Die Sterne sind ins Wasser gefallen
Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht der Biskayaüberquerung hinter uns. Da wir in Schichten schlafen müssen und Sabrina gerade im Bett ist, darf ich mal wieder einen Logbucheintrag schreiben. Eigentlich sollt man denken, dass es auf so einer Überfahrt nichts zu sehen gibt, außer Wasser. Die Biskaya hat allerdings einiges zu bieten: Delfinherden, die uns ständig begleiten, einen tollen Sternenhimmel und Sterne, die ins Wassr gefallen sind. Vermutlich sind das hunderte von lumineszierenden Quallen oder ähnlichem. Ansonsten ist der Tag mit Routineaufgaben wie Essen und Schlafen vollständig ausgefüllt. Am ersten Tag und in der ersten Nacht sind wir gut vorangekomen. Heute tagsüber hat uns die Biskaya dann aber einen Streich gespielt und ein kleines Tief vorbei geschickt. Bei zwei bis drei Meter Welle und 25 kt Wind gegenan haben wir im Laufe des Tages nur etwa 20 nm geschafft. Jetzt hat sich die Lage aber wieder beruhigt und wir sind wieder mit 6 kt Fahrt auf Kurs. Wenn man der Wettervorhersage glaubt, bleibt es auch die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag so gut. Das können wir auch gebrauchen, der Blick aufs GPS sagt uns: (nur) noch 218 Seemeilen bis La Coruna. Jetzt, etwa 100 Seemeilen von der nächsten Küste entfernt und weit weg von Handymasten macht sich auch unser Amateurfunkgerät bezahlt, mit dem wir vom DWD die neusten Wetterkarten empfangen können und die Logbucheinträge auf die Homepage schicken.