen doch viele kleine schöne Ecken, trifft auf die traurige aber spannende Geschichte des Landes und genießt die kombinierten kulinarischen Highlights aus Portugal und Südostasien:

Cristo Rei

Die Bucht von Dili wird von einer 27m hohen Statue von Jesus Christus überblickt. Während der indonesischen Besatzung wurde die Kupferstatue am Ende des Kreuzweges von den Besatzern aufgestellt. Die Locals haben ein gespaltenes Verhältnis zu dem Monument, nicht nur weil die Völkerrechtsverletzungen der Besatzung unvergessen sind, sondern auch weil Jesus Richtung Jakarta blickt und mit 27 Meter Höhe auf Osttimor als 27zigste Provinz Indonesiens anspielt. Nichtsdestotrotz ist das Monument sehr beeindruckend und der Aufstieg hinauf auf das Kap über den Kreuzweg empfanden sogar die Kinder sehr interessant. Von oben hat man nicht nur den direkten Blick auf Cristo Rei, sondern auch einen phänomenalen Blick über die Bucht von Dili, die weißen Sandstrände und vorgelagerten Riffe.

Wer Schnorchelsachen mitbringt, kann so wie wir das gemacht haben an dem weißen Sandstrand auf der Ostseite von Cristo Rei im badewannenwarmen Wasser schnorcheln gehen und die tolle Unterwasserwelt von Osttimor entdecken. Wenn nicht kann man unter den Bäumen im Schatten entspannen oder einen Strandspaziergang am menschenleeren Strand machen. Direkt vom Strand aus kann man zu den vorgelagerten Korallenriffen schwimmen und trifft dort auf lebendige Korallen in allen Formen und Farben und eine Vielfalt von kleinen bunten tropischen Fischen, die darin wohnen. Wir hatten nicht viel erwartet vom Schnorcheln hier direkt neben der Stadt und hatten deshalb auch keine Unterwasserkamera dabei, waren aber von der Vielfalt der Fische und Korallen positiv überrascht. Es waren sogar welche dabei die wir bisher noch gar nicht kannten.

Resistance Museum

Im Andenken an die Geschichte des Landes gibt es im Zentrum von Dili das Widerstandsmuseum. Dort wird mit vielen Bilder auf Portugiesisch und Englisch die Geschichte von Osttimor erzählt. Der Fokus des Museums liegt vor allem auf dem Ende der portugiesischen Kolonialzeit und der nachfolgenden indonesischen Besatzung. In vielen Schautafeln erfährt man über die Hintergründe der Besatzung, die politische und die militärische Widerstandsbewegung der Bevölkerung sowie die vielen Völkerrechtsverletzungen bis hin zu Blutbädern die hier noch in den 1990ziger Jahren stattfanden. Außerdem werden wichtige Ereignisse in kleinen Filmchen veranschaulicht. Wir waren schockiert und beeindruckt von unserer bisherigen Ignoranz.

Santa Cruz Friedhof und Chega Ausstellung

Während das Resistance Museum auf die Geschichte fokussiert ist, informiert die Chega Ausstellung über die Völkerrechtsverletzungen während der indonesischen Besatzung. Der Santa Cruz Friedhof ist nur um die Ecke, dort kann man sich dann direkt die Gegebenheiten des Santa Cruz Massakers anschauen, bei dem 1991 nach einer niedergeschlagenen Demonstration mindestens 271 Menschen starben, 270 spurlos verschwanden und 383 verletzt wurden.

Spaziergang entlang des Palacio Governo und der Uferpromenade

Direkt am Wasser verläuft die belebte Avenida Marginal, südlich davon findet man das große, weiße Parlamentsgebäude. Schön hergerichtet befindet sich ein Springbrunnen davor, über das Gelände kann man spazieren und vom östlichen Ende die Madonnenstatue bewundern, bevor man über die Straße geht und in den Parks am Ufer entlang weiter schlendert. Im Schatten der Bäume mit einem Windzug vom Wasser ist es hier nicht ganz so heiß, viele Studenten der Universität Dilis sitzen deshalb hier zum Lernen.

Shopping im Timor Plaza

Das Timor Plaza ist das einzige Einkaufszentrum von Osttimor mit zahlreichen Geschäften, großen Supermärkten, Apartments, einem tollen Foodcourt und dem einzigen Kino Osttimors. Wir fanden es toll hier einzukaufen, Kaffee zu trinken und im Foodcourt aus den vielen möglichen asiatischen Spezialitäten auszuwählen.

