Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
20.07.2015 -

Über den Nullmeridian

Nachdem unsere Position im Verlauf unserer bisherigen Reise durch fallende Zahlen der östlichen Länge beschrieben wurde, geht es ab heute wieder aufwärts. Wir haben irgendwann heute Nacht Greenwich passiert und sind nun in der westlichen Welt angekommen. Seit heute morgen befinden wir uns auf 49 Grad 34,7 Minuten nördlicher Breite und 1 Grad 15,8 Minuten westlicher Länge, was soviel bedeutet wie im Hafen von Saint Vaast La Hougue. Nach unserem Hafentag gestern sind wir abends, nachdem wir die Kinder ins Bett gebracht hatten, in Fecamp abgelegt. Wir haben die glatte See mit nur etwas Wind -stellenweise sogar von hinten- ausgenutzt, um Moya über Nacht 65 Seemeilen Richtung Westen zu beamen. Zumindest muss es für Joshua und Jonathan fast so gewirkt haben, denn als die beiden aufgewacht sind, fiel gerade unser Anker in der Bucht zwischen Saint Vaast und der davor liegenden Insel Tatihou. Dort haben wir gewartet bis der Hafen von Saint Vaast seine Pforten öffnete. Wegen der gewaltigen Tide kann der Hafen nur 2 bzw 3 Stunden nach Hochwasser angefahren werden. Während der restlichen Niedrigwasser-Zeit ist das riesige Tor geschlossen und hält das Wasser im Hafen während die Hafeneinfahrt und weite Teile der Küste komplett trocken liegen. Die Fischer nutzen dies um hier Austern zu züchten. Während man bei Hochwasser nur Wasser erblickt, sieht der Meeresboden bei Niedrigwasser eher aus wie ein Feld. Nicht zuletzt, weil die Austern, die zwischen grünem Seegras wachsen, von ganz herkömmlichen Traktoren geerntet werden. Überall im Ort werden die berühmten Delikatessen verkauft, dennoch haben wir uns nicht daran gewagt - so bleibt auch mehr für die wahren Gourmets. Während unserer 2 stündigen Wartezeit vor Anker haben wir erstmal gefrühstückt mit vielen anderen französischen Köstlichkeiten und waren anschließend doch ein wenig überrascht, dass sich Moya in dieser Zeit um über 3 Meter nach oben bewegt hat. Heute Nachmittag als wir nach unserem Stadtrundgang und der kleinen Wanderung zum Fort La Hougue wieder auf dem Rückweg zum Schiff waren, wurde die Naturgewalt sogar noch offensichtlicher: Das riesige Hafentor schloss sich innerhalb von 2-3 Minuten, dennoch sahen wir das Wasser aus dem Hafen hinausschießen und meinten bereits hier leichte Höhenunterschiede zu erkennen. Der kleine Ort ist sehr gepflegt und doch wenig touristisch, obwohl er von der UNESCO zum Weltkulturerbe eingestuft wurde. Die Austernbänke und das Vogelschutzgebiet mit Museum auf der vorgelagerten Insel kann mit einem Amphibienfahrzeug besucht werden. Zum Fort, das im 16 Jahrhundert gebaut wurde, kann man zu Fuß laufen oder man besucht die süßen kleinen Antiquitätenläden, die gotische Kirche oder den Strand. Nach unserem Kultur/Spazier-programm hatten wir noch ein bißchen Zeit im Hafen, so dass Joshua und Christian Fische gekeschert haben. Zum Abschluss haben wir noch etwas Nachhilfe in Wetterkunde von den Engländern bekommen: Trotz Regen und Wind, sind die Ladies und Gentleman an Deck ihres Schiffes gesessen und haben gemütlich zu Abend gegessen, als ob sie das immer so machen und meinten: "It´s not really raining"

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