Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Weather report:
from
13.08.2019 11:45 UTC+2
88 °F
Gentle breeze from Northwest
10.11.2017 - Porto Novo, Santo Antáo, Cape Verde

Ein Fenster

sagte Joshua heute und zeigte in den Himmel. Die dicke Suppe um uns herum teilte sich vor uns und der blaue Himmel lugte hervor. Nur für einige Sekunden, dann zogen sich die Wolken wieder zusammen und wir standen wieder im Nebel. Wir waren gerade einmal durch den Krater Paul gewandert und auf der Nordostseite der Insel über den Kraterrand gestiegen. Dort hätte man eine Wahnsinnsaussicht haben können, wären da nicht die Wolken gewesen die sogar über den Kraterrand in den Krater hinein flossen.

Im Cove Paul ist ist alles grün, es wachsen Bäume, der Boden ist offensichtlich sehr fruchtbar, denn es wird jeder Quadratmeter bebaut. Um uns herum ragten Felsen steil in die Höhe und bildeten den Kraterrand. Ein bißchen mulmig fühlte ich mich als wir im Krater standen und ich daran dachte, dass hier wohl einmal Lava heraus geströmt ist. Gut, dass ich eben erst gelesen habe, dass Vulkanologen in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg der Wassertemperatur an der Nordseite der Insel gemessen haben - vielleicht ist ja der Vulkan doch noch aktiv? Wir hatten uns heute morgen mit einem Collectivo über 1500 Höhenmeter in die Berge hinauf fahren lassen. Das alleine war schon ein kleines Abenteuer, denn wir fuhren auf der Ladefläche eines Pickups auf der zwei Bänke für die Mitfahrenden standen. Von der alten gepflasterten Straße hatten wir eine traumhaften Blick über Porto Novo und der Südostseite von Santo Antao bis hinüber nach Sao Vincente.

Oben sind wir dann in den Krater hinein geklettert, von dort aus sollte es ins Vale de Paul gehen, einem saftig grünen Tal in dem ein großer Teil des Obsts und Gemüses der Kap Verden angebaut wird. Von hier aus bringen es die Bauern erst nach Porto Novo, dann mit der Fähre nach Sao Vincente wo sie es dann in Mindelo auf dem Markt verkaufen. Als wir die Wolkendecke passiert hatten öffnete sich das Tal vor uns, es ging in Serpentinen steil der Berg hinunter und man konnte bis hinab zum Meer schauen. Es war einfach herrlich die grünen Berge hinab zu gehen. Sogar Joshua war ganz entzückt und vergaß über weite Strecken nach der nächsten Pause zu fragen. Es gab Orangenbäume, Bananenstauden, Guaven, Papaya, Zuckerrohr, verschiedenes Gemüse und sogar Eukalyptus und Kaffee. Unterwegs haben uns zwei junge Frauen Guaven und Bananen für die Kids in die Hand gedrückt, einfach so als Geschenk. Als es etwas flacher wurde, kletterte Joni aus unserem Tragegurt, raste den Berg hinunter und hat sich dabei kringelig gelacht. Der Abstieg wurde zum Fangen und Versteckspiel, so schnell waren wir mit den beiden noch nie unterwegs.

Unten am Meer gab es Abendessen in einem kleinen Lokal, nicht größer als ein Seekontainer, die Tische standen draußen, überall waren Windspiele aufgehängt und leere aufgeschnittene Kanister bepflanzt, am Nachbartisch spielte ein junger Cape Verde Gitarre und wir genossen es einfach da zu sitzen, das Meer rauschen zu hören und wunderten uns, dass Joshua und Jonathan immer noch genug Energie hatten um zwischen den Tischen herum zu toben. Jetzt nur noch mit dem Aluger nach Porto Novo, dann haben wir es geschafft dachte ich nach dem Essen. Das stellte sich aber als gar nicht so einfach heraus, nachdem die Nachmittagsfähre nach Mindelo abgelegt hat, gibt es wohl keinen Bedarf mehr und die Collectivos stellen den Betrieb ein. Wir hatten aber mal wieder Schwein - eines der wenigen Privatautos der Insel hat uns dann einfach so mitgenommen, zwischendurch mussten wir nur einmal kurz warten als er auf halber Strecke bei einem Wasserrohr am Fels anhielt und seine Wasserkanister auffüllte...

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