Gemüsemarkt Lecidere

Direkt am Ufer des Stadtteils Lecidere gibt es einen Obst- und Gemüsemarkt. Frische lokale Produkte werden hier hübsch ausgelegt unter farbigen Sonnenschirmen in zahlreichen kleinen Ständen verkauft. Natürlich haben wir zugeschlagen und Bananen, Ananas, Paprika, Tomaten, Mangos und Mandarinen gekauft. Direkt gegenüber gibt es den Lita Store, wo man viele importierte Produkte bekommt.

Citytour via Microlet

Die kleinen Minibusse fahren hier in Dili sogar in Linien und sind Hauptverkehrsmittel der Locals. Oft quetschen sich 10 Leute oder mehr in die umgebauten Gefährte. Wenn man aussteigen will, klopft man und drückt dem Fahrer ein paar Münzen in die Hand. Jeder gibt was er denkt, es gibt keine einheitlichen Preise. Eine wunderbare Methode um die Stadt zu erkunden, die Menschen zu beobachten und die schönen, alten portugiesischen Häuser zu entdecken. Wo kein Microlet hinfährt, kommt man mit dem Taxi hin. Man hat die Auswahl zwischen den Gelben, klapprigen ohne Klimaanlage dafür mit Patina, die gerne auch mal liegenbleiben oder den Blauen, neuen, klimatisierten die einen für den zigfachen Preis von A nach B bringen.

Reading Room

Der Reading Room ist ein altes hübsches Häuschen im portugiesischen Stil. Er liegt im Stadtviertel Lecidere, hier findet man noch weitere solcher Gebäude, einige Hotels und Restaurants. Im Haus sind Bilder der Besatzung ausgestellt. Angeschlossen an den Reading Room ist die überraschend kleine Bibliothek Dilis mit vielen jungen Menschen die hier studieren.

Kaffee trinken im Pateo

Das Pateo ist ein portugiesischer Supermarkt mit Deli und Kaffee. Dort gibt es Cafe con Leche aus der Siebträgermaschine und Pasteis de nata dazu. Wir waren nach einem Jahr ausserhalb Europas total hin und weg von den portugiesischen Köstlichkeiten. Wer was anderes will, kein Problem, der Supermarkt bietet viele portugiesische Produkte an.

Schnorcheln am Pertamina Pier und Tasitolu Strand

... steht bei uns für Morgen auf dem Programm. Die Unterwasserwelt soll hier toll sein, paradoxerweise besonders unter dem Steg über den das Benzin vom Schiff an Land gebracht wird. Die Fische suchen dort den Schatten. Im Stadtteil Tasitolu fällt das Riff gleich vom Strand viele Meter in die Tiefe, so dass man dort prima tauchen kann. Anschließend kann man dann noch die Papststatue dort besichtigen oder den Dili Tauch Felsen.

This post has 3 comments.
18.11.2018:
Comment from Dody
Sabrina, zur Info an Euch falls Ihr einen Ausflug auf die andere Seite (Sued) machen solltet: ein Freund von mir kam vorgestern aus Ost-Timor zurueck und erzaehlte mir dass Salties (Australische Salzwasserkrokodile) an der Suedseite von Timor gesichtet worden sind - die Kerle stehen in OZ unter Naturschutz und scheinen sich etwas mehr als erwuenscht vermehrt zu haben. Wie viele und ob das nur ein paar ausserordentliche Zufaelle waren weiss ich nicht. Drueck' Euch die Daumen fuer die Visas!!! Big hugs xxx
19.11.2018:
Comment from Dody
Hm, kann Papagayo gerade nicht erreichen um da noch mal nachzuhaken. Beim Lesen von William Dampier gestern abend "A Continuation of a Voyage to New Holland, Etc. in the year 1699" ist er auch grade in Timor angekommen und beschreibt was er alles vorfindet, unter anderem auch Alligatoren. Nun, was auch immer der Unterschied zwischen Crocs and Alligators sein mag, diesen Typ Tierchen scheint es da jedenfalls schon ewig zu geben. Fair winds xxx Dody
19.11.2018:
Comment from MoyaCrew
1000 Dank Dody für die Recherche und die Warnung! Wir sind kürzlich bei unserem Krokodilprojekt mit den Kindern auch über die Saltis gestolpert. Laut Wikipedia soll es die von Australien über PNG, Timor, Indonesien, Malaysia bis hinauf nach Thailand und sogar Sri Lanka geben. Das ist kein gutes Gefühl. Wir werden versuchen super vorsichtig zu sein. Schwimmen in der Nähe von Mangroven ist definitiv gestrichen.