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28.11.2017 - Atlantik 12´59'N, 40°53'W

Weit weg...

... sogar am weitesten weg von nächsten Land, nämlich 1600 km oder 864 nm, war Moya gestern um 19:36 Uhr. Dabei haben wir noch eine paar Meilen bis wir Bergfest feiern können und auf den halben Weg bis in die Karibik anstoßen können. Das nächste Land ist also keineswegs Barbados, St. Lucia oder eine andere karibische Insel sondern das Capo Orange in Brasilien auf der Westseite des Atlantiks und Santo Antao auf den Kap Verden auf der Ostseite des Atlantiks. Wir haben schonmal fürs Bergfest geübt und direkt mal angestoßen, dass wir Land wieder etwas näher kommen.

Einige Stunden zuvor meinte Christian "Oh da hinten sieht es nach Regen aus". Ich fand das eine Untertreibung schlecht hin, der Himmel südlich von Moya war schwarz verfärbt, die Wolken dunkel am Horizont nicht mehr vom Ozean zu unterscheiden. "Hoffentlich zieht das nicht zu uns, das sieht ziemlich ungemütlich aus" meinte ich und hielt meinen Blick nach Süden gewandt. Christian schaute inzwischen auf unserer Radargerät, ob wir Echos von den Regengüssen empfingen. Tatsächlich sah er nicht nur südlich sondern auch westlich und weiter weg auch östlich Signale auf dem Schirm. Die Wolken am Himmel veränderten sich rassant, Regengebiete verschmolzen und lösten sich wieder von einander. Es sah zwar so aus als ob wir an ihnen vorbeifahren würden, aber zur Sicherheit verkleinerten wir doch lieber Moya´s Besegelung und ich holte unsere Angelleine rein. Ich war gerade auf dem Weg zurück ins Cockpit als plötzlich eine Böe in die Segel ging. Moya beschleunigte innerhalb kürzester Zeit auf 9 Knoten, kränkte sich auf die Backbordseite und wurde von den schnell höher werdenden Wellen herumgeschubst. Ich schaute in den Himmel hinter uns, wie aus dem Nichts standen da plötzlich schwarze Wolken, der Wind hatte gedreht - da war er also unsere erster Squall. Wir hatten vorab schon gelesen, dass sichs Squalls sehr schnell entwickeln, dennoch waren wir überrascht über die Geschwindigkeit der Ereignisse.

Joshi und Joni legten sich auf die Bank im Salon und beobachten wie ich draußen pitschpatsch nass wurde und hörten Hörbuch - Ihnen fiel zwar auf, dass mehr Aktion angesagt war als sonst, das störte sie aber nicht weiter. Nach einer Stunde ließ der Wind nach bis schließlich fast Flaute herrschte, aber das Meer brauchte noch Stunden um sich wieder zu beruhigen. Es schwappten Wellen von Norden, Süden und Osten. Erst am Abend hatte sich der Nordost Passat wieder stabilisiert und drückte Moya wieder nach Westen. Damit uns nicht langweilig wird, erlebten wir dann nachts unseren zweiten und dritten Squall. Momentan sind unsere Luken eigentlich immer offen, so dass innerhalb von Sekunden in Moya´s Bauch alles unter Wasser stand und ich eine nächtlich Putzaktion startete. Ab jetzt werden uns die Squalls Richtung Karibik begleiten, da die Wassersättigung der Luft Richtung Westen immer weiter steigt und das Wasser halt irgendwann auch wieder runter muss.

